Das neue Tochterunternehmen will nach eigenen Angaben in einer sehr frühen Phase der Unternehmensgründung in Start-ups investieren, die sich mit Technik und Dienstleistungen in der Luft- und Raumfahrtbranche beschäftigen. Als mögliche Ziele werden die Bereiche Satelliten- oder Raketen-Technik, Erdbeobachtung, Telekommunikation, Navigation sowie Weltraumwissenschaften genannt. Investitionen in innovative Technologien, die bisher von den OHB-Gesellschaften direkt getätigt wurden, sollen zukünftig in der neu geschaffenen Tochter gebündelt werden. OHB Venture Capital wird dabei bevorzugt in Unternehmen investieren, die später in den OHB-Konzern eingegliedert werden können. Hierbei strebt der Wagniskapitalgeber bevorzugt Minderheitsbeteiligungen unter 50% an und möchte auch andere Venture Capital-Fonds sowie insbesondere Investoren, die für die Beteiligungen einen Mehrwert bringen, als Co-Investoren mit an Bord nehmen.
Der Raumfahrt- und Technologiekonzern OHB SE entwickelt im Unternehmensbereich „Space Systems“ Raumfahrtprojekte, wie zum Beispiel erdnahe und geostationäre Satelliten für Navigation, Wissenschaft, Kommunikation und Erdbeobachtung. In der bemannten Raumfahrt realisiert OHB Projekte für die Ausstattung und den Betrieb der Internationalen Raumstation ISS, Columbus und ATV. Im Bereich Exploration arbeitet das Unternehmen an Aufklärungssatelliten, Studien und Konzepten für die Erforschung des Sonnensystems mit den Schwerpunkten Mond und Mars. Das börsennotierte Familienunternehmen liefert als Hauptauftragnehmer 22 der 30 neuen Satelliten des europäischen Navigationssystem Galileo. Im Unternehmensbereich Aerospace/Industrial Products liegen die Schwerpunkte in der Fertigung von Produkten für die Luft- und Raumfahrt sowie die Telematik. Hier ist OHB Ausrüster für Aerospace-Strukturen in der Luft- und Raumfahrt, u.a. Zulieferer des Ariane-5-Programms und Hersteller sensitiver Bauteile für Flugtriebwerke.
Seit dem Börsengang 2001 und der Einbeziehung des Segmentes Raumfahrt in den OHB-Konzern 2002 ist der Umsatz des Bremer Raumfahrtunternehmens auch durch die Akquisition der MT Aerospace AG im Jahr 2005, der Kayser-Threde GmbH im Jahr 2007, der CGS S.p.A. im Jahr 2009, der Antwerp Space N.V. im Jahr 2010 und der OHB Sweden AB im Jahr 2011 von 15 Mio. EUR in 2001 auf 720 Mio. EUR in 2015 gewachsen. Die OHB SE beschäftigt derzeit rund 2.000 Mitarbeiter.