Auswahl nach Anlagevolumen…
Bereits mit ihrer ersten Dachfondsserie im Mezzanine-Bereich hat der Münchner Private Equity-Manager VCM für Aufsehen gesorgt. Nun befindet sich die zweite Generation der Produkte in der Plazierung. Für welchen Dachfonds sich der Investor entscheidet, dürfte zunächst durch die Höhe der Anlagesumme bestimmt sein: Eine Beteiligung am VCM Golding Mezzanine II („VGM II“) ist erst ab 2 Mio. Euro möglich, beim Mezzanine Capital International II („MCI II“), der auch über die BHF-Bank vertrieben wird, genügen bereits 100.000 Euro Zeichnungssumme. Entsprechend seiner Ausrichtung auf wenige, aber professionelle Investoren kommt ersterer mit anfänglichen Einmalkosten von 1,0 % und einer jährlichen Verwaltergebühr von durchschnittlich 0,8 % aus, während für letzteren einmalig 1,5 % zzgl. 5 % Agio und 1,0 % Jahresgebühr für die Verwaltung veranschlagt werden. Die Höhe der Performance Fee ist mit 10 % identisch, die Hurdle-Rate liegt beim MCI II bei 7 % gegenüber 8 % beim VGM II.
…und regionaler Präferenz
Die Investoren des MCI II-Dachfonds müssen sich zusätzlich entscheiden, in welcher Region sie investieren möchten. So ist in 25 %-Schritten eine Aufteilung des Anlagebetrages auf Europa und die USA möglich. Mit den breitgestreuten Portfolien aus Mezzanine-Anlagen bieten die Dachfonds ein flacheres Chance/Risiko-Profil als andere Private Equity-Stile. Als typischen Erwartungswert für die Rendite prognostiziert VCM aufgrund einer aufwendigen Analyse abgeschlossener Mezzanine-Finanzierungen und einschließlich einer kalkulierten Ausfallquote 9,7 % pro Jahr nach Kosten und vor Steuern für den Anleger. Im Gegensatz zu üblichen Dachfonds sind die Erträge aus Mezzanine-Finanzierungen jedoch weitgehend steuerpflichtig und stellen damit eine Alternative zu einem klassischen Rentenportfolio dar.
Fazit:
Anleger, die eine Beteiligung im Mezzanine-Segment eingehen wollen, finden mit den beiden VCM-Fonds interessante Angebote, wobei der leider nur Großinvestoren zugängliche VGM II aufgrund der günstigeren Kostenstruktur klar im Vorteil ist. Dennoch sollten begeisterte Privatanleger den Mezzanine-Anteil ihres Portfolios nicht unreflektiert in die Höhe schießen lassen. Die typischerweise eingeschränkte Fungibilität geschlossener Fonds wird durch frühe und ansehnlich hohe Ausschüttungen nicht kompensiert. Institutionellen Investoren, die genau solche Rückzahlungsprofile suchen, wird jedoch ein bequemes Instrument mit risikomindernder Diversifikation geboten.
Volker Deibert
Die beiden Dachfonds im Vergleich | ||
Dachfondsname |
VCM GoldingMezzanine II |
Mezzanine CapitalInternational II |
Zielvolumen | 100 Mio. Euro | 50 Mio. Euro |
Minimum | 2 Mio. Euro | 100.000 Euro |
Laufzeit |
12 Jahre + max. 3 Jahre Verlängerung |
12 Jahre + max. 3 Jahre Verlängerung |
Zeichnungsschluß | 30.06.2006 | 30.12.2006 |
RQ-12* | 77,56 % | 64,69 % |
Investment-Thema |
Mezzanine- Investitionen in EU und USA |
Mezzanine- Investitionen. in zwei Unterfonds jeweils für EU und USA |
Anzahl Portfolio gesellschaften |
ca. 200-300 | ca. 200-300 |
Internet | www.vcm.de | www.vcm.de |
* Die Kennzahl RQ-12 (=Rendite-Quotient auf Basis von 12 % Bruttorendite) gibt an, in welchem Umfang der Anleger am Bruttoergebnis des Fonds nach Abzug sämtlicher Kosten partizipiert (vor Steuern). Hierzu werden die Emittentenangaben herangezogen, ein planmäßiges Fondsvolumen und ein typischer Verlauf unterstellt und die internen Zinsfüße des Netto- und des Bruttozahlungsstroms ins Verhältnis gesetzt.