Münchner Start-up Hotelbird sichert sich 3,5 Mio. EUR

BayBG und BitStone Capital investieren in Technologieplattform für Hotels

Hotelbird will den Check-in- und Check-out-Prozess in Hotels digitalisieren und damit Wartezeiten reduzieren und Mitarbeiter entlasten. Das Münchner Start-up sichert sich eine Finanzierung in Höhe von 3,5 Mio. EUR. Die Apeiron Investment Group, die BayBG, BitStone Capital und Hannover Finanz steigen ein. Das frische Kapital wollen die Münchner nutzen, um die eigene Position im deutschen Markt zu festigen. Außerdem will das Unternehmen in ganz Europa wachsen.

Die Hotelbird GmbH betreibt eine Technologieplattform, die Hotels entlasten soll. Die Software des Münchner Start-ups digitalisiert laut Machern wiederkehrende Aufgaben und Abläufe an den Rezeptionen: Gäste sollen mobil von unterwegs aus einchecken, die Zimmertüren öffnen, bezahlen und wieder auschecken können. Die Lösung könne so dazu beitragen, Mitarbeiter zu entlasten – Wartezeiten und Formulare gehören im Idealfall der Vergangenheit an. Hotelbird kooperiert mit verschiedenen Reservierungs- und Zahlungssystemen und integriert sich laut Start-up über Schnittstellen in deren Soft- und Hardware. Zudem entwickelt die Firma eine Open-API, die einfache und schnelle Integration in bestehende Apps und Infrastrukturen ermöglichen soll. Ketten wie Steigenberger, Lindner, Leonardo, Intercity Hotels oder Novum nutzen die Plattform bereits. Mitgründer Juan Sanmiguel bestätigt die Offenheit der Branche gegenüber der Anwendung: „Online Check-in, mobile Bezahlung oder die digitale Zugangskontrolle werden heute in der Hotellerie als notwendige technische Lösungen angesehen, um am Markt weiterhin bestehen zu können.“ Gerade wenn dringend benötigtes Personal fehle und der Kostendruck steige, seien digitale Services und automatisierte Prozesse wichtige Helfer, um den laufenden Betrieb zu gewährleisten „und den Gästen in jedem Fall einen angenehmen Aufenthalt zu ermöglichen“.

Hotelbird will expandieren

Hotelbird bezeichnet sich selbst als Marktführer in Deutschland – eine Position, die das Start-up weiter festigen will. Außerdem planen die Münchner die Expansion in andere europäische Märkte. Diese Vorhaben kann das Unternehmen mit Hilfe einer Seed-Finanzierung in Höhe von 3,5 Mio. EUR beschleunigen. Die Apeiron Investment Group Ltd., das Family Office von Christian Angermayer, steigt ein. Zudem engagieren sich die BayBG Bayerische Beteiligungsgesellschaft mbH, die BitStone Capital Management GmbH und die Hannover Finanz GmbH. Lukas Biberacher, Investment Manager bei der BayBG, betont, dass sich Hotelbird deutlich von der Konkurrenz abhebt – durch die offene Plattformstruktur, die sich flexibel an die jeweilige Software des Kunden anschließen lasse: „Hotels können ihre Check-in- und Check-out-Prozesse dank Hotelbird komplett digitalisieren.“ Die Hotellerie als fragmentierter und wenig digitalisierter Markt rückt zunehmend in den Fokus von Start-ups. Rateboard zum Beispiel entwickelt eine Software, die eine bessere Auslastung von Hotels ermöglichen soll. Im vergangenen Jahr erhielt die Firma einen siebenstelligen Betrag.

Hotelbird GmbH, München
Tätigkeitsfeld: Hotellerie-Software
Investoren: Apeiron Investment Group Ltd, BayBG Bayerische Beteiligungsgesellschaft mbH, BitStone Capital Management GmbH, Hannover Finanz GmbH
Volumen: 3,5 Mio. EUR (1. Finanzierungsrunde)