Liebe Leserinnen und Leser,
auf Europas größter Private Equity-Konferenz, der SuperReturn (siehe hierzu auch S. 22-25), trägt der Balken unter den Teilnehmerschildern in jedem Jahr eine andere Farbe. 2009 wählte der Veranstalter grün – die Farbe der Hoffnung. Tatsächlich prägte jedoch eher Ratlosigkeit die Stimmung unter den größten Buyout-Spezialisten der Welt. So verkündete z. B. Dr. Sumeet Gulati vom skandinavischen Buyout-Haus EQT, die gegenwärtige Krise sei „probably larger and deeper than the Great Depression“.
Auffällig war, dass vor allem die international nicht gerade für ihren Optimismus bekannten Deutschen am zuversichtlichsten in die Zukunft blickten: Thomas Pütter, Private Equity-Kopf der Allianz, zeigte sich in seiner Ansprache davon überzeugt, dass die Private Equity-Branche gestärkt aus der Krise hervorgehen werde, solange sie echte Wertschöpfung in ihren Portfoliounternehmen leiste. Ralph Günther, Vorstand der Berliner bmp AG, hielt seinen Vortrag gar zum Thema „Successful strategies for LPs competing for oversubscribed funds“ – ein Titel, der im aktuellen Marktumfeld fast schon skurril wirkte.
Der wesentliche Grund für die im Vergleich zum Gesamtmarkt relativ gute Laune unter den deutschen Finanzinvestoren dürfte in der Fokussierung auf kleinere Buyouts und Venture Capital liegen. Sie kaufen überschaubare mittelständische Unternehmen mit vernünftig bemessenem Fremdkapitalanteil und finanzieren Gründer, die neue Unternehmen aufbauen. Für innovative Produkte gibt es in jedem wirtschaftlichen Umfeld einen Markt. So zeigt unsere Titelgeschichte zum Thema Life Sciences auf den S. 12-16 die ungebrochene Nachfrage der Pharmakonzerne nach neuen Wirkstoffen. Davon werden junge Life Science-Unternehmen auch in schwierigen Zeiten profitieren. Auf diese Hoffnung bauen wir – und untermalen unsere Zuversicht folgerichtig mit einem grünen Titelbild.
Interessante Einblicke wünscht Ihnen
andreas.uhde (at) vc-magazin.de