KPMG Venture Pulse: Wagniskapital-Investitionen in Europa stabil

Geopolitische Probleme beeinflussen Investitionen kaum

Venture Pulse von KPMG wertet in regelmäßigen Abständen globale Risikokapital-Investitionen aus

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31,7 Mrd. USD sind im ersten Quartal des Jahres 2022 an Wagniskapital in Europa investiert worden — das ist im Vergleich zum ersten Vorjahresquartal ein Plus von 16% (27,3 Mrd. USD). Das hat der neue Venture Pulse von KPMG ergeben, für den in regelmäßigen Abständen die globalen Risikokapital-Investitionen ausgewertet werden. Die Investitionen im ersten Quartal 2022 gingen, verglichen mit dem Rekordquartal 4/21, etwas zurück, dennoch sind es in Deutschland und Europa mehr als im Vergleichszeitraum 2021. Der Report zeigt: Trotz weltweiter Lieferketten-Probleme, Engpässen, Preiserhöhungen und politischer Spannungen bleiben Risikokapital-Investitionen stabil. Dabei könnten neben der geopolitischen Unsicherheit auch der Klimawandel und der damit anhaltende Druck, Investitionen im Bereich Klimaschutz und alternative Energiequellen und -systeme verstärken, so Ashkan Kalantary, Leiter des Bereichs Venture Services bei KPMG.

871 Mio. USD für deutsches Unternehmen

Die Finanzierungsrunden in Europa wurden von den Investitionen in Checkout.com (UK, 1 Mrd. USD), WeFox (Deutschland, 871 Mio. USD) und Bolt (Estland, 710 Mio. USD) angeführt. Hinzu kamen weitere dreistellige Millionendeals in der Türkei, in Österreich, Finnland, Frankreich und Italien. In Deutschland wurden 3,8 Mrd. USD in Start-ups investiert — 15% (eine halbe Mrd. USD) mehr als im Vergleichszeitraum 2021 (3,3 Mrd. USD). Schaut man allerdings auf die weltweiten Zahlen, ist ein Rückgang festzustellen: von 151,4 Mrd. USD im ersten Quartal 2021 auf 144,8 Mrd. USD im ersten Quartal 2022. Ashkan Kalantary sagt: „Ich gehe davon aus, dass die VC-Investitionen in Deutschland insbesondere im Bereich der Fintechs auf einem hohen Niveau bleiben. Und auch Cybersicherheit wird ein wichtiges Thema bleiben. Sollte die Volatilität anhalten und das IPO-Fenster geschlossen bleiben, müssten viele Unternehmen ihre Ausstiegspläne und -strategien allerdings wohl überdenken. Dann könnten verstärkt M&A-Transaktionen an strategische Investoren zu einer Option werden.“