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Mit rund 18 Mrd. EUR haben sich laut KfW Investoren 2021 insgesamt an deutschen Start-up-Unternehmen beteiligt. Dieses Gesamtkapital stellte im vergangenen Jahr für den Marktbereich Venture Capital einen neuen Investitionsrekord dar. Es handelt sich um eine Summe, die in ihrem vollen Umfang dreimal so hoch war wie noch anno 2020.
Das gestiegene Zinsniveau, die geopolitische Situation in Europa sowie die damit einhergehenden Effekte scheinen sich nun auf den Venture Capital-Markt auszuwirken. Auf dem deutschen Markt verfügen Venture Capital-Gesellschaften über ausreichend Kapital. Venture Capital-Manager werden jedoch zunehmend vorsichtiger bei ihren Investitionsentscheidungen. So ist die Bereitschaft von Investoren für Kapitalanlagen in diesem Bereich weiterhin vorhanden – lediglich die Kriterien für die Vergabe von Wagniskapital an Start-ups verschieben sich. In den vergangenen Jahren war die potenzielle Geschwindigkeit des Wachstums eines Unternehmens das Top-Entscheidungskriterium im Venture Capital-Markt, nun geht es verstärkt um den Ertrag. Bei Venture Capital-Gesellschaften kommt es zunehmend auf jeden Cent an. Abhilfe kann die Auslagerung der Fondsadministration schaffen.
Neue Handlungsweisen notwendig
Mit anderen Worten: Die veränderte Marktsituation bedingt neue Handlungsweisen. Venture Capital-Unternehmen setzen auf Effizienz und Professionalisierung, um sich am Markt abzuheben. Kosten werden auf den Prüfstand gestellt und bisherige Arbeitsabläufe angepasst. Dieser Notwendigkeit unterliegen Wagniskapitalunternehmen ebenso wie ihre Investoren, denn letztlich entscheidet der Umgang mit den Kosten über den Erfolg des Unternehmens. Die Prozesse und Verpflichtungen zur Verwaltung und Professionalisierung der Wagnisportfolios sind hochkomplex und zeitaufwendig. Ein Dienstleister, der die Fondsauflage vereinfacht, Kosten flexibilisiert und die Abläufe durch State of the Art-Technologie veredelt, kann ein entscheidender Vorteil sein.
Auslagerung der Fondsadministration kann entlasten
Auslagerung ist inzwischen in nahezu allen Branchen eine Chance für Unternehmen, sich auf ihr Kerngeschäft zu konzentrieren. Als probates Mittel, Kosten zu sparen und effektiver wie auch flexibler zu agieren, gehen Venture Capital-Unternehmen nach unserer Beobachtung vermehrt die notwendigen Schritte, ihre Prozesse zu professionalisieren und gegebenenfalls einzelne Bereiche auszulagern. So können Fixkosten ohne Qualitätseinbußen reduziert werden und Gesellschaften gleichzeitig durch freiwerdende Kapazitäten dynamischer auf Kundenansprüche reagieren. In Abhängigkeit von der Struktur und der Größe eines Fonds kann es sinnvoll sein, insbesondere dessen Administration auszulagern. Das damit verbundene Fachwissen und der Arbeitsaufwand können die Kosten erheblich beeinflussen: Sobald ein Fonds beispielsweise Anteile von Unternehmen aus mehreren Ländern verwaltet, müssen unterschiedliche rechtliche Vorgaben berücksichtigt werden. Experten müssen in den Arbeitsabläufen hoch versiert sein, sehr schnell agieren und den nötigen Überblick über das Portfolio und sämtliche Prozesse sicherstellen.
Bei der Fondsadministration müssen Profis ran
Insbesondere bei der Auslagerung der Fondsadministration macht es Sinn, einen Dienstleister zu beauftragen, der sich als One-Stop-Shop versteht. Gerade akkurate Schnittstellen zwischen den Akteuren ermöglichen eine einheitliche Übersicht über Portfolios und Zusatzservices, die sich später auch in barer Münze auszahlen können. Eine Grundvoraussetzung ist die technische und personelle Aufstellung des Dienstleisters, die reibungslose Prozesse erlaubt. Sämtliche Aufgaben erfordern höchste Fachkompetenz, da Fonds mit allen Zusatzkomponenten meist möglichst schnell aufgelegt werden sollen – für Dienstleister als Bindeglied zwischen Fonds und Fondsmanagern eine besondere Herausforderung, da stets zahlreiche Stichtage einzuhalten sind. Wenn es zum Beispiel um steuerliche Feinheiten geht oder wenn regionale behördliche Besonderheiten bei der Einrichtung von Bankkonten eine Rolle spielen, lauern Fallstricke, die ins Geld gehen können oder sogar eine pünktliche Fondsauflage gefährden. Umso mehr kommt es darauf an, dass der Dienstleister wie ein Schweizer Uhrwerk funktioniert und hohe Erreichbarkeit gegenüber den Fondsmanagern an den Tag legt.
Ich baue mir ein passgenaues Haus – Der Fonds als hochflexible Serviceplattform
Die Zukunft der Fondsadministration berührt jedoch mitunter wesentlich mehr als reine Verwaltung: Artverwandte Services können inzwischen sinnvoll und „on demand“ ergänzt werden. Das trägt dazu bei, Kosten für Venture Capital-Gesellschaften möglichst passgenau zu flexibilisieren und gegebenenfalls sogar einzusparen. Ebenso wie man sich ein Haus mit verschiedenen Komponenten baut, kann man sich seine Fondsservices nach ureigenem Bedarf zusammenstellen. Man kann sein Haus national oder international entwerfen – mit verschiedenen Bestandteilen, vergleichbar mit einem Garagen- oder einem Kaminanbau. Es entstehen hochflexible Servicepakete, die ganz nach Bedarf entlasten: Solche frei zu- und abbuchbare Dienstleistungen können beispielsweise Jahresabschlüsse, Investor Services, Banking Services, Finance und Accounting Services, Tax Services, Financial Statements, Compliance Service, ESG Overview and Advisory, Payroll Services oder Regulatory Reportings sein. Diese Modularisierung sieht ferner sogar Corporate Services, zum Beispiel Domizilierungsleistungen, Directorships, Total Entity Management, Set-up Services, sowie umfangreiche Transaktionsservices vor. Diese Liste kann je nach Bedarf ausgedehnt werden – damit das eigene Zuhause den Bedürfnissen entspricht. Abgerundet werden kann das eigene Haus mit „Smart Home“ und einem persönlichen Concierge, denn folgerichtig lässt sich die Fondsadministration mit einem zentralen globalen Single Point of Contact sowie mit State of the Art-Technologie, wie Reporting-Tools, veredeln. Fondsadministration ist also nicht länger schlicht Fondsadministration, sondern stellt eine hochflexible Serviceplattform dar.
Fazit
Ein hochqualitativer und transparenter Service erspart Unternehmen Zeit und damit auch bares Geld. Ein professioneller, modularer, internationaler Full-Service kann ein echter Invest sein, vor allem, wenn alle Leistungen zentral aus einer Hand erbracht werden.
Über Cornelia Prexl
Cornelia Prexl leitet das Accounting-, Cashflow- und Administrationsteam innerhalb der Vistra Alternative Investment Services Division in Deutschland mit Sitz in München. Sie verfügt über mehr als 20 Jahre Erfahrung in der Buchhaltung und Fondsverwaltung mit einem klaren Fokus auf alternative Investments.