Größter Exit der österreichischen Startup-Geschichte

E-Mobility-Start-up has.to.be wird für 250 Mio. Euro verkauft

has.to.be-CEO Martin Klässner
has.to.be-CEO Martin Klässner

Bildnachweis: © has.to.be.

Das Start-up has.to.be wird vom US-Ladeinfrastrukturanbieter ChargePoint übernommen. Der in Radstadt (Bundesland Salzburg) ansässige Software-Anbieter für E-Mobility dürfte der bislang größte Exit in Österreichs Start-up-Geschichte sein. 

Mit seiner Software für Ladestationen für Elektroautos hat has.to.be das Interesse des US-Ladeinfrastrukturanbieter ChargePoint geweckt – und dieser hat das Start-up übernommen für 250 Mio. EUR. Der Kaufpreis soll sowohl in bar als auch in Aktien gezahlt werden. Der Abschluss der Übernahme ist für Jahresende geplant.

Zahlreiche Ladepunkte

has.to.be wurde 2013 von Martin Klässner und Alexander Kirchgasser gegründet und beschäftigt heute 125 Mitarbeiter in Österreich und Deutschland. Mit rund  40.000 direkt angebundenen Ladepunkten und zusätzlich noch mehr als 250.000 Ladepunkten im Roaming-Netzwerk hat das Unternehmen hat letztes Jahr 9,5 Mio. EUR Umsatz gemacht. „In den letzten acht Jahren hat unser talentiertes Team die E-Mobilität in Europa entscheidend vorangetrieben und eine große Anzahl führender Marken als Kunden gewonnen. Diese verlassen sich tagtäglich auf unsere Software-Plattform, um ihre technischen Anforderungen zu erfüllen. Gemeinsam mit ChargePoint werden wir in Zukunft dieser Vision weiter folgen und – da der Markt weiter expandiert – eine noch höhere Skalierung erreichen“, sagt Klässner.

Mit der Übernahme gewinne ChargePoint ein „führendes Unternehmen der E-Mobilität mit einem talentierten Team, starker und innovativer Technologie und einer beeindruckenden Kundenbasis hinzu“, kommnentierte Pasquale Romano, Präsident und CEO von ChargePoint. „Mit unseren gemeinsamen Möglichkeiten sollten wir unsere jeweils führenden Positionen weiter ausbauen können, während die Elektromobilität weltweit auf dem Vormarsch ist.“

Seit 2019 ist auch Volkswagen mit 25% an has.to.be beteiligt. „Als Teil unseres langjährigen Engagements in der Elektromobilität haben wir schon früh in has·to·be investiert. Wir glauben, dass ChargePoint und has·to·be gemeinsam großes Potenzial besitzen, die Elektromobilität weiter voranzutreiben“, sagt Elke Temme, Leiterin von Volkswagen Charging & Energy.

Höherer Verkaufspreis als bei Runtastic, Shpock oder MySugr

Exits in dieser Dimension sind in der österreichischen Startup-Landschaft noch selten: Im Jahr 2015 ging die Fitness-App Runtastic für rund 220 Mio. EUR an Adidas. Die Kleinanzeigen-App Shpock wurde im selben Jahr für rund 200 Mio. EUR an den norwegischen Medienkonzern Schibsted verkauft. Der kolportierte Kaufpreis für die MySugr-Übernahme im Jahr 2017 betrug laut Branchen-Insidern zwischen 70 und 200 Mio. EUR. 2020 erreichte Kaleido AI nach eigenen Angaben „einen der größten Exits der österreichischen Startup-Geschichte“. Ein Branchen-Insider sagte damals gegenüber dem brutkasten, dass sich der Kaufpreis zumindest auf einen hohen zweistelligen Millionenbetrag belaufen habe.

Dieser Artikel erschien zuerst auf brutkasten.de.