Bildnachweis: (C) OroraTech.
Das New-Space-Startup OroraTech, hat mit privaten Investoren und zusätzlicher Co-Finanzierung durch öffentliche Geldgeber seine Series-A-Runde um 15 Millionen Euro
erweitert. Mit der neuen Finanzierung will das Unternehmen als erster und einziger
kommerzieller Anbieter von satelliten-basierten Wärmebildern bereits im Mai 2023 seine zweite Wärmebildkamera ins Weltall bringen. Die Investitionsrunde wurde von Lead-Investor Edaphon zusammen mit den bestehenden Investoren Findus Ventures, Ananda Impact Ventures, Bayern Kapital, ConActivity, APEX Ventures, SpaceTec Capital und Industrieexperten Ingo Baumann und Clemens Kaiser abgeschlossen. Zusätzliche Gelder wurden durch Aufträge und Förderungen der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) und des Freistaates Bayern eingesammelt.
100.000 Brände erkennen
Die OroraTech GmbH wurde 2018 als Spin-Off aus der Technischen Universität München
ausgegründet. Das Unternehmen bietet einen satellitengestützten Dienst zur frühzeitigen
Erkennung und Überwachung von Waldbränden auf der ganzen Welt an. Täglich können
nach Angaben des Unternehmens mit dieser „Wildfire Intelligence Solution“ mehr als
100.000 Brände erkannt und über 160 Millionen Hektar Wald auf sechs Kontinenten
überwacht werden. brachte OroraTech Anfang 2022 als erstes Unternehmen einen eigenen,
mit einem auf Künstlicher Intelligenz (KI) basierenden Wärmebildkamerasystem
ausgestatteten Nanosatelliten erfolgreich in den Erdorbit.
Neben seinem Standbein in der Erkennung von Waldbränden entwickelt OroraTech bereits weitere Anwendungsmöglichkeiten für seine Technologie: „Die Daten helfen beispielsweise, um
Klimamodelle für Städte zu erzeugen. Die ersten Städte haben bereits sogenannte ´Chief
Heat Officers´ angestellt, um die steigende Hitze durch bauliche Maßnamen bewältigen zu
können. Dazu benötigt man aber die richtige Datengrundlage. Diese können wir liefern. Daneben erfassen wir Industrieaktivität über ihre Wärmesignatur und können so Gasfackeln aufspüren“, erklärt Thomas Grübler, CEO von OroraTech.
Im vergangenen Jahr ist OroraTech auf über 80 Mitarbeiter:innen mit über 20 verschiedenen
Nationalitäten angewachsen. Das Unternehmen hat seinen Hauptsitz in München und
erweiterte 2022 seine Präsenz mit Expertinnen und Experten in den USA, Kanada und
Luxemburg. OroraTech’s erstes Produkt, die Wildfire Intelligence Solution, wird bereits
weltweit eingesetzt. Basierend auf steigender Marktnachfrage nach Erkenntnissen aus
Erdbeobachtungsdaten im Thermal-Infrarotbereich arbeitet OroraTech mit verschiedensten
Unternehmen, Institutionen und Meteorologie-Diensten zusammen. Bis 2024 will das
Unternehmen bereits acht Satelliten ins All befördern. Dort fliegen sie in einer Höhe von rund
550 km. Grübler äußerte sich im Gespräch mit dem Venture Capital Magazin auch
optimistisch über die Aussichten der Space-Tech-Branche in Deutschland: „Wir sind heute
inmitten eines Umbruchs. Satelliten wurden so günstig, dass sie bodengestützte Technik,
Drohnen, Flugzeugbeobachtung nahezu ersetzen können.“ Den ausführlichen Bericht lesen
Sie in der nächsten Ausgabe des Venture Capital-Magazins.
„Ich bin sehr stolz darauf, was wir innerhalb eines Jahres erreicht haben – wir haben unsere
erste Kamera im Weltall gestartet, die selbst unsere eigenen Erwartungen übertroffen hat
und weltweit einzigartig ist. Mit der zusätzlichen Finanzierung werden wir unsere zweite
Kamera in den Orbit bringen und unsere Expansionsstrategie in weitere Anwendungsfelder beschleunigen. Gemeinsam werden wir unser Ziel weiter vorantreiben, alle 30 Minuten die
Temperatur der Erde zu messen, um für mehr Transparenz zu sorgen und um bessere
Entscheidungen in der Bekämpfung des Klimawandels zu ermöglichen.“, fährt Grübler fort.
Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger fügt hinzu: „Mit unserem Wachstumsfonds
Bayern 2 unterstützen wir bereits im dritten Jahr innovative und technologieorientierte Start-
ups aus Bayern bei kapitalintensiven Expansionsvorhaben. Unternehmen wie OroraTech
stehen für die Wettbewerbs- und Innovationsfähigkeit unseres Wirtschaftsstandorts. So
werden schon heute die Arbeitsplätze von morgen geschaffen – hier sogar mit
Weltraumbezug.“
Joost Van Laer, Investmentmanager bei Edaphon, kommentierte: „Wir unterstützen
Unternehmen, die das Potenzial haben, die Umwelt in großem Maße positiv zu beeinflussen.
Wir waren beeindruckt von OroraTechs Produktportfolio, den Stärken des komplementären
Teams sowie seinem Ehrgeiz, in den kommenden Jahren weiterhin wegweisende Lösungen
zu entwickeln.“
