Das Start-up ist laut eigenen Angaben in der Lage, Strom auch von sehr kleinen Erzeugungsanlagen aufzukaufen und an Endkunden zu verkaufen. So könnten Stadtwerke, Energiegenossenschaften, Projektierer von erneuerbaren Energieanlagen und Anbieter von Energiedienstleistungen neuartige Energieprodukte wie z.B. Regionalstrom oder Community-Strom ihren Kunden anbieten. Zudem kann das Unternehmen auch die Rolle des Versorgers und des Direktvermarkters als Dienstleistung für seine Kunden anbieten. Damit können auch Haushalte mit einer Photovoltaikanlage an der neuen Energiewelt teilnehmen und beispielsweise regionalen Strom an ihre Kunden liefern. Mit der Finanzierungsrunde soll der weitere Aufbau der Firma insbesondere die Entwicklung, der Vertrieb und die Qualitätssicherung stehen.
Lumenaza wurde im Februar 2013 von Dr. Christian Chudoba und Dr. Bernhard Böhmer gegründet. Oliver March komplettierte das Gründerteam im Jahr 2014. Ausschlaggebend war für Chudoba der Besuch einer Familienfeier in einem kleinen fränkischen Dorf. Praktisch jeder erzeugte hier Ökostrom, den man aber nirgends kaufen konnte. Was für regionale Lebensmittel funktioniert, sollte eigentlich noch besser für regionalen Strom funktionieren, dachten sich die Gründer Chudoba und Böhmer, die über zehn Jahre gemeinsam bei Siemens an hochskalierbarer Software für Telekommunikationsunternehmen und Versorger arbeiteten. 2013 erhielt diePlattform den Sonderpreis beim Gründerwettbewerb IKT Innovativ „Vom Smart Home zu Smart Grids“. Mit der ersten Produktversion bediente Lumenaza zu Beginn 2014 erste Endkunden und Produzenten in Berlin-Brandenburg.
Für die von EnBW 2015 gegründete Venture Capital Investment-Tochter EnBW New Ventures GmbH ist es die zweite Beteiligung an einem Energie-Start-up. Bisher hat sich das Unternehmen im Juli 2015 an DZ-4 beteiligt und 15% des jungen Unternehmens übernommen. Der Stromversorger DZ-4 GmbH verpachtet Solarstromanlagen und Stromspeicher an Privatkunden. Mit einem Investitionsvolumen von 100 Mio. EUR investiert EnBW New Ventures Wagniskapital in junge Unternehmen in der Gründungs- und Wachstumsphase, die die Energiewende gestalten.
Die IBB Beteiligungsgesellschaft hatte sich schon 2014 an einem Unternehmen im Energie-Bereich beteiligt: Die Berliner Qinous GmbH, die standardisierte Energiespeicherlösungen für die Integration von Solar- und Windenergie entwickelt und vertreibt, erhielt die 1. Finanzierungsrunde vom IBB VC Fonds Technologie Berlin.
Lumenaza GmbH Berlin
Tätigkeitsfeld: Software
Investoren: EnBW New Ventures GmbH, IBB Beteiligungsgesellschaft mbH
Volumen: siebenstelliger Betrag (1. Finanzierungsrunde)