Synoste entwickelt Technologien zur Korrektur von Skelettdeformationen. Intelligente Implantate sollen patientenfreundlich Knochen verlängern. Das finnische Medtech-Unternehmen will in nächsten Schritten klinische Studien starten und neue Anwendungen ausarbeiten. Diese Pläne kann die Firma jetzt mit Hilfe einer Finanzierung in Höhe von 5,1 Mio. EUR angehen. Bestandsinvestor Lifeline Ventures führt gemeinsam mit dem neuen Geldgeber AO Invest die Runde an. Außerdem beteiligt sich der High-Tech Gründerfonds wieder.
Skelettdeformationen können angeboren sein, aus Krankheit oder einem Unfall resultieren. Beispiel ist die Beinlängendifferenz: ein Bein ist kürzer als das andere. Aus diesem Zustand resultieren Probleme wie Beckenschiefstand und Wirbelsäulenverkrümmung. In vielen Fällen lassen sich Beschwerden mit Physiotherapie oder Einlagen behandeln. Ist die Differenz gravierend, muss eine Operation sein. Prof. Gavril Ilizarov hat bereits in den 50er Jahren einen äußerlichen Fixator entwickelt, mit dem Knochen verlängert werden konnten. Heute werden Patienten in der Regel mit einem Implantat behandelt, das sich im Knochen ausdehnt. Das finnische Medtech-Start-up Synoste Ltd. will Betroffenen ein noch schonenderes Verfahren anbieten. Das Unternehmen entwickelt intelligente Implantate, die den Knochen über Monate behandeln und weniger Schmerzen verursachen sollen. Zudem macht die Technologie laut Firma den Eingriff leichter – er könne mit einem Magnetfeld überwacht werden. Die Forschungsergebnisse der Finnen sind patentiert. Bisher arbeitet das Team ausschließlich an Lösungen zur Beinverlängerung. Langfristig soll über verschiedene Anwendungen die Grundlage für grundsätzlichen disruptiven Wandel in der Behandlung angeborener oder trauma- und tumorbedingter Gliedmaßendiskrepanzen geschaffen werden. Intelligente Implantate könnten künftig vom traditionellen Marknagel bis hin zu flachen Platten reichen.
Klinische Studien starten um intelligente Implantate voranzubringen
Um die Technologien für intelligente Implantate voranzubringen, will Synoste klinische Studien starten. Außerdem sollen die ersten Schritte zur Ausdehnung des Angebots auf andere klinische Anwendungen gemacht werden. Diese Vorhaben kann das Medtech-Start-up jetzt mit Hilfe einer Finanzierung in Höhe von 5,1 Mio. EUR angehen. Bestandsinvestor Lifeline Ventures Oy führt die Runde gemeinsam mit der AO Invest AG an. Zudem beteiligen sich weitere bestehende Geldgeber erneut, darunter die High-Tech Gründerfonds Management GmbH. Mit AO Invest hat das finnische Unternehmen einen Investor gewonnen, der direkten Zugang zum Zielmarkt schafft. Die Gesellschaft wird von der AO Foundation unterstützt, der weltweit größten Gemeinschaft von Chirurgen und Wissenschaftlern im Bereich Orthopädie. Bei Synoste freut man sich, über einander ergänzende Geldgeber: „Die zukunftsorientierte Denkweise und die starke unternehmerische Prägung von Lifeline in Kombination mit der Expertise von AO und dem Zugang zu einem globalen Netzwerk unserer Zielchirurgen werden es uns ermöglichen, ein erweitertes Portfolio an innovativen Lösungen zu entwickeln und diese schneller in die klinische Praxis umsetzen“, sagt Geschäftsführer und Gründer Harri Hallila. Das Medtech-Start-up erhöht seine Finanzierung mit der aktuellen Runde auf insgesamt 10 Mio. EUR. 2013 hat Synoste 2,8 Mio. EUR eingesammelt, 2016 folgte ein weiterer siebenstelliger Betrag.
Synoste Ltd., Helsinki (FIN)
Tätigkeitsfeld: Medtech
Investoren: u.a. Lifeline Ventures Oy, AO Invest AG, High-Tech Gründerfonds Management GmbH
Volumen: 5,1 Mio. EUR (3. Finanzierungsrunde)