24 große Forschungseinrichtungen
Berlin zählt zu den bedeutendsten Life Sciences-Standorten in Deutschland und in Europa: 278 Medizintechnik und fast 200 Biotechnologiefirmen, 23 Pharma-Unternehmen und 79 Kliniken sind in der Hauptstadtregion ansässig. Hier entstehen hoch qualifizierte Arbeitsplätze, die Gesundheitswirtschaft verzeichnet ein über durchschnitt liches Wachstum. Einzigartig in Europa ist die Konzentration von 24 großen Forschungseinrichtungen und Universitäten mit Forschungsschwerpunkten zu Life Sciences. Viele davon sind international renommiert, wie z.B. die Charité, das Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin und das Deutsche Herzzentrum Berlin. Das Cluster Life Sciences spielt – im Rahmen der gemeinsamen Innovationsstrategie Berlin-Brandenburg – somit natürlich auch aus Sicht von Investoren wie der IBB Beteiligungsgesellschaft eine wichtige Rolle in der Förderung innovativer Unternehmen.
Spin-off aus Max-Planck-Institut
Ein Beispiel aus der Biotechnologie ist die Scienion AG. Über eine Minderheitsbeteiligung ihrer Fonds engagierte sich die IBB Beteiligungsgesellschaft schon unmittelbar nach der Unternehmensgründung; auch der private Frühphasenfinanzierer Peppermint VenturePartners ist als Kapitalgeber dabei. Scienion wurde 2001 als Spin-off aus dem Max-Planck-Institut für Molekulare Genetik in Berlin gegründet und hat heute 43 Mitarbeiter. Das Unternehmen baut Maschinen zur kostensparenden Herstellung miniaturisierter Testsysteme für ganz unterschiedliche Substanzen – sogenannte Dispensiersysteme, mit denen man kleinste Flüssigkeitsmengen aus verschiedenen Reservoirs aufnimmt und berührungslos in Volumina im Piko- bis Mikroliterbereich auf Trägersysteme aufträgt. Die Kunden kommen aus der Pharma-, Biotech- und Diagnostikindustrie und können mithilfe der Biochips z.B. untersuchen, ob Körperflüssigkeiten oder Gewebe Anzeichen für bestimmte Krankheiten aufweisen, aber auch wie erfolgreich neue Medikamente in künftigen Therapien sein können.
Qualifizierte Mitarbeiter vor Ort
„Für den Standort Berlin spricht zunächst einmal, dass man hier sehr gut Mitarbeiter rekrutieren kann – und zwar über die ganze Bandbreite, ob nun Chemiker, Biologen, Physiker oder Ingenieure“, sagt Scienion-Vorstand Dr. Holger Eickhoff. Ute Mercker, Prokuristin bei der IBB Beteiligungsgesellschaft und Aufsichtsratsmitglied bei Scienion, ergänzt: „Darüber hinaus sind die forschungsintensiven Kliniken und die ansässigen mittelständischen Unternehmen interessante Kooperationspartner für Start-ups.“ Das Cluster Life Sciences bietet sehr gute Vernetzungsmöglichkeiten – Netzwerke wie BioTOP und TSB Medici sowie die zahlreichen Symposien und Tagun gen tragen dazu bei. „Wir arbeiten u.a. eng mit der Charité und dem Centrum für Molekulare Diagnostik und Bioanalytik zusammen“, so Eickhoff. Scienion gewann zweimal den Innovationspreis Berlin-Brandenburg. „Mit der IBB Beteiligungsgesellschaft hatten wir von Anfang an einen zuverlässigen Partner, der uns bei der strategischen Unternehmensentwicklung stark unterstützt hat“, freut sich Eickhoff.
Bernd Frank