Kein echter First Time-Anbieter
Während das Erstlingswerk International Equity I „im Plan“ laufe und nach immerhin fünf Jahren mit gut 9% erstmalig Geld ausschüttet, legt Sachsenfonds mit Lloyd Fonds als Partner einen Feeder-Fonds für Privatanleger auf. Gemeinsamer Anlagepartner der Wahl ist das Private Equity-Team der US-Investmentbank Lehman Brothers, in dessen Dachfonds „Crossroads Fund XVIII“ die Feeder-Struktur investieren soll. Der rund eine Mrd. USD große Lehman-Dachfonds soll 50 Zielfonds erwerben. Mit mindestens 72% Anteil liegt das Schwergewicht auf Nordamerika, nur bis zu 24% sollen in Europa und bis zu 4% in Asien investiert werden. Nach Stilen dominiert mit 70 bis 80% der laut Initiator „vergleichsweise sichere“ Buyout-Bereich, 20 bis 30% sind für Venture Capital vorgesehen. Bis zu 20% dürfen in Secondaries und Co-Investments fließen.
Teilweise vorallokiert
Dank ihres großen Beteiligungsaufkommens kann Lehman den Dachfonds vom Start weg mit 29 Zielfonds-Commitments über insgesamt derzeit 500 Mio. USD ausstatten, darunter prominente Adressen wie 3i Europartners, Bain Capital Fund und Blackstone Capital Partners. Das Lehman-Team erzielte eine Durchschnittsrendite auf das jeweils eingesetzte Kapital (per 31. März 2006) von 28,5% pro Jahr über die letzten zehn Jahre. Zum Vergleich brachte es der S&P 500-Index auf 7,2%, der Nasdaq auf 7,8% und der Private Equity Index auf 11,8% Jahresrendite.
Die Kostensätze lesen sich zunächst günstig: 5% Agio, 7,6% Einmalkosten, 0,65% jährliche Verwaltungskosten und 6% Performance Fee nach 9% Hurdle Rate. Hinzu treten jedoch im Lehman-Dachfonds weitere 0,85% p. a. und ca. 6,5% Performance Fee nach 8% Hurdle. Die Einzahlung in den Feeder erfolgt zu 55% zuzüglich 5% Agio nach Beitritt, zu 45% am 31. März 2008. Ausschüttungen werden ab dem dritten Jahr in Aussicht gestellt, die Zielrendite wird mit 10% IRR p. a. angegeben. Das erste Closing wird durch eine Platzierungsgarantie der Emittenten über 27,8 Mio. USD sichergestellt.
Fazit:
Wenn der 18. Lehman Brothers-Dachfonds nur annähernd die historische Durchschnittsperformance des Hauses erreicht, werden deutsche Privatanleger die doppelte Kostenstruktur leicht verschmerzen. Am Markt sind sogar teurere Produkte auf Kundenfang, die in ähnlicher Weise lediglich kleine Beträge zu einem großen Commitment bündeln. Der Schwerpunkt auf US-Buyouts sowie der Fremdwährungseinfluss sollten jedoch mit den Zielen des Investors übereinstimmen.
Volker Deibert
Lloyd Fonds Global Partnership I |
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Volumen | 50,0 Mio. USD |
Minimum | 15.000 USD |
Laufzeit | 10 Jahre/Ende des Dachfonds + 6 Monate |
Zeichnungsschluss | 31.12.2007 |
RQ-16* | 66,16%; inkl. Lehman-Dachfonds: 54,53% |
Investment-Thema | Lehman Brothers Crossroads XVIII |
Anzahl Portfoliogesellschaften | indirekt 50 Zielfonds = ca. 800 Beteiligungen |
Internet | www.lloydfonds.de |
* Die Kennzahl RQ-16 (=Rendite-Quotient auf Basis von 16% Bruttorendite) gibt an, in welchem Umfang der Anleger am Bruttoergebnis des Fonds nach Abzug sämtlicher Kosten partizipiert (vor Steuern). Hierzu werden die Emittentenangaben herangezogen, ein planmäßiges Fondsvolumen und ein typischer Verlauf unterstellt und die internen Zinsfüße des Netto- und des Brutto-Zahlungsstroms ins Verhältnis gesetzt.