Erstens unternehmerisches Know-how, das Jungunternehmern beim Aufbau ihres Unternehmens hilft und sie vor vielen auf Unerfahrenheit basierenden Fehlern bewahrt. Zweitens verfügen sie durch ihre berufliche Erfahrung über sehr viele industrielle Kontakte, die die Jungunternehmer beim Aufbau ihres Unternehmens nutzen können. Last, but not least haben sie erhebliche finanzielle Mittel, die sie für die Eigenkapitalausstattung der jungen Unternehmen bereitstellen.
In meiner Investitionstätigkeit habe ich mit sehr vielen, auch sehr unterschiedlichen Business Angels als Co-Investoren zu tun. Sicherlich ist ihre Aktivität auch durch ein gewisses Gewinnstreben als Return für das von ihnen eingesetzte finanzielle und geistige Kapital bestimmt. Wenn man genauer hinsieht, bemerkt man jedoch, dass bei den meisten Business Angels eine noch stärkere Triebkraft die innere Berufung ist, beim Aufbau von Unternehmen mit dabei zu sein.
Ich selbst habe mein erstes Business Angel-Investment kurz nach dem Verkauf meines ersten eigenen Unternehmens bereits 1984 gemacht. Ich wusste damals noch nicht, dass jemand, der so etwas macht, Business Angel heißt. Ich tat es, weil ich Gründern beim Aufbau ihres Unternehmens helfen wollte, es ähnlich wie ich zuvor mit meinem eigenen Unternehmen zu machen. Sicherlich wollte ich damit auch profitabel sein, was auch über alle unsere Erwartungen hinaus geschah. Diese und ähnliche Investitionen beflügelten mich, weiter zu investieren, zwischendurch auch über zehn Jahre als Venture Capitalist das Geld anderer Leute. Noch heute freue ich mich darüber, die spannende Entwicklung junger Unternehmen miterleben zu dürfen, und investiere einfach aus Berufung.
Zum Autor
Falk F. Strascheg ist ehemaliger Präsident der European Venture Capital Association (EVCA) und einer der bekanntesten Business Angels und Venture Capitalisten in Deutschland. Er ist Gründer der Technologieholding und der Extorel Private Equity Advisers GmbH.