„Wir sind jetzt auch auf Facebook!“, vermelden immer wieder voller Stolz Unternehmen, die den Weg in die virtuelle Welt der sozialen Netzwerke gefunden haben: Raphaelas Kosmetikstudio aus Münster zum Beispiel, ebenso wie Thommys Geschäft für Zierfische aus Eisleben. Doch was machen die da eigentlich? Ein kleines Hotel mit zwölf Zimmern schreibt auf seiner Facebook-Seite, dass man deshalb auf Facebook ist, weil es den Wünschen vieler Gäste entspricht. Immerhin fünf dieser vielen Gäste „liken“ die Seite jetzt – neben zwölf Familienmitgliedern des Besitzers. Der Rest scheint doch nicht sooo scharf darauf gewesen zu sein.
News, Community und der Like Button
Vielleicht ist das Tolle an Facebook die grandiose Möglichkeit, jede Belanglosigkeit an andere aktiv, direkt und zielgerichtet zu pushen. Zugegeben, das ist eine Möglichkeit, auch wenn es eigentlich nichts anderes als ein Newsletter ist. Ist es vielleicht der Rückkanal? Also die Möglichkeit, dass Kunden per Like Button kundtun können, dass sie den neuen Prospekt so schön bunt finden? Das würde dann Sinn ergeben, wenn auch die, die denselbigen ungeöffnet in die runde Ablage werfen, das ebenfalls – mit dem (noch?) fehlenden – Dislike Button mitteilen könnten. Dann hätte zumindest der ein oder andere Baum gerettet und Porto gespart werden können. Bleibt noch die Community – das ist das, was früher mal als Gruppe bezeichnet wurde. Das „Wir“ im Sportverein, der Kegelclub oder die Freunde des Doppelauspuffs am VW Polo. Menschen mit gleichem Interesse. 800.000.000 Nutzer versprechen eine riesige Werbefläche – Facebook ist immerhin nach China und Indien das drittgrößte Land der Erde. Und wenn McDonalds seinen fast 29 Millionen Fans einen Rabattgutschein zukommen lässt, bleiben sicherlich auch ein paar Euro hängen.
Präsenz allein genügt nicht
Wenn Sie mit Facebook den eigenen Erfolg verbessern, präsenter sein oder sich als Teil der Netz-Community darstellen möchten, dann kommt man um eine Fan-Seite für Ihre Produkt kaum herum. Aber die kostet Geld. Es bringt nichts, wenn jemand aus der Marketingabteilung diese nebenbei pflegt, wenn das Tagesgeschäft schon 125% der Arbeitszeit frisst. Suchen Sie sich eine Agentur, die für Sie aktiv die neuen Kanäle – also vielleicht auch Twitter – zielgruppengerecht aufarbeitet. Es reicht nicht aus, in den sozialen Netzwerken lediglich präsent zu sein. Die, die Sie ansprechen möchten, erwarten regelmäßige Posts und Tweets. Ebenso sollte Ihre Agentur darauf achten, dass die Community nicht anfängt, über Ihr Produkt zu lästern. Es muss ja nicht gleich ein Shitstorm sein, aber ein paar negative Kommentare können das erhoffte Umsatzplus schnell ins Negative kehren.
Die Zielgruppe abholen
Letztlich kommt es auch ganz entscheidend darauf an, wo sich Ihre Zielgruppe aufhält. Verkaufen Sie Helmkameras, mit denen man sich mit dem Mountainbike auf der Schotterpiste selbst filmen kann? Dann ab auf Facebook – Ihre Kunden sind Menschen, die Likes wie Luft zum Leben brauchen. Verkaufen Sie jedoch Treppenlifte, dann sollten Sie lieber in der „Apotheken Umschau“ nach Ihrer Community suchen und haben mit Facebook nur unnötig Kosten. Oder warum, glauben Sie, inseriert RedBull nicht in der „Hörzu“?