Voi bietet E-Scooter im Sharing-Modell an. Das schwedische Start-up arbeitet mit Städten und Kommunen zusammen, um das nachhaltige Mobilitätskonzept auf bestehende Infrastruktur und öffentliche Verkehrsmittel abzustimmen. Das Unternehmen mit Sitz in Stockholm sichert sich in der aktuellen Finanzierungsrunde 26 Mio. EUR. Creandum steigt ein. Zudem engagieren sich bestehende Investoren erneut: Vostok New Ventures, Balderton Capital, Local Globe und Raine Ventures sind wieder an Bord. Mit Project A beteiligt sich erstmals auch ein deutscher Geldgeber an dem Start-up. Die Berliner wollen Voi beim Eintritt in den deutschen Markt unterstützen.
Die Voi Technology AB will E-Scooter im Sharing-Modell auf Europas Straßen bringen. Das Start-up aus Stockholm bietet die Roller bereits in verschiedenen Metropolen an: Stockholm, Göteborg, Malmö, Lund, Uppsala und Kopenhagen sowie Paris, Lyon, Madrid, Malaga, Saragossa, Murcia, Lissabon oder Faro. Oslo, Helsinki und weitere Städte sollen zeitnah folgen. Das Unternehmen arbeitet mit den jeweiligen Behörden vor Ort zusammen, um das eigene Angebot mit bestehender Infrastruktur und den öffentlichen Verkehrsmitteln abzustimmen. Fredrik Hjelm, CEO, sieht in diesem Ansatz die Basis des bisherigen Erfolgs: „Entscheidend sind: Dialog, Transparenz und Nachhaltigkeit. Mit diesen drei Elementen stellen wir sicher, dass wir ausschließlich jene Märkte betreten, in denen wir willkommen sind und einen Mehrwert schaffen können.“ Die Bewohner und damit Nutzer der E-Scooter sind laut Hjelm stets im Fokus. Seit Gründung 2018 hat Voi nach eigenen Angaben mehr als 400.000 Kunden gewonnen – mehr als 750.000 Fahrten und eineinhalb Millionen zurückgelegte Kilometer. Wer die Roller des Start-ups nutzen will, lädt die App herunter, damit lässt sich der nächstgelegene E-Scooter finden. Der QR-Code auf dem Fahrzeug wird gescannt, die Fahrt kann beginnen. Entsperren kostet 1 EUR. Die Fahrtkosten liegen bei 15 Cent pro Minute. Ziel der Schweden ist es, die Umweltbelastung in urbanen Zentren Europas signifikant zu senken.
Voi will E-Scooter auch auf dem deutschen Markt anbieten
Um das zu erreichen, soll zeitnah der Markteintritt in weiteren europäischen Ländern folgen. Die Expansion in Italien und Frankreich sowie Norwegen soll fortgeführt werden. Zudem ist der Rollout in Deutschland geplant. Für dieses Vorhaben erhält das E-Scooter-Start-up Unterstützung eines deutschen Venture Capital-Gebers: Die Project A Services GmbH & Co. KG steigt ein. Thies Sander, Founding Partner bei den Berlinern: „Nachhaltige urbane Mobilität ist eine globale Herausforderung und wir sind überzeugt, dass Voi hier eine wertvolle und zukunftsfähige Lösung anbietet.“ Das Angebot vereint laut Sander mit Teilbarkeit, elektrischem Antrieb und Digitalisierung die wichtigsten Säulen der Mobilität der Zukunft. Das Konzept hat auch die schwedische Creandum AB überzeugt, sich zu beteiligen. Zudem investieren bestehende Geldgeber in der aktuellen Finanzierungsrunde erneut: Vostok New Ventures AB, Balderton Capital (UK) LLP, LocalGlobe LLP und Raine Ventures, der Beteiligungsarm der Raine Group LLC, sind wieder an Bord. Erst im November 2018 hatte Voi von ihnen 50 Mio. USD eingesammelt. Jetzt erhält die Firma weitere 26 Mio. EUR. Natürlich sind die Schweden nicht die einzigen, die E-Scooter als Geschäftsmodell entdeckt haben. Das Berliner Start-up Unu zum Beispiel hat im Oktober 2018 10 Mio. EUR eingesammelt. Es gibt allerdings Unterschiede: Die Unu-Roller werden zum Verkauf angeboten – die Sharing-Komponente fehlt bisher. Das will das Unternehmen mit der nächsten Produktgeneration allerdings nach eigenen Angaben ändern. Auch optisch gleichen sich die Angebote nicht: Die E-Scooter der Berliner sind dem klassischen Roller oder einer Vespa nachempfunden, während die Version von Voi einem Tretroller entspricht.
Voi Technology AB, Stockholm (SWE)
Tätigkeitsfeld: Mobility
Investoren: Project A Services GmbH & Co. KG, Vostok New Ventures AB, Balderton Capital (UK) LLP, LocalGlobe LLP, Raine Group LLC via Raine Ventures, Creandum AB
Volumen: 26 Mio. EUR (2. Finanzierungsrunde)