Acht Fragen an Marius Follert von Farbflut Entertainment

VC Magazin: Wie kam es zu der Idee für Ihr Start-up?

Follert: Bereits seit unseren Kindertagen sind mein Mitgründer Niels Wildung und ich begeisterte Gamer und teilen ebenso das gemeinsame Interesse an der Technik dahinter. Im Alter von 18 Jahren hatten wir schließlich die Idee, die alles verändern sollte – wir entwickelten die erste Version des Browsergames „Pennergame“. Was als ein kleines Hobbyprojekt im Jahre 2007 begann, entwickelte sich binnen weniger Monate zu einem der größten Browsergames Deutschlands. Das war für uns der Startschuss die Farbflut Entertainment GmbH zu gründen.

VC Magazin: Wie haben Sie die erste Finanzierung Ihrer Gründungsidee gestemmt und wie verlief die weitere Suche nach Kapital(-gebern)?

Follert: In der Startphase mussten wir das Unternehmen selbst finanzieren, was uns auch unsere gesamten Ersparnisse kostete. Durch einen Zufall lernten wir zwei erfahrene Internetunternehmer kennen, die bereit waren in  „Pennergame“ und uns zu investieren. Durch die Investition und stetige Weiterentwicklung gelang es uns anschließend schnell den Break-even zu erreichen.

VC Magazin: Was sprach gegen die Karriere als Angestellter und wie hat sich das Gründerteam zusammengefunden?

Follert: Ich war noch nie in der Rolle eines Angestellten und kann es mir auch nicht wirklich vorstellen. Der Unternehmergeist scheint mir im Blut zu liegen. Niels und ich kennen uns, im wahrsten Sinne des Wortes, seit unserer Geburt. Wir wurden nicht nur am selben Tag geboren, sondern teilten auch stetig die gleichen Interessen. Es war also nur eine Frage der Zeit, bis wir unser erstes gemeinsames Projekt gestartet hätten.

knastvoegelVC Magazin: Wenn Sie auf Ihre bisherigen unternehmerischen Erfahrungen zurückblicken: Welche Entscheidungen würden Sie erneut treffen?

Follert: Die wohl wichtigste Entscheidung für mich war der Schritt in die Selbstständigkeit und der damit verbundene Abbruch meiner Ausbildung, um mich voll und ganz auf das Unternehmen konzentrieren zu können. Es war eine riskante Entscheidung und meine Eltern waren auch alles andere als begeistert von der Idee. Es hat sich allerdings schnell gezeigt, dass das die einzig richtige Entscheidung gewesen ist.

VC Magazin: Verbrannte Finger gelten als gute Lehrmeister. Aus welchen schmerzhaften Erfahrungen konnten Sie besonders viel lernen?

Follert: In den letzten Jahren gab es immer mal wieder schmerzhafte Erfahrungen mit anderen Branchenteilnehmern, dich mich auch menschlich sehr enttäuscht haben.

VC Magazin: Gibt es (Internet-)Unternehmer, die Sie als Vorbilder oder Idole sehen?

Follert: Ich bewundere jeden, der den Mut aufbringt um gegen den Strom zu schwimmen und bereit ist, alles auf eine Karte zu setzen um seine Ideen zu verwirklichen.

VC Magazin: Welche drei bis fünf Apps für Smartphones sind die wichtigsten Helferlein in Ihrem Alltag?

Follert: Sparrow für effizientere Emailverwaltung, Dropbox, um von überall an meine wichtigen Daten zu kommen, myTaxi, um möglichst stressfrei und schnell ein Taxi zu rufen, und WhatsApp für schnelle Kommunikation für zwischendurch. 

VC Magazin: Wie sehen die mittelfristigen Planungen für Ihr Start-up und Ihre unternehmerische Zukunft aus?

Follert: Im Fokus von Farbflut steht ganz klar die Entwicklung von satirisch-provokanten Spielen, sowie die erfolgreiche Verbreitung auf dem internationalen Markt.

VC Magazin: Vielen Dank für das Interview.

Das Interview führte Torsten Paßmann.

Zum Gesprächspartner:
Marius Follert und sein Mitgründer Niels Wildung entwickelten 2007 als Hobbyprojekt das Onlinespiel „Pennergame“, welches heute über 3 Millionen Spieler erreicht. Überrascht vom großen Erfolg, brachen die beiden Gründer ihre Schule ab und gründeten gemeinsam die Farbflut Entertainment GmbH, welche heute die Online-Spiele „Pennergame“ (www.pennergame.de) und „Knastvögel“ (www.knastvoegel.de) in neun Sprachen in über 30 Ländern betreibt.  Erst kürzlich ist iVentureCapital mit einer Mehrheitsbeteiligung bei Farbflut eingestiegen.