Das Ziel ist ambitioniert: Mit einer neuartigen Plattformtechnologie will Pantherna Therapeutics das akute Atemnotsyndrom bekämpfen. Da bislang medikamentöse Behandlungsmethoden fehlen, endet für einen erheblichen Teil der Betroffenen die Erkrankung tödlich. Der High-Tech Gründerfonds (HTGF) glaubt ebenso an die Technologie von Pantherna Therapeutics wie Prof. Detlev Riesner, der European Investment Fund (EIF) und das Land Brandenburg. Gemeinsam steckt das Konsortium in einer Seed-Runde 3,5 Mio. EUR in das Start-up.
Geraten die Regelkreise von Blutgefäßen aus dem Gleichgewicht, etwa durch eine Entzündung im Lungengewebe, kommt es zu Ödembildung, die die Funktion der Lunge empfindlich beeinträchtigt. Das akute Atemnotsyndrom ist die Folge. Laut Pantherna Therapeutics versterben zwischen 30% und 45% der Betroffenen daran. Doch auch diejenigen, die die Erkrankung überleben, hätten mit massiven Einschränkungen zu kämpfen, so das Start-up. Oft seien sie noch Monate bis Jahre arbeitsunfähig. Die Entwicklung eines Wirkstoffs also von Signalproteinen, die die Durchlässigkeit der Blutgefäße für Flüssigkeit und andere Stoffe regeln, scheiterte bislang. Als Hauptgrund werden zwei Herausforderungen angeführt. Zum einen erwies sich die Synthese der wichtigsten Signalproteine unter Laborbedingungen als technisch zu komplex. Zum anderen gibt es das Problem, die Proteine an den Wirkort im Körper zu transportieren.
Atemnotsyndrom erst der Anfang
Diese Problemstellungen umgeht die Technologie von Pantherna Therapeutics. Statt auf Proteine setzt das Start-up auf eine Nukleinsäure. Sie wird von der Zellschicht an der Innenfläche der Blut- und Lymphgefäße als Vorlage zur für die Produktion der therapeutischen Proteine verwendet. Das bedeutet, die Nukleinsäure programmiert die körpereigenen Endothelzellen auf die Produktion der therapeutischen Proteine. Für den Transport der Moleküle im Körper verpackt Pantherna Therapeutics sie in besonders kleine sogenannte Lipidpartikel. Diese werden dann von den Lungen-Endothelzellen aufgenommen. Mithilfe dieser Technologie-Plattform könnten in Zukunft auch weitere neue Behandlungsansätze für andere vaskuläre Erkrankungen oder Krebserkrankungen möglich sein, so das Start-up.
Seed-Runde mit beachtlichem Volumen
Zur weiteren Erprobung und zur Weiterentwicklung der Behandlungsmethode nimmt das Life Sciences-Unternehmen nun Kapital auf. In der 3,5 Mio. EUR schweren Seed-Runde steigen der High-Tech Gründerfonds, der EIF, Prof. Detlev Riesner und das Land Brandenburg bei Pantherna Therapeutics ein.
Pantherna Therapeutics, Hennigsdorf
Tätigkeitsfeld: Life Sciences
Investoren: High-Tech Gründerfonds Management GmbH, European Investment Fund, Business Angel, Brandenburg
Volumen: 3,5 Mio. EUR (Seed-Finanzierung)