Theorie und Praxis des Fördergeschäfts
Die heimische Private Equity-Branche befindet sich in Aufruhr: Die Kapitalgeber der frühen Phase sehen ihre Existenz in Gefahr, die privaten Mittelstandsinvestoren fühlen sich staatlicher Konkurrenz ausgesetzt. Quelle des Trubels ist die KfW Bankengruppe. Theoretisch sollte sich das staatliche Förderinstitut dort engagieren, wo der Markt versagt. Im Bereich der Beteiligungsindustrie deutet sich aber eine andere Praxis an. Für den Mittelstand – definiert als kleine und mittlere Unternehmen bis 50 Mio. EUR Umsatz bzw. als Familienunternehmen – engagieren sich zahlreiche Kapitalgeber, trotzdem wurde im Sommer 2010 der „Eigenkapitalfonds für den deutschen Mittelstand“ präsentiert. Das Zielvolumen liegt bei 500 Mio. EUR, und die ersten 200 Mio. EUR haben die KfW und die Commerzbank, an der sich die Bundesrepublik im Jahr 2009 beteiligte, jeweils zur Hälfte aufgebracht. Die restlichen Mittel sollen weitere Investoren beisteuern. Gleichzeitig scheint die KfW endgültig die Gerüchte zu bestätigen, die seit einiger Zeit ihre Runde durch den Markt machen – sie zieht sich teilweise aus dem Venture Capital-Segment zurück. Zumindest erklärte ein Vertreter der Förderbank im November auf einer internen Veranstaltung des Branchenverbandes BVK, dass sein Institut künftig keine Investitionen mehr in deutsche Venture Capital-Fonds tätigen werde. Sollte diese Ankündigung in die Tat umgesetzt werden, würde damit eine lange und wichtige Tradition enden. Der Umstand aber, dass sich mancher Marktteilnehmer nur im Hintergrund äußern wollte, deutet auf einen Funken Hoffnung hin. Möglicherweise ist das letzte Wort beim Abschied aus Fondsinvestments nicht gesprochen.
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