Meinung: Cannabis-Unternehmen sollten nicht alles auf die Legalisierung setzen

Cannabis-Legalisierung in Deutschland

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Die Legalisierung von Cannabis wird einen riesigen Markt in Deutschland schaffen, so viel ist sicher. Doch wann der genaue Zeitpunkt gekommen ist, an dem Cannabis zu Genusszwecken verkauft werden darf, ist noch nicht in Stein gemeißelt. Schon heute existiert ein großer Markt rund um die Hanfpflanze, die in ihr enthaltenen Cannabinoide und die damit produzierbaren Produkte. Ob medizinisches Cannabis, CBD-Produkte oder das Bio-Hanf-Öl aus dem Supermarkt – frei nach Hans-Christian Ströbele gilt deshalb, so unfrei ist das Hanf in Deutschland gar nicht.

Markt generiert bereits heute beachtliche Umsätze

„Alle scheinen momentan ausschließlich auf die Legalisierung zu schielen“, bemerkt Lars Müller, CEO des ersten deutschen börsengelisteten Cannabis-Unternehmens SynBiotic SE. „Dabei ist das Potenzial bereits heute groß und ermöglicht erhebliche Umsätze.“ Und Müller muss es wissen, denn zu seiner SynBiotic SE gehören heute schon profitable Unternehmungen, die den legalen Markt rund um die Hanfpflanze bedienen. Nur auf die Legalisierung von Freizeit-Cannabis zu setzen, sei deshalb zu kurz gedacht.
Ein Beispiel für den legalen Markt: Die Unternehmensgruppe von Daniel Kruse. Daniel Kruse ist seit über 25 Jahren als Unternehmer im Bereich Hanflebensmittel tätig und legt seinen Schwerpunkt dabei auf Cannabinoide wie CBD. Zu seiner Unternehmensgruppe gehören unter anderem die Hanf Farm GmbH, die den größten Bio-Hanfanbaubetrieb Europas betreibt sowie die Hempro International GmbH, welche mithilfe eines internationalen Lieferanten- und Kunden-Netzwerk und den dazugehörigen Eigenmarken den größten Hanf-Lebensmittel-Vertrieb Mitteleuropas darstellt. Seit Dezember 2021 hält die SynBiotic SE 50,1% der Anteile.

Attraktive Geschäftsfelder und das ganz ohne Legalisierung

Ein weiteres Beispiel für den heutigen Markt – und seit 2017 ganz legal in Deutschland – ist medizinisches Cannabis. Auch hier ist Lars Müller mit seiner SynBiotic SE bereits tätig. Entsprechend der Akquisitionsstrategie von Lars Müller sei auch die GECA Pharma zum Zeitpunkt der Übernahme bereits profitabel gewesen und erzielte damals allein mit dem Handel von medizinischen Cannabis-Blüten knapp 900.000 EUR Umsatz. Und nicht nur THC-haltige Präparate finden im Health-Bereich ihren Einsatz. Cannabinoide können nämlich viel mehr als Rausch. Neben dem bekannten THC finden heute bereits viele weitere Wirkstoffe ihren Einsatz, zum Beispiel im Bereich der Schmerztherapie oder der Behandlung von Schlafstörungen und Depressionen.

Nicht nur im „Warteraum“ auf die Legalisierung

„Die Menschen sind auf der Suche nach Lösungen für ihre Probleme im Leben. Mit Cannabinoiden sind wir allein in der EU bereits in der Lage, einen Multimilliardenmarkt für Schlaf-, Schmerz- und Angstlösungen mit einem kumulierten Umsatz von über 250 Mrd. EUR für rezeptfreie und pharmazeutische Produkte zu erschließen.“
Insgesamt sind Firmen wie SynBiotic also auch ohne die kommende Legalisierung bereits in der Lage, profitabel zu wirtschaften. „Die stetig steigende Nachfrage nach Produkten, die Cannabinoide enthalten stimmt uns positiv. Wir planen deshalb, bereits ab kommendem Jahr profitabel wirtschaften zu können“, erklärt Lars Müller. „Denn unter dem Dach der SynBiotic SE vereinen wir ein breites Portfolio an auf die verschiedenen Anwendungsbereiche von Cannabinoiden und Terpenen spezialisierte Unternehmen. Hierbei decken wir sowohl die Sparten Biotech und Gesundheit als auch Produktion und Vertrieb von Cannabinoid-Produkten ab. Unsere Buy & Build Strategie, ist darauf ausgelegt, alle bisher bekannten Anwendungsbereiche für Cannabis abzudecken und so die Potenziale der gesamten Wertschöpfungskette dieses Multi-Milliarden-Marktes zu heben. Unsere Vision ist es, für die Krankheiten der modernen Welt und die daraus resultierenden Beschwerden von Millionen von Menschen Lösungen anzubieten“, erklärt Müller abschließend.