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Nach zwei Jahren Pandemie ist der Beginn dieses neuen Jahres gleichzeitig auch mit viel Hoffnung verbunden, dass eine Wende hin zu endemischen Lage kommt und sich die Situation stabilisiert. Welchen Einfluss Covid-19 auf das Start-up- und Venture Capital-Ökosystem hatte, welche Erwartungen 2022 mit sich bringt und wie das bisherige Resümee aussieht, berichten Persönlichkeiten aus der deutschen Venture Capital- und Private Equity-Szene in der Reihe „Neujahrsgespräche“.
VC Magazin: Die Pandemie hatte die Branche auch im letzten Jahr weiter fest im Griff. Wie fällt Ihr Rückblick aus?
Rohrmair: Es war mit Sicherheit ein turbulentes Jahr mit Höhen und Tiefen. Für uns als Start-up hat es aufgrund der verschiedenen Bestimmungen, Lockdowns etc. die Zusammenarbeit nicht gerade erleichtert – intern sowie extern. Wie jedes andere Unternehmen auch haben wir Corona-bedingt auf Remote Work gesetzt. Erstmals mussten die richtigen Voraussetzungen und professionellen Abläufe geschaffen werden. Die hohe Motivation unseres gesamten Teams war hier sehr förderlich, ebenso der Fakt, dass unser fünfköpfiges Management in der Vergangenheit bereits auf verschiedenen Ebenen miteinander zusammengearbeitet hat. Bei Dienstleistung und Gewerken haben wir ebenfalls auf bewährte und renommierte Partner gesetzt. Nichtsdestotrotz mussten wir feststellen, dass sich nicht jedes Gespräch durch Collaboration Tools wie Videokonferenzen ersetzt lässt. Auch die Schwankungen bei den Baustoffpreisen haben uns durchaus vor Herausforderungen gestellt. Diese sind im Jahr 2021 stark gestiegen. Die bisher relativ Corona-feste Baubranche hatte im letzten Jahr mit Engpässen zu kämpfen, was unsere Kalkulation erschwert hat.
VC Magazin: Wie hat Techwoodhomes die Corona Pandemie bisher insgesamt durchlebt?
Rohrmair: Insgesamt können wir uns sehr glücklich schätzen: Wir haben Corona bisher sehr gut überstanden. Dies ist unter anderem dem Umstand geschuldet, dass wir 2021 noch nicht auf dem Markt waren. Die Auswirkungen der Pandemie selbst bestärken uns sogar in unserem Projekt. Als Folge der aktuellen Situation sehen wir klar den Trend, raus Richtung Land zu ziehen. Immer mehr Menschen entscheiden sich gegen eine Stadtwohnung und wünschen ein Eigenheim im Umland oder ganz im Grünen. Wozu noch in der Stadt leben? Seit der Corona-Krise arbeiten viele Menschen im Homeoffice, eine Entwicklung, die anhalten wird. Das Zuhause und der Garten gewinnen an Bedeutung, da man mehr Zeit daheim verbringt. Als direkte Folge steigt auch der Bedarf an Home Office Arbeitsplätzen, die in unserem Konzept der Techwoodhomes einzigartig umgesetzt sind.
VC Magazin: Was sind Ihre Erwartungen, wie sich die Pandemie auf das zukünftige Wohnen auswirkt?
Rohrmair: Generell werden die eigenen vier Wände sehr an Wertigkeit gewinnen, wobei wie schon gesagt das Eigenheim außerhalb von Ballungszentren mehr denn je als Alternative zur Stadtwohnung gesehen wird. Auch ein Garten bzw. die Nähe zur Natur werden wieder höher geschätzt. Indem es mehr und mehr Home Office Jobs gibt, gewinnt ein funktionales und optisch ansprechendes Büro zuhause an Bedeutung und wird zu einem zentralen Wunsch des Wohnens der Zukunft. Ein weiterer Trend geht Richtung intelligentes Heim – wie erleichtern Smart Home Technologien das tägliche Leben?
VC Magazin: Welche Erwartungen haben sie generell an die Zukunft?
Rohrmair: Ich freue mich auf die Zukunft! Es hat sich gezeigt, dass die Menschen heute schon ein viel höheres Bewusstsein für Nachhaltigkeit entwickelt haben und sich das noch weiter fortsetzen wird. Ebenso werden wir uns immer mehr an die Integration von Technik in unser Leben gewöhnen. Wir werden in allen Lebensbereichen die vielen Vorteile erkennen, die uns die Digitalisierung bringt. Die hieraus resultierenden Innovationen und Lösungen werden unser Leben zunehmend erleichtern. Die Selbstverständlichkeit der Nutzung von Technik wird steigen und der Umgang damit immer intuitiver.
VC Magazin: Sie haben kürzlich eine Finanzierungsrunde abgeschlossen. Welche Expansionspläne verfolgen Sie mit dem frischen Kapital?
Rohrmair: In einem ersten Schritt planen wir den Markteintritt in Österreich und Deutschland. Zusätzlich gibt es schon die ersten Anfragen aus dem europäischen Ausland. Um unsere Expansion entsprechend rasch umsetzen zu können, sind wir derzeit dabei, eine Roadshow bei Investoren aus dem In- und vor allem dem Ausland vorzubereiten. Dabei hilft uns unser Advisory Board Member aus dem Silicon Valley, der uns den dortigen Investoren näherbringen wird. Das in der Investitionsrunde generierte Kapital möchten wir für eine raschere Expansion sowie den Aufbau einer kleinen Produktionsanlage und eines Musterhausparks verwenden.