VC Magazin: Sie legen jetzt mit BizSpark Plus (Link) los. Was ist der Fortschritt gegenüber dem ursprünglichen Programm?
Jacquemot: Das ursprüngliche BizSpark Programm (www.microsoft.com/germany/gruender/bizspark.mspx) läuft wie gewohnt weiter, ebenso unser seit fast zwei Jahren betriebenes Elitenförderprogramm BizSpark One. Aber wir haben hier eine neue Ebene dazwischen für bereits registrierte Teilnehmer eingezogen – ähnlich wie bei einer Pyramide. Als technologischen Schwerpunkt fördern wir bei BizSpark Plus zunächst Start-ups, die ihr Unternehmen auf Basis von Cloud Computing aufbauen mit 60.000 USD über zwei Jahre. Im ersten Jahr erhalten Start-ups 100% Rabatt auf den Wert der Leistung, im zweiten Jahr sind es 50%. Die Verbreitung erfolgt über Inkubatoren und Early Stage-Investoren als Netzwerkpartner. In dieser Art ist das Angebot einzigartig.
VC Magazin: Herr von Frankenberg, mit dem High-Tech Gründerfonds haben Sie das größte aktiv geführte Portfolio in Deutschland und sind einer dieser Partner. Was hat Sie an der Teilnahme gereizt?
Frankenberg: Ich sehe für unsere Start-ups drei große Vorteile. 1. Das verfügbare Budget wird geschont für andere Investitionen. 2. Durch den unkomplizierten Zugang zu leistungsfähiger Software lässt sich der Unternehmensaufbau schneller vorantreiben. 3. Start-ups gewinnen auf dem Markt eine höhere Glaubwürdigkeit, wenn sie in einer Partnerschaft mit Microsoft sind.
VC Magazin: Nach welchen Kriterien wurden die Partner ausgesucht?
Jacquemot: In Deutschland sind der HTGF (www.high-tech-gruenderfonds.de), Team Europe Ventures (www.teameurope.net) und GründerRegio M (www.gr-m.de) von Anfang an dabei. Uns war wichtig, dass sie einen frühen Zugang zu Start-ups haben und diese vielfältig unterstützen können, sei es beim Teamaufbau oder der Definition der Kunden. Für den HTGF sprach beispielsweise zusätzlich, dass er als reiner VC-Fonds faktisch alle Ideen aus Deutschland sieht, für Team Europe als Inkubator, dass er stark in Berlin verankert ist. Und die GründerRegio M fördert vor allem Ausgründungen aus Hochschulen im Münchner Raum. Wir werden hier auch bald weitere Netzwerkpartner sehen.
Frankenberg: Unser Ziel ist es, für unsere Portfoliounternehmen wesentlichen Mehrwert über Kapital hinaus zu stiften. Mit diesem Programm ist das möglich und deshalb sind wir gerne dabei.
VC Magazin: Für welche Start-ups bzw. Branchen kommt das Angebot in Frage?
Frankenberg: Im engeren Sinne für Unternehmen mit Cloud-basierten Lösungen – im weiteren Sinne alles, wenn es zur Cloud passt. Auch Biotech-Start-ups etwa können manchmal sehr rechenintensiv sein.
Jacquemot: Jedes Unternehmen, das intensiv mit Software arbeitet.
VC Magazin: Was passiert nach Ablauf der zwei Jahre dauernden Frist?
Jacquemot: Das Programm läuft aus und das Start-up kann sich entscheiden, regulärer Kunde zu werden.
Frankenberg: Dieser Punkt hat uns im Vorfeld gut gefallen – es bestehen keine Verpflichtungen. Die Gründer können selbst entscheiden, ob sie weitermachen oder eine andere Lösung ausprobieren.
VC Magazin: Vielen Dank für das Gespräch!
Das Interview führte Torsten Paßmann.
Zu den Gesprächspartnern
Stephan Jacquemot ist Emerging Business Lead von Microsoft. Dr. Alex von Frankenberg ist einer der beiden Geschäftsführer des High-Tech Gründerfonds (www.high-tech-gruenderfonds.de).