Liebe Leserinnen, liebe Leser,
vor Ihnen liegt die 100. Ausgabe des VentureCapital Magazins!
Für Ihre Treue und Ihr anhaltendes Interesse darf ich Ihnen herzlich danken – und dieses Jubiläumsheft mit einem kleinen Rückblick eröffnen: Die Erstausgabe, gerade mal 16 Seiten stark, erschien am 20. Mai 2000 als Beilage zum GoingPublic Magazin. Viele der darin zu Wort kommenden Akteure sind heute nicht mehr im Beteiligungsgeschäft aktiv. Ein Autor der Erstausgabe – übrigens der einzige Autor, der zu jeder der 100 Ausgaben beigetragen hat – zeigte sich wesentlich optimistischer: „Nach meiner Meinung ist die momentane Erhitzung (vielleicht auch Überhitzung) des Marktes nicht schädlich“, schreibt Falk Strascheg in seiner ersten Kolumne im VentureCapital Magazin vor achteinhalb Jahren.
Wenige Monate später (Ausgabe 7/2000) stellt Detlef Mackewicz fest: „Die VC-Branche steht vor einer bedeutenden Konsolidierungsphase.“ Er sollte Recht behalten: 1999 sind laut BVK in Deutschland 1.369 Unternehmen mit Beteiligungskapital ausgestattet worden, 2001 waren es 1.969, 2003 nur noch 876. Doch ein Venture Capitalist hätte diesen Titel nicht verdient, wenn er den Kopf in den Sand stecken würde. So lässt Erkan Kilicaslan, seinerzeit Partner bei dem heute nicht mehr sichtbaren Frühphaseninvestor TecVenture Partners in München, verlauten (Ausgabe 3/2001): „Jetzt ist die Zeit zum Investieren.“
Im Juli 2002 erscheint das VentureCapital Magazin erstmals mit einer eigenständigen Ausgabe. In dieser orakelte Thomas Paul, seinerzeit Marketingleiter von 3i: „In den nächsten 15 Jahren wird die Zukunft nie mehr so gut bezahlt werden wie 1999 oder 2000.“ Die im Venture Capital-Markt trotz zwischenzeitlicher Cleantech-Euphorie tatsächlich ausgebliebene neue Blase bildete sich an anderer Stelle. Wer sich an den bis zum Sommer 2007 boomenden Verbriefungsmarkt erinnert, kann kaum bessere Worte finden als Wolfgang Lubert, Geschäftsführer der EnjoyVenture Management GmbH, bereits in VentureCapital Magazin 8/2002: „Das Geschehen an den Märkten wird durch Stimmungen bestimmt, und der Mensch ist halt ein Esel. Die Anleger werden deshalb auch auf den nächsten Hype wieder aufspringen.“
„Spiel mit dem Feuer? Leveraged Buyouts bewegen Milliarden“ titelte VentureCapital Magazin 9/2005. Das damals umstrittene Fazit erwies sich als Volltreffer: „Dank des Zustroms an neuem Kapital werden [Private Equity-Häuser] auch vor größeren Transationen nicht zurückschrecken. […] Damit der Hebel auf das Eigenkapital aber nicht zum Fallbeil wird, müssen die Investoren die Entwicklungen auf den Anleihemärkten sehr genau beobachten.“ Doch auch diese Krise werden wir – gemeinsam mit Ihnen – überstehen.
Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen in unserer 100. Ausgabe!
Ihr
andreas.uhde (at) vc-magazin.de