Vimcar vernetzt Fuhrparks. Das Berliner Start-up bietet seinen Kunden digitales Flottenmanagement an: vom Fahrtenbuch, über die Reservierung von Firmenwagen bis zur Live-Ortung. In der aktuellen Finanzierungsrunde sichert sich das Unternehmen 12 Mio. EUR. Die Münchner Beteiligungsgesellschaft Acton Capital Partners steigt ein. Zudem engagieren sich bestehende Investoren erneut: coparion, Unternehmertum Venture Capital Partners und Atlantic Labs steuern frisches Kapital bei.
Zwei Drittel der Pkw-Neuzulassungen laufen auf Gewerbetreibende und Unternehmen – große Autoflotten, die dirigiert werden müssen. Aber: Der Fuhrpark der Konzerne besteht meist aus Fahrzeugen unterschiedlicher Hersteller. Die Firmen wollen dennoch von Vorteilen digitaler Dienste profitieren, wenn es um das Flottenmanagement geht – sinnvolle Vernetzung muss also markenübergreifend funktionieren. Diese Herausforderung will die Berliner Vimcar GmbH meistern. Das Start-up entwickelt eine digitale Fahrzeugakte, über die Unternehmen ihren Fuhrpark laut Machern effizient verwalten können. Vimcar bedient sich der gesetzlich standardisierten Schnittstelle im Fußraum der Wagen. Diese Diagnoseschnittstelle wurde vereinheitlicht – ursprünglich zur Abgaskontrolle, später zur Fehleranalyse. Die Berliner setzen einen Stecker auf. Dieser liest Fahrzeugdaten aus und stellt sie über eine integrierte SIM-Karte online bereit. Basierend auf dieser Technologie hat das Start-up unterstützende Apps entwickelt – sie sollen Fahrer und Fuhrparkverantwortliche entlasten und das Flottenmanagement erleichtern. Laut Geschäftsführer Christian Siewek digitalisiert Vimcar alle Prozesse rund um das Dienstfahrzeug: „Fahrtenbuchführung, Live-Ortung, Führerscheinkontrolle, Leasingverträge, Kostenmanagement – die Liste an Themen ist lang.“ Die Software „denkt mit und automatisiert viele Alltagsaufgaben“. Bei BMW-Fahrzeugen funktioniert die Lösung der Berliner ab sofort auch ohne Stecker. Über eine bereits im Auto installierte SIM-Karte lässt sich die Technologie einfach freischalten. Bei Vimcar hält man die Entscheidung des bayerischen Autobauers für richtungsweisend für die ganze Branche – weitere Hersteller werden sich öffnen, so die Erwartung. Siewek wünscht sich einen Schulterschluss der deutschen Industrie mit innovativen Start-ups: „Die Zukunft des vernetzten Automobils muss nicht im Silicon Valley liegen.“
Flottenmanagement der Zukunft: Technologisch beste Karten in Deutschland halten
Die technologisch besten Karten in der Bundesrepublik halten – dieses Vorhaben will Vimcar über einen weiteren Ausbau seiner Software für Flottenmanagement vorantreiben. Frisches Kapital für die Skalierung hat sich das Start-up gesichert: 12 Mio. EUR. Die Münchner Beteiligungsgesellschaft Acton Capital Partners GmbH steigt ein. Zudem engagieren sich bestehende Investoren erneut: coparion GmbH & Co. KG, Unternehmertum Venture Capital Partners GmbH und Atlantic Internet GmbH sind wieder an Bord. Die Berliner sind nicht alleine. Viele Start-ups arbeiten an digitalen Lösungen für die Automobilbranche. Im September hat sich WunderCar 26 Mio. EUR gesichert. Die Hamburger sind als Ride Sharing-Dienst gestartet, bieten inzwischen aber auch Technologie für das Flottenmanagement an. Erkennen deutsche Automobilhersteller früh genug die Potenziale, rückt Sieweks Ziel, Deutschland als Technologieführer der Industrie zu halten näher.
Vimcar GmbH, Berlin
Tätigkeitsfeld: Software as a Service/Automotive
Investoren: Acton Capital Partners GmbH, coparion GmbH & Co. KG, Unternehmertum Venture Capital Partners GmbH, Atlantic Internet GmbH
Volumen: 12 Mio. EUR (2. Finanzierungsrunde)