Überschaubare Struktur
Mit gut 12 Mio. Euro bilanziellem Eigenkapital und insgesamt sechs Zielfondsbeteiligungen handelt es sich bei VCH Best-of-VC um eine eher überschaubare Struktur. Im Gegensatz zu geschlossenen Fonds ist diese Struktur jedoch gut skalierbar und läßt sich bei anziehender Nachfrage nach der Arbeit des in Bayreuth und Frankfurt tätigen Dachfondsmanagements der VCH-Gruppe leicht aufstocken. Die Aktie ist Mitglied im Prime Standard der Börse Frankfurt. Ein Blick in das Portfolio entschärft Bedenken, daß kleine Dachfonds nur drittklassige Zielfonds akquirieren könnten (Tabellendaten per 30.09.2003, Platinum wurde im 4. Quartal 2003 gezeichnet).
Eigenes Know-how als Eintrittskarte
Im vierten Quartal 2003 zeichnete der Dachfonds einen Anteil am Restrukturierungsfonds Platinum Equity Capital Partners. Dank eigener Aktivitäten in Restrukturierungsfällen wurde die Managementgesellschaft VCH trotz des recht geringen Volumens als Investor bei Platinum zugelassen. Mit einem Overcommitment von 8 % über das Eigenkapital hinaus und 9,3 Mio. Euro liquiden Mitteln gegenüber 9,9 Mio. Euro ausstehenden Commitments ist VCH Best-of-VC vergleichsweise solide aufgestellt.
Gebührensenkungspotential
Die fixen Verwaltungskosten sind mit 2,4 % jährlich nicht eben niedrig, hinzu tritt eine Performance Fee von 15 % des festgestellten Jahresüberschusses, wobei zwischenzeitliche Verluste zu bereinigen sind. Eine gebührenfreie Basisverzinsung („Hurdle-Rate“) ist nicht vorgesehen. Immerhin werden beim Einstieg nicht das bei vermögensverwaltenden Fonds-KGs übliche Agio von 5 % und keine weiteren anfänglichen Einmalkosten fällig. Auf jede VCH Best-of-VC-Aktie entfallen per 30.09.2003 0,69 Euro Bargeld und für 0,17 Euro Fondsbeteiligungen – nach Kosten und Abschreibungen und bewertet gemäß den Richtlinien der EVCA. Trotz eines Nettowertes von 0,86 Euro ist die Aktie für 0,58 Euro rund 33 % billiger an der Börse gehandelt.
Fazit:
Die Namensgebung darf allerdings nicht darüber hinwegtäuschen, daß gut die Hälfte des Zeichnungsvolumens Spätphasenfonds betrifft – was keineswegs ein Malus ist. Eine größere Diversifikation als sechs Zielfonds ist mit dem noch kleinen Volumen schwerlich darstellbar. Management, Dachfondsstruktur und die Qualität des Portfolios folgen einem Anspruch, hinter dem das verfügbare Kapital noch zurückbleibt. Der günstige Börsenkurs hält reichlich Aufwärtspotential (oder negativ ausgedrückt: Sicherheitsreserven) bereit.
Volker Deibert
VCH Best-of-VC GmbH & Co. KGaA |
|
Volumen (Mio. Euro) |
12,07 in 13,47 Mio. Aktien |
Minimum/Stückelung (Euro) |
ca. 0,58 / ca. 0,58 (= je eine Aktie) |
Rendite-Quotient* |
80,45% |
Investment-Thema |
International breit gestreutes Portfolio aus Private Equity-Fonds |
Anzahl Zielfonds |
6 |
Internet |
* Die Kennzahl „Rendite-Quotient“ gibt denjenigen Anteil der Bruttogewinne des Dachfonds an, der nach Abzug von Agio, Verwaltungsvergütung, Gewinnbeteiligung und sonstigen Verwaltungskosten beim Anleger verbleibt (vor Steuern).
Zielfonds | Stil | Anteil am VCH- Fonds-volumen | Zeichnung | eingezahltes Kapital | Bewertung (netto, Multiple der Einzahlung) |
Heidelberg Innov II | EU/VC | 7,70% | 1 Mio. Euro | 67,50% | 0,80x |
GLSV II | EU/VC | 15,40% | 2 Mio. Euro | n. bek. | n. bek. |
TVM V / IT | EU/VC | 15,40% | 2 Mio. Euro | 10% | 0,64x |
Technostart VC II | EU/VC | 7,70% | 1 Mio. Euro | 40% | 0,55x |
Platinum Equity |
US/ Buy-out |
26,20% | 3,75 Mio. US-$ | 0% | 1,0x |
Wellspring III |
US/ Buy-out |
27,70% | 4 Mio. US-$ | 19,40% | 0,9x |