Finanzspritze aus dem Ausland
In Deutschland gehören Finanzinstitute und Dachfonds zu den volumenmäßig größten Private Equity-Investoren, im angelsächsischen Raum sind Pensionsfonds, Stiftungen und Dachfonds die bedeutendsten Geldgeber. „Die Internationalisierung des Beteiligungsgeschäfts und die regionale Ausweitung der Investorenbasis haben allerdings dazu geführt, dass auch von deutschen Fonds verstärkt ausländische Investorengruppen angesprochen werden und in den letzten Jahren deutlich an Bedeutung für kapitalsuchende Fonds gewonnen haben“, heißt es in der Fundraisingstudie des BVK. Im Jahr 2006 haben ausländische Investoren 34% des gesamten Fundsraisingvolumens in Höhe von 2,82 Mrd. Euro beigesteuert. 2005 waren es noch 23%. So dürfte es sich erklären, dass die deutschen Private Equity-Häuser ausländische Investoren insgesamt etwas attraktiver einschätzen als deutsche Kapitalgeber und teilweise ausschließlich auf Erstgenannte setzen. Beispielsweise findet sich in dem Ende 2006 mit 125 Mio. Euro geschlossenen Ventizz Capital Fund III kein einziger Limited Partner aus dem Inland.
Institutionen öffnen sich
Langsam scheint jedoch ein Umdenken bei einigen institutionellen Investoren stattzufinden. So wollen 50% der Versicherer ihre Allokation in Private Equity über die nächsten Jahre auf mindestens 1,5% ihrer Kapitalanlagen erhöhen, so die Deutschlandstudie von Adveq – Vorreiter in absoluten Beträgen ist die Allianz, die das Volumen ihrer außerbörslichen Unternehmensbeteiligungen in den nächsten drei bis fünf Jahren von knapp 1 auf 3% hochschrauben will. Bevorzugt erfolgt der erstmalige Zugang über spezialisierte Partner. So hat mehr als die Hälfte der Befragungsteilnehmer in der Vergangenheit Beteiligungen an Private Equity-Dachfonds gezeichnet. Die Studie hat zudem ergeben, dass fast zwei Drittel der Beteiligungen innerhalb Europas getätigt werden, davon 28% in Deutschland. Investitionen in den USA werden zwar als sehr wichtig erkannt, sollen aber zugunsten von Asien und den Emerging Markets etwas zurückgehen. Auf diesen globalen Trend stellen sich etablierte Spieler wie Bain Capital oder die Carlyle Group bereits ein: „Unter den mehr als 70 im Fundraising befindlichen Fonds trifft man viele amerikanische Adressen, die mit länderspezifischen Fondsgründungen unter ihrem bekannten Markennamen das Potenzial dieser Region nutzen wollen“, weiß Detlef Mackewicz, Managing Partner der Avida Advisers GmbH. Eine aktuelle Analyse von Avida Advisers gibt Aufschluss über die weltweiten Fundraising-Aktivitäten der Private Equity-Häuser: Knapp 600 Fonds sind derzeit auf Kapitalsuche, das angestrebte Zeichnungsvolumen beträgt kumuliert rund 380 Mrd. Euro. „Weltweit wollen allein 39 große Buyout-Fonds, darunter auch der Wiedereinsteiger Morgan Stanley mit einem 5 Mrd. Euro großen Vehikel, knapp 170 Mrd. Euro einsammeln“, berichtet Mackewicz. 265 kleine bis mittlere Buyout-Fonds wollen 100 Mrd. Euro einwerben. Das heißt: Weit über die Hälfte des gesamten Zielvolumens verteilt sich auf rund ein Sechstel der Fonds.
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