Start mitten im schwachen Markt
Die deutsche Tochter der Credit Suisse hat sich einen guten Zeitpunkt ausgesucht, um Kapital ihrer deutschen Privatkunden für Private Equity-Investments einzusammeln. Niedrige Preise bei wiedereinkehrendem Realitätssinn für risikogerechte Renditen liefern gute Argumente, sich gerade jetzt in die Assetklasse einzukaufen. Die Mindestzeichnungssumme von 25.000 Euro sieht auf den ersten Blick für einen Retail-Dachfonds happig aus, doch wird der über zwei Jahre verteilte Einzahlungsvorgang durch vier festgelegte Raten und Termine für Fonds und Anleger berechenbar. Die Credit Suisse empfiehlt ihren neuen Fonds ohnehin erst für Anleger mit einer Vermögensgröße von 250.000 Euro aufwärts. Der Auszahlungsstrom folgt den Liquiditätszuflüssen aus den Zielfondsbeteiligungen und ist nicht verläßlich zu prognostizieren.
Auch hauseigenes Know-how
Im Gegensatz zu manchem Wettbewerber überläßt Credit Suisse (Deutschland) jedoch die Auswahl aus den weltweit 3.000 Fonds nicht ausschließlich einem externen Berater, in diesem Falle Golding Capital in München, sondern bringt daneben auch die eigene Expertise aus dem Private Equity-Geschäft ein. Das geplante Portfolioprofil mit der 50/50-Aufteilung regional zwischen USA und Europa sowie nach Investitionsphasen zwischen Venture Capital und Buy-out ist wenig spektakulär. Bei der geringen Zahl von nur sechs bis zehn Zielfonds darf sich das Management bei deren Auswahl keinen performanceschädlichen Fehler erlauben. Von der Kostenstruktur her landet der Fonds mit 5 % Agio, 5 % einmaligen Kosten, rund 1,75 % jährlichen Fixkosten und einer Performance-Fee von 15 % nach 8 % Vorzugsverzinsung für die Anleger preislich im Mittelfeld. Als Renditeziel haben sich die CS-Manager einen jährlichen Wertzuwachs von 15 % vorgenommen.
Fazit:
Außer der Tatsache, daß Golding Capital bei Auswahl und Management der Zielfonds hilft und Initiatorin des Ganzen kein Geringerer als die Credit Suisse mit 830 Mrd. Euro verwaltetem Kundengeld ist, ist der CS Venture I ein erfreulich schnörkelloses Produkt. Die beiden Adressen Credit Suisse und Golding berechtigen für die Renditen der Zukunft zu einer gewissen Erwartungshaltung. Mit 50 % ist der Bereich Venture Capital im Vergleich zu dessen Gewicht im Private Equity-Universum eher übergewichtet.
Volker Deibert
CREDIT SUISSE Venture I Beteiligungs GmbH & Co. KG | ||
Zielvolumen (Mio. Euro) |
25 |
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Minimum/Stückelung (Euro) | 25.000/5.000 | |
Zeichnungsschluß | 19.12.2003 (Plan) | |
Laufzeit bis | 31.12.2013 + bis zu drei Jahre | |
Rendite-Quotient* | 63,98 % | |
Investment-Thema |
Top-Quartile-PE-Fonds; 50 % VC, 50 % Buy-out, weiterhin 50 % Nordamerika, 50 % Europa |
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Anzahl Portfoliogesellschaften |
6-10 Fonds x 15-30 indirekte Beteiligungen = ca. 150 Einzelbeteiligungen | |
Initiator | CREDIT SUISSE (Deutschland) AG, Frankfurt, www.credit-suisse.de |
*) Die Kennzahl „Rendite-Quotient“ gibt denjenigen Anteil der Bruttogewinne des Dachfonds an, der nach Abzug von Agio, Verwaltungsvergütung, Gewinnbeteiligung und sonstigen Verwaltungskosten beim Anleger verbleibt (vor Steuern). Hierzu werden die Emittentenangaben herangezogen, ein planmäßiges Fondsvolumen und ein typischer Verlauf unterstellt und die internen Zinsfüße des Netto- und des Brutto-Zahlungsstroms ins Verhältnis gesetzt. Ziel ist die Messung, in welchem Umfang der Anleger am Bruttoergebnis des Fonds teilnimmt.