Bayernfonds Best Invest I (Ausgabe 4/2007)

Private Equity für das Sparkassenuniversum – …
Das erste Private Equity-Produkt für Privatanleger aus dem Hause der Bayerischen Landesbank-Tochter Real I.S. AG, München, hört auf den ehrgeizigen Namen „Best Invest I“. Diese vermögensverwaltend geprägte Dachfonds-KG wartet nicht mit Innovationen auf, sondern leitet fast 90% ihres verwendbaren Kapitals in den Dachfonds CAM Vier der Cologne Asset Management, Köln. Im Gegensatz zum Wettbewerber BVT, der parallel zu selbigem Dachfonds investiert, funktioniert Best Invest I damit wie ein Feeder-Fonds. Die restlichen 10% der Zielfondsbeteiligungen bestimmt Real I.S. nach deren vorhergehender Analyse durch CAM. Hier sollen regionale Schwerpunkte oder solche nach Investitionsphasen oder Branchen gesetzt werden können.

… „CAM Vier“ für Privatanleger
Auf insgesamt 25 Zielfonds will der institutionellen Anlegern vorbehaltene CAM Vier sein Kapital von derzeit 300 Mio. Euro verteilen. Die Hälfte der Investitionen soll in europäische Buyout-Fonds fließen, etwa 30% in global investierende Private Equity-Fonds und 20% in Venture Capital. Mit 50 bis 70% stellt Europa den regionalen Schwerpunkt dar. CAM Vier hatte Ende 2006 einen ersten Zeichnungsschluss und akquiriert seitdem die ersten Zielfonds. CAM verwaltet derzeit rund 1,5 Mrd. Euro und verfügt über Erfahrung aus 70 Zielfondsbeteiligungen.

Komplexe Gebührenstruktur
Die Mindestzeichnung des Best Invest I von 20.000 Euro ist in vier vorterminierten Jahresraten aufzubringen: die erste von 15% zuzüglich des (offenbar in der Branche unausrottbaren) Agios von 5% zum Beitritt, der Rest per Ende 2007 (25%), 2008 und 2009 (jeweils 30%). Planmäßig soll zur Jahresmitte 2007 die Fondsschließung erfolgen. Die Gebührenstruktur der Gesamtkonstruktion wird aufgrund der zusätzlichen Kostenebene recht komplex: Zu den institutionell marktüblichen Dachfondskosten im CAM Vier, die ab dem vierten Laufzeitjahr jährlich absinken, kommen sanft ansteigende Vergütungen des Initiators und dessen Dienstleisters hinzu. Eine Gewinnbeteiligung fällt nur im CAM Vier an, namentlich 10% des Gesamtgewinns nach Erreichen von 10% Vorzugsverzinsung pro Jahr. Anhand der anfänglichen Einmalkosten wird der Mehraufwand des Privatanleger-Vehikels deutlich: Best Invest I schlägt mit 7,37% (ohne Agio) zu Buche, CAM Vier mit 0,5%.

Fazit:
Alleine aufgrund der Marktstellung der Sparkassen darf man annehmen, dass es nicht beim derzeitigen Platzierungsstand von 30% bleiben wird. Die beste Entwicklungshilfe für die Anlageklasse Private Equity können die Sparkassen und sonstigen Vertriebe dadurch leisten, dass sie den Dachfonds nur der passenden Kundschaft anbieten. Der Verzicht auf eine Performance Fee auf der Produktebene darf als Leuchtfeuer im Markt gelten.

Volker Deibert

Bayernfonds Best Invest I
Volumen                       30 Mio. Euro, max. 100 Mio.
Euro
Minimum                      20.000 Euro
Laufzeit            12 Jahre + 2 x 1 Jahr verlängerbar
Zeichnungsschluss       
30.6.2007, verlängerbar bis 31.12.2007
RQ-16*             65,26%
Investment-Thema         85-90% Dachfonds CAM Vier, 10-15% weitere Zielfonds
Anzahl Portfolio-            25-30 Zielfonds = ca. 200-250 Portfoliounternehmen
gesellschaften
Internet             www.realisag.de