Zwei KGs auf einen Streich
Ein Privatanleger, der sich mit mindestens 15.000 Euro am fünften Private Equity-Dachfonds der Hamburger HCI AG beteiligt, erwirbt mit einem Schlag gleich zwei Beteiligungen. Die Besonderheit liegt in der steuerlich optimierten Struktur des HCI V als doppelte, jeweils vermögensverwaltende KG. Die eine stellt den 60 %igen Anteil an Buyout-Zielfondsbeteiligungen dar, die andere den 40 %igen Anteil im Venture Capital-Bereich. Das Zielvolumen des Fonds von 25 Mio. Euro, wovon derzeit bereits rund 44 % plaziert sind, soll in sechs bis zehn weltweit führende Zielfonds angelegt werden. 25 % des Kapitals sollen in Beteiligungen aus Deutschland fließen, 50 % in den Rest Europas und 25 % in die USA.
Bereits vier Zielfonds gezeichnet
Nach einem ersten Zeichnungsschluß bei 5 Mio. Euro wurden bereits die ersten Zielfonds-Beteiligungen gezeichnet: je eine Mio. Euro an den Fonds Apax Europe VI, CVC European Equity Partners IV und Electra European Fund II sowie eine Mio. US-$ an Audax Private Equity Fund II. Der geplante Plazierungsschluß ist am 30.06.2006, die Laufzeit ist auf elf Jahre angelegt. Die Einzahlungen sind fällig zu je 30 % bei Annahme und per 10.12.2006 und zu je 20 % zum 30.06.2007 und 30.06.2008. Wie auch bei den Vorgängerfonds fungiert Golding Capital Partners als Dachfondsberater.
Vorgängerfonds bestechen durch Ausschüttungen
Die anfänglichen Einmalkosten betragen 8 % zzgl. 5 % Agio, die fixe Vergütung für Management und Treuhänder 1,75 % p.a. zzgl. sonstiger Kosten des Dachfonds. Die Performance Fee von 10 % wird nach Übertreffen einer Vorzugsverzinsung von 8 % zu Gunsten der Anleger leider in marktüblicher Weise ab dem ersten Euro Gewinn fällig (= mit „Catch-up-Klausel“). Die älteren Dachfonds der HCI-Private Equity-Serie weisen bereits erste Ausschüttungen auf. Der in 2000 aufgelegte HCI I hatte per 31.12.2005 insgesamt 30 % seines Nennkapitals an die Investoren zurückgeführt, HCI II (aus 2002) 25 % und HCI III (aus 2004) 15 %. Bislang wurden insgesamt 107 Mio. Euro in den ersten vier HCI-Dachfonds investiert.
Fazit:
Keine monatlichen Sparraten, keine wesentlichen Änderungen der Mittelverwendung nach Investmentphasen und Regionen und keine festgelegten Commitments – auch wenn damit das klassische Blind Pool-Risiko bestehen bleibt. Wieder einmal hat HCI einen eher kleineren Dachfonds aufgelegt, der ohne Überraschungen auskommt. Ob die vergleichsweise geringe Anzahl der Zielfonds eine ausreichende Risikostreuung sicherstellt, läßt sich wohl erst entscheiden, wenn endgültige Performancezahlen der älteren HCI-Dachfonds vorliegen.
Volker Deibert
HCI Private Equity V |
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Dachfondsname: | HCI Private Equity V |
Volumen: | 25,00 Mio. Euro |
Minimum / Stückelung: | 15.000,– Euro / 1.000,– Euro |
Laufzeit: | 10 Jahre + 4 x 1 Jahr Verlängerung |
Zeichnungsschluss: | 30.06.2006 |
RQ-16*: | 52,78% |
Investment-Thema: |
6-10 weltweit führende Zielfonds, 60 % Buy-out, 40 % Venture Capital; 75 % Europa, 25 % USA |
Anzahl Portfoliogesellschaften: |
ca. 100-200 Portfolio-Unternehmen |
Internet | www.hci.de |
*) Die Kennzahl RQ-16 (=Rendite-Quotient auf Basis von 16 % Bruttorendite) gibt an, in welchem Umfang der Anleger am Bruttoergebnis des Fonds nach Abzug sämtlicher Kosten partizipiert (vor Steuern). Hierzu werden die Emittentenangaben herangezogen, ein planmäßiges Fondsvolumen und ein typischer Verlauf unterstellt und die internen Zinsfüße des Netto- und des Brutto-Zahlungsstroms ins Verhältnis gesetzt.