ECLA und Osborne Clarke: Hürden bei Daten-basierten Geschäftsmodellen

Mehr als 400 europaweit befragte General Counsel

Hürden bei rechtlichem Rahmen

67% von mehr als 400 befragten Unternehmensjuristen sehen den rechtlichen und regulatorischen Rahmen für Daten als das größte Hindernis für die Umsetzung Daten-basierter Geschäftsmodelle in ihrem Unternehmen. Das zeigen die Ergebnisse des Reports „Data-Driven Business Models – the role of legal teams in delivering success“ von der European Company Lawyers Association (ECLA). Im Auftrag und in Kooperation mit der internationalen Wirtschaftskanzlei Osborne Clarke wurden europaweit über 400 General Counsel zu Perspektiven und Status-quo im Umgang mit Herausforderungen Daten-basierter Geschäftsmodelle befragt. Die General Counsel sind in den Sektoren Financial Services, Energy and Utilities, Media and Communications, Retail and Consumer, Lifesciences and Healthcare, Technology, Real Estate and Infrastructure sowie Transport and Automotive aktiv. „Europäische Unternehmen sind von der Datenregulatorik in weiten Teilen überfordert. Das ist ein wichtiges Ergebnis. Denn wir sehen in unserer Beratung, dass ein sehr gutes Verständnis dieser Regulatorik erforderlich ist, um erfolgreich Daten-basierte Geschäftsmodelle umzusetzen. Wenn das Verständnis fehlt, verschwenden Unternehmen im schlimmsten Fall Geld und Zeit. Die bereits geplante weitere Regulierung wird die Situation verschärfen“, kommentiert Dr. Jens Schefzig, Partner bei Osborne Clarke und IT- und Datenschutzexperte.

Daten-basierte Produkte

Rechtsabteilungen sind durch die Umgestaltung von Unternehmen und Märkten durch die Digitale Transformation und die Umsetzung Daten-basierter Geschäftsmodelle immer mehr gezwungen, Wachstum und Wandel mitzugestalten. 62% der europäischen Unternehmen bieten bereits Daten-basierte Dienstleistungen an. 65% nutzen dabei vorhandene, interne Daten, 82% nutzen Datensätze, die sie von Kunden bereitgestellt bekommen.

Hürden

Neben den 67% der befragten Unternehmensjuristen, die angeben, dass rechtliche und regulatorische Rahmenbedingungen eine Hürde sind, halten 68% den europäischen Rechtsrahmen für zu komplex. Lediglich 11% meinen, dass ihr Unternehmen gut auf die rechtlichen Herausforderungen Daten-basierter Geschäftsmodelle vorbereitet ist. Cybersicherheit ist für 38% der Unternehmen ein Hindernis.

Datenstrategie

Datenstrategie und Data Governance sind Bereiche, in denen eine Rechtsabteilung einen Mehrwert für ihr Unternehmen schaffen kann, indem sie zum Beispiel verschiedene, relevante Interessengruppen zusammenbringt. Doch nur 36% der befragten Unternehmen haben eine Datenstrategie und nur knapp die Hälfte, 47%, machen sich Gedanken über ethische Aspekte ihrer Datennutzung. Verträge von 40% der befragten Unternehmen enthalten Bestimmungen, die über die Einhaltung des Datenschutzes hinausgehen. Elisabeth Macher, Counsel bei Osborne Clarke und IP-Expertin ergänzt: „Zugang zu Daten ist schon jetzt eine zentrale Voraussetzung für Wettbewerbsfähigkeit. Mit zunehmender Digitalisierung und fortschreitender europäischer Gesetzgebung wird die Möglichkeit, Daten zu generieren oder zu erlangen, an Bedeutung noch weiter zunehmen. Die Studie hat gezeigt, dass viele Unternehmen beim Zugang zu Daten aus externen Quellen erhebliche Schwierigkeiten haben; gleichzeitig bleiben manche Datenquellen möglicherweise ungenutzt.”