„Infrastrukturinvestitionen sind langfristig angelegt mit Laufzeiten von etwa 20 bis 40 oder auch mehr Jahren – weil auch die Versicherungs- und Garantiezusagen über Jahrzehnte abgegeben werden“, sagte Dr. Michael Pfennig, Managing Director bei Allianz Capital Partners (ACP), am Rande der Private Equity-Konferenz SuperReturn in Berlin. Die Anlageklasse sei vor allem deshalb interessant, weil sie absolut höhere Renditen im Vergleich zu einem traditionellen Anleihenportfolio und zugleich eine gute Absicherung gegen einen Kapitalverlust verspreche. ACP habe zurzeit über 4 Mrd. EUR in Infrastruktur und Erneuerbare Energien mit Schwerpunkt in Europa investiert; zuletzt in eine Schienenfahrzeug-Leasingfirma sowie in den Betrieb einer Kaserne in England. In Deutschland habe man bislang v.a. in Erneuerbare Energien investiert; PPP-Projekte (Öffentlich-Private Partnerschaften) seien allerdings – vom möglichen Investitionsvolumen her – oft zu klein.
Deutschland im Energie-Sektor interessant
In diesem Zusammenhang sei u.a. das föderalistische System eine Herausforderung aufgrund der im Vergleich zu anderen europäischen Ländern komplexen und langwierigen Abstimmungsprozesse, erklärte Michael Reuther, Director der Beteiligungsgesellschaft Ardian (ehemals Axa Private Equity). Ardian hat seit 2005 rund 5 Mrd. EUR in knapp 20 Unternehmen in ganz Europa investiert. Im vergangenen Jahr investierte man u.a. in den Airport London-Luton, von dem man sich starkes Wachstum erwartet. Für Infrastruktur-Investitionen in Deutschland in naher Zukunft hält Reuther zum Beispiel den Bereich Energiespeicher (Gas, Strom, Kavernen) für geeignet. „Entsprechend der Rohölreserve werden wir irgendwann auch Gasvorräte-Kapazitäten brauchen“, sagte er. Auch ACP-Director Pfennig hält den Energiebereich für eines der attraktivsten Investitionsfelder in Deutschland (Strom-Verteilungsnetze), daneben aber sei auch, wenn das politisch gewollt sei, der Betrieb von gebührenpflichtigen Autobahnen (Stichwort Maut) ein Thema. Über dieses und vieles mehr wird bald auch auf dem internationalen „Berlin Summit“ zum Thema Infrastruktur-Investitionen am 10. und 11. März in Berlin diskutiert.