Bildnachweis: (c) MBG Baden-Württemberg/Azowo.
Die Cloud-Plattform und modulare Software des Software as a Service (SaaS)-Anbieters Azowo können Mobilitäts- und Energiedaten von Fahrzeugen in Echtzeit verarbeiten. So wird Kunden aller Branchen nicht nur effizientes Flottenmanagement erleichtert, sondern auch das Erreichen von Nachhaltigkeitszielen und die Entwicklung neuer Mobilitätsanwendungen ermöglicht. In einer Series-A-Finanzierungsrunde konnte das Start-up 10 Mio. EUR von der AEW Energie AG unter Beteiligung von MBG Baden-Württemberg, Start-up BW Innovation Fonds, Chancenkapital BC und Project A Ventures einsammeln.
Die nachhaltige Masseneinführung von Smart Mobility war Unternehmen und Städten bisher dadurch erschwert, dass Fahrzeugdaten nur unzureichend zwischen den Einzelanbietern des Mobilitätssystems – Fahrzeughersteller, Carsharing-Anbieter, Leasinggeber, Zahlungsdienstleister, ÖPNV et cetera – ausgetauscht werden konnten. „Wir haben all diese Informationen in einer Plattform zusammengebracht, dazu noch Echtzeitdaten der Automotive OEMs – so können unsere Kunden über die gesamte Wertschöpfungskette für Mobilitätsanwendungen algorithmusbasiert ihren Fuhrpark optimieren, immense Kosteneinsparungen erzielen, ihre Nachhaltigkeitsziele erreichen und sogar neue Geschäftszweige entwickeln“, erklärt Albert Pescheck. Er bringt bei Azowo Finanz- und Gründerkompetenz als CEO ein, während sein Co-Geschäftsführer und -Gründer Patric Schneider (COO) IT- und Automotive-Wissen beisteuert. „Unser Produkt ist ausgereift – als Softwarelösung ist es binnen weniger Tage individualisierbar und per Plug & Play einsatzbereit; dabei entspricht es den höchsten Sicherheitsstandards“, bestätigt Pescheck und verweist auf Referenzkunden wie den Flughafen München, der mit der Mobility Cloud von Azowo für rund 2.000 Mitarbeiter den Übergang zu vollständiger Elektromobilität vorantreibt und damit das strategische Ziel der CO2-Neutralität unterstützt.
Marktvolumen für Mobility as a Service (MaaS) wächst stetig
Die in Biberach und Stuttgart beheimatete Firma mit aktuell 21 Mitarbeitenden ist bisher in Westeuropa aktiv und hat bereits erste Kunden in den USA. „Nach Firmengründung anno 2016 und Start der Produktkommerzialisierung im Jahr 2019 hat sich in den letzten drei Jahren der Umsatz verdreifacht. Azowo erzielt aktuell monatliche Lizenzgebühren im fünfstelligen Bereich über Laufzeiten von vier bis sechs Jahren. Den durchschnittlichen Kundenvertragswert konnten wir von wenigen Hundert auf über 500.000 EUR steigern“, fasst der CEO die erreichten Meilensteine zusammen. Megatrends wie Urbanisierung, Energie- und Mobilitätswende befeuern das Geschäft. Pescheck: „Das Marktvolumen für MaaS-Leistungen wird laut Statista allein bis 2026 auf 376 Mrd. USD geschätzt, weiteres starkes Wachstum erwartet. Mit Otonomo, Ridecell und Wejo gibt es international agierende Mitbewerber. Einzigartig ist aber unser Ansatz, Software und Daten zu kombinieren und Kunden so eine nahtlose Lösung aus einer Hand anzubieten.“ Nun gehe es um Skalierung. Bis 2025 geplant ist die Personalaufstockung auf 180. 2026 soll ein wiederkehrender Jahreslizenzumsatz (ARR) von 50 Mio. EUR erreicht werden.
Strategischer Schweizer Investor validiert das Geschäftsmodell
Dafür gut aufgestellt ist Azowo auch dank der Series A-Finanzierung über 10 Mio. EUR, die jüngst von der Schweizer AEW Energie AG unter Beteiligung der MBG Baden-Württemberg – mit dem Start-up BW Innovation Fonds – und Project A Ventures durchgeführt wurde. Der Energiekonzern ist selbst bereits seit Langem Kunde: Dank des Mobility-Start-ups konnte AEW das schweizweit größte elektrische Carsharing aufbauen und sich eine neue Ertragsquelle erschließen. Guy Selbherr, Geschäftsführer der MBG Baden-Württemberg, spricht für die überzeugte Investorenrunde: „Azowo adressiert mit seinem Produkt spannende Themengebiete wie (Elektro-)Mobilität und Nachhaltigkeit – beide haben aktuell ein Momentum, woraus sich perspektivisch immense Chancen und ein großer Impact ergeben.“