HCI III (Ausgabe 12/2002)

Direktbeteiligungen unerwünscht
Der nunmehr dritte Fonds der in Jork residierenden HCI-Gruppe, die mit 270 Fonds und über 2 Mrd. Euro eingesammeltem Anlegergeld zu den Großen der Branche gehört, schreibt die Strategie seiner Vorfahren fort. Ein Zielvolumen von 50 Mio. Euro soll ausschließlich in weiteren Fonds und hierbei zu 60% im weniger volatilen und daher risikoärmeren Buy-out-Sektor und zu 40% in Venture Capital angelegt werden. Direktbeteiligungen will die rein vermögensverwaltende HCI III KG nicht eingehen. Regionaler Schwerpunkt der Investitionsziele ist wie üblich Europa. Die Mindestzeichnungssumme von 15.000 Euro wird in vier exakt terminierten Raten abgerufen, was die Liquiditätsplanung des Anlegers erleichtert. Die Rückflüsse erfolgen entsprechend der Kapitalauskehrung der Zielfonds.

Fondsauswahl durch Golding Capital Partner
Research, Auswahl und Betreuung der Zielfondsbeteiligungen hat HCI wiederum an die Münchner Firma Golding Capital delegiert, der dafür ein Großteil der Verwaltungsgebühren zufließen. Diese sind jedoch mit zunächst 1,5% und 1% ab dem sechsten Jahr ebenso moderat bemessen wie die anfänglichen Einmalkosten von 7% und die Gewinnbeteiligung von 10% (oberhalb einer Hürde von 8% Vorzugszins pro Jahr für die Anleger). Die jeweils sechs bis zehn angestrebten Zielfonds sollen zur Risikostreuung alle Entwicklungsstadien, viele Branchen und Regionen beinhalten. Wie für Dachfonds üblich, haben Zielfonds, deren Teams sich in der Vergangenheit als zum erfolgreichsten Viertel des Marktes („Top Quartile“) gehörig herausstellen konnten, gute Chancen auf Kapitalzusagen. Der Zugang zu den gefragten Top-Fonds ermöglicht das gut ausgebaute und langjährig gewachsene Netzwerk der Investmentberater.

Private Equity-Prominenz im Depot
Für die Vorgängerfonds der HCI mit ihren insgesamt 75 Mio. Euro Eigenkapital hat Golding Capital beispielsweise US-Fonds von ABS, CVC und Thomas Lee und europäische Adressen wie Apax, CapVest, Electra, EQT und VCG ausgewählt. Für den HCI III wurden bislang folgende Zielfonds ausgewählt: Duke Street Capital V, The Englefield Fund und Terra Firma Capital Partners II (alle Buy-out-Fonds für Europa), Wellington Partners VC (Europa), Schroder Ventures ILSF III (VC für USA und Europa) und Landmark Equity Partners XI (BO und VC für USA).

Fazit:
Der dritte HCI-Fonds fällt am ehesten dadurch auf, daß er keine Auffälligkeiten besitzt, sondern eine Dachfondslösung für die Anlage von Private Equity in Reinkultur und zu moderaten Konditionen bietet. Mit dem erhöhten Buy-out-Anteil, der Risikostreuung in verschiedenen Dimensionen und der aufwendigen Fondsauswahl spricht das Produkt eher konservative Investoren an.

Volker Deibert



HCI Private Equity III KG
Zielvolumen 50,0 Mio. Euro
Minimum/Stückelung 15.000 Euro/1.000 Euro
Zeichnungsschluss spätestens 30.09.2003
Investitionsjahr (Vintage) 2002/2003
Rendite-Quotient* 60,38%
Investment-Thema

Top-Quartile-PE-Fonds; 40 % VC,

60 % BO

Anzahl Portfoliogesellschaften 6-10 Fonds x 15-30 indirekte Beteiligungen = ca. 200 Einzelbeteiligungen
Initiator HCI Hanseat. Capitalberatungs­gesellschaft für Beteiligungskapital mbH, Jork, www.hci.de

*) Die Kennzahl „Rendite-Quotient“ gibt denjenigen Anteil der Bruttogewinne des Dachfonds an, der nach Abzug von Agio, Verwaltungsvergütung, Gewinnbeteiligung und sonstigen Verwaltungskosten beim Anleger verbleibt. Hierzu werden die Emittentenangaben herangezogen, ein planmäßiges Fondsvolumen und ein typischer Verlauf unterstellt und die internen Zinsfüße des Netto- und des Brutto-Zahlungsstroms ins Verhältnis gesetzt. Ziel ist die Messung des zusätzlichen Aufwands, der durch den Dachfonds gegenüber einem Direktinvestment in Zielfonds entsteht.