Zum fünften Mal stellte der Bundesverband Deutsche Startups e.V. seinen Deutschen Startup Monitor vor, der gemeinsam mit der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG herausgegeben wurde. Dabei wurden 1.837 Start-ups bundesweit befragt, was etwa 20% der gesamten Szene darstellt. Es zeigt sich: Die deutsche Start-up-Landschaft wird immer bunter.
Demnach bleibt Berlin die unangefochtene Hauptstadt der Gründer und verzeichnet mit 14,4 Neueinstellungen pro Start-up doppelt so viele Neueinstellungen wie in den anderen Regionen Deutschlands. Der Anteil der Frauen unter den Gründern hat sich zum dritten Mal in Folge erhöht – auf 14,6%. Insgesamt wirkt sich auch die Zuwanderung von Fachkräften auf die deutsche Start-up-Landschaft aus. Rund 28,6% aller Mitarbeiter in Start-ups haben keine deutsche Staatangehörigkeit, in Berlin sind es sogar 47,7%. Das hat zur Folge, dass die Forderung nach dem Abbau von regulatorischen und bürokratischen Hürden an erster Stelle bei den jungen Unternehmen steht, etwa, um notwendige Neueinstellungen ausländischer Fachkräfte schneller vollziehen zu können. Ebenso werden im Zuge der Internationalisierung die unterschiedlichen Gesetzgebung und Regulierung sowie im Steuersystem gesehen. Insgesamt wollen 82,7% der befragten Start-ups weiter internationalisieren, soviel wie noch nie. Hier steht die Expansion innerhalb der EU mit 34,4% an erster Stelle, gefolgt von Nordamerika (13%).
Kooperationen beliebt bei Gründern
Vor allem bei gemeinsamen Marketing-Aktivitäten kooperieren Start-ups gern untereinander, zurückgegangen sind hingegen die Kooperationsaktivitäten mit etablierten Unternehmen (von 70% auf 50,4%). Diese dienen vorrangig dem Zugang zu neuen Kunden und neuen Märkten. Darüber hinaus will man von der technologischen Expertise und dem Image des etablierten Unternehmens profitieren. Zu den größten Herausforderungen der Start-ups zählen nach wie vor Vertrieb und Kundengewinnung, vor Produktentwicklung und Wachstum. Erst an vierter und fünfter Stelle folgen Kapitalbeschaffung sowie Cashflow und Liquidität.
Finanzierung aus der eigenen Tasche
Wichtigste Finanzierungsquelle der Start-ups bleiben demnach die Ersparnisse der eigenen Gründer (82,4%). Auch hier bildet Berlin eine Ausnahme. Während sich 21,7% der Gründer im Bundesdurchschnitt ausschließlich aus den eigenen Ersparnissen finanzieren, sind es in Berlin nur 15,6%. Jedes dritte Start-up finanzierte sich durch staatliche Fördermittel oder erhielt Kapital von der Familie oder Freunden. Jedes fünfte Start-up erhielt eine Finanzierung durch Business Angels. Venture Capital erhielten lediglich 15,9% der befragten Start-ups. Mit 4,1% spielt Crowdfunding weiterhin nur eine untergeordnete Rolle bei den Gründern.