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Wie erfolgreich ein Start-up wird, hängt von mehreren Faktoren ab. Eine Studie der Rheinischen Fachhochschule Köln belegt, dass der 4T-Start-up-Score erfolgreiche Start-ups identifizieren kann. In der internationalen Umfrage mit mehr als 115 Start-ups aus den USA, Europa und China wurden die Ergebnisse aus 2019 bestätigt.
4T-Score entscheidend
Das Modell der Rheinischen Fachhochschule Köln bemisst die Werte Team, Traction, Tech&Product sowie Timing (4T) und zeigt: Start-ups mit einem höheren 4T Score erzielen ein signifikant höheres Wachstum im Unternehmenswert. Mit einem Score von mehr als 70 haben die Jungunternehmen ein 20% höheres Unternehmenswachstum als der Durchschnitt. Es wirken sich aber alle T-Kategorien positiv auf den Erfolg aus. Timing und Traction korrelieren am stärksten mit dem in der Unternehmensbewertung erzielten Wert und scheinen damit maßgeblich. Im Auftrag der Stadt Köln und der IHK Köln hat die Fachhochschule bereits vor zwei Jahren eine erste Studie dazu in Deutschland durchgeführt und mehr als 120 Start-ups aus der Tech-Branche sich selbst bewerten lassen. Mit der neuen Studie zeigt sich auch die Gültigkeit im internationalen Umfeld.
Harte und weiche Faktoren berücksichtigt
Die Wissenschaftler nutzen Variablen wie Finanzkennzahlen, Patente und Trademarks und ergänzen diese um sogenannte weiche Faktoren wie die Gründereinstellungen und die Teamstruktur. Gerankt wird mit vier gleich gewichteten Bewertungskategorien und jeweils fünf Antwortkategorien:
1. Team – „Who is doing it?“ Beurteilung des Gründungsteams anhand verschiedener Eigenschaften (u.a. „Team-Diversität“, „Branchenkenntnis“, „Gründungserfahrung“)
2. Timing – „Why will they be successful?“ Betrachtung von Marktwachstum, der einsetzenden Viralität durch Weiterempfehlungen und der Analyse der Wettbewerber
3. Tech & Product – „How are they doing it?“ Bewertung der Unternehmensstrategie nach Fokus und Eindeutigkeit im Geschäftsmodell sowie der Befriedigung von Kundenwünschen
4. Traction – „What have they accomplished?“ In welchem Maß ist das Start-up in der Lage, mit geringen Ressourcen kreativ Unternehmensziele zu realisieren und in einem Nischenmarkt die Marktführerschaft zu übernehmen („Scrappiness“)?
Tool für Investoren und Start-ups
Investoren können die 4T-Scorekarte als Bewertungstool nutzen, um die Erfolgswahrscheinlichkeit der möglichen Portfoliounternehmen besser einzuschätzen. Gründerteams hingegen können mögliche Schwachpunkte identifizieren und Gegenmaßnahmen einleiten. Geleitet wurde die Studie von Prof. Dr. Kai Buehler mit Unterstützung der KölnBusiness Wirtschaftsförderung: „Ich freue mich, dass die Ergebnisse nun auch international bestätigt sind und wir mit unserem 4T Score Startups eine echte Orientierung und Argumentation für Investoren geben können. Damit haben wir Standards gesetzt.“ Dr. Manfred Janssen, Geschäftsführer der KölnBusiness Wirtschaftsförderung, ergänzt: „Kreative Geschäftsideen treffen in Köln auf einen fruchtbaren Boden, um weiter zu wachsen. Unsere Start-up Unit unterstützt Gründerinnen und Gründer auf diesem Weg mit zahlreichen Beratungsangeboten – und das 4T-Scoring-Modell ist dabei ein hilfreiches Instrument. Das Projekt verdeutlicht auch eine Stärke Kölns: Hier unterstützen Wissenschaft und Wirtschaft einander und arbeiten gemeinsam an zukunftsorientierten Lösungen, gerade in der Startup-Branche.“