Gegenüber den Finanzmetropolen New York und London konnte Frankfurt in den vergangenen Jahren selten punkten. Auch in der Private Equity-Welt spielt die Stadt am Main, in der allenfalls deutsche Tochtergesellschaften der großen Buy-out-Häuser beheimatet sind, normalerweise eine untergeordnete Rolle. Um so erstaunlicher, daß in Frankfurt seit einigen Jahren die wichtigste Konferenz der privaten Beteiligungskapitalgeber stattfindet: Auf der SuperReturn vom 20. bis 23. Februar 2006 trafen sich dort Entscheidungsträger von Private Equity-Gesellschaften und ihre Geldgeber, um Kontakte zu knüpfen, neue Deals anzubahnen und sich über aktuelle Trends auszutauschen. Wer es trotz Networking in die Vorträge schaffte, erfuhr aus erster Hand, daß Deutschland ganz oben auf der Liste vieler namhafter Investoren steht: So betonte Stephen Schwarzman, CEO der Blackstone Group, daß Deutschland zwar komplex, aber für feinfühlige Investoren ein sehr guter Ort sei, um Geschäfte zu machen. Auch die heimische Investorenszene war mit etwa einem Drittel der mehr als 1.400 Teilnehmer gut vertreten – und bewies, daß hierzulande nicht nur Politiker etwas zum Thema Private Equity zu sagen haben.
ERP-/EIF-Dachfonds belebt das Geschäft
Für die europäischen Wagniskapitalgeber waren die letzten Jahre alles andere als einfach: Nach Zahlen der European Private Equity & Venture Capital Association (EVCA) und Thomson Venture Economics lag der durchschnittliche Interne Zinsfuß (IRR) der europäischen Venture Capital-Fonds für den Zeitraum 01.01.2002 bis 31.12.2004 bei -6,6 %. In Deutschland ging die Zahl der aktiven Venture Capital-Gesellschaften von rund 200 in den Jahren 1999/2000 bis heute um etwa zwei Drittel zurück. Die negative Stimmung ist jedoch umgeschlagen, woran selbst die Mitte des vergangenen Jahres losgetretene Heuschreckendebatte nichts ändert. Eher im Gegenteil…