Grüne Start-ups erhalten Corona-Boost

Bundesverband Deutsche Startups und Borderstep Institut veröffentlicht Green Startup Monitor 2021

Grüne Startups erhalten Corona-Boost
Grüne Startups erhalten Corona-Boost

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Im letzten Jahr stieg der Anteil der grünen Start-ups in Deutschland auf 30 % an. Sie fungieren als Motor einer nachhaltigen Transformation und leisten Beiträge zur ökologischen und sozialen Nachhaltigkeit. Als Schlüsselakteure können sie zu Klimaschutz und Nachhaltigkeit beitragen. Zu diesen Ergebnissen kommt die gemeinsame Studie des Borderstep Instituts und des Bundesverbandes Deutsche Startups, die den Green Startup Monitor zum dritten Mal erstellt haben.

Große Finanzierungslücke für grüne Start-ups

Trotz des positiven Trends sehen sich die rund 6.000 grünen Jungunternehmen hierzulande auch weiter mit großen Herausforderungen konfrontiert und haben einen erschwerten Zugang zu Kapital, wie die Studie zeigt. „Vor allem die Kapitalbeschaffung bleibt eine große Herausforderung, und diese spitzt sich weiter zu. Jedes zweite grüne Startup – und damit ein deutlich höherer Anteil als unter den nicht-grünen – berichtet hier von Schwierigkeiten“, erklärt Prof. Dr. Yasmin Olteanu, Beuth Hochschule für Technik Berlin und Research Fellow am Borderstep Institut. Die Ko-Autorin der Studie unterstreicht: „Zwischen Wunsch und Wirklichkeit klafft vor allem bei der Frühphasenfinanzierung und Venture Capital eine besonders große – und im Vergleich mit nicht-grünen Startups deutlich größere – Lücke.“ Auf Basis dessen formulieren die Autoren Handlungsempfehlungen für die Politik und fordern den Aufbau einer Förderlinie für Sustainability. Damit könnten laut Monitor regionale Hubs geschaffen werden, die die Kooperationsbedingungen von Start-ups und mittelständischen Unternehmen verbessern sollen. Auch sollen staatliche Wagniskapitalfinanzierungen für grüne Start-ups weiter ausgebaut werden.

Jungunternehmen mit gesellschaftlichem Mehrwert

Die Politik sei laut Monitor auch dringend auf die Potenziale der Jungunternehmen angewiesen, die neben Wirtschaftskraft, Arbeitsplätzen und Renditen auch einen gesellschaftlichen Mehrwert zum Beispiel mit der Senkung von Treibhausgasemissionen beisteuern – ein wichtiger Punkt auf dem Weg zur Klimaneutralität bis 2050, die sich die Politik auf die Fahne geschrieben hat. „Diese innovativen und wachstumsorientierten jungen Unternehmen liefern nicht nur überzeugende Produkte, sondern schaffen zusätzlich für die Gesellschaft als Ganzes positive Wirkungen“, betont Prof. Dr. Klaus Fichter, Direktor des Borderstep Instituts und Ko-Autor der Studie. „Grüne Startups zeichnen sich also durch eine doppelte Dividende aus.“ Und David Hanf, stellvertretender Präsident des Startup-Verbandes und CFO von Thermondo, ergänzt: „Etablierte Unternehmen sind stark darin, bestehende Produkte zu verbessern. Start-ups hingegen sind es, die grundlegende Umweltinnovationen als Pioniere am Markt einführen. Grüne Startups haben deshalb als Motor einer nachhaltigen Transformation eine Schlüsselfunktion.“ Dennoch stünden laut Hanf den nachhaltigen Gründern oft hohe Barrieren im Weg.