Bildnachweis: ScrapBees.
Mit der Verbrauchermarke „SchrottBienen“ wurde das Start-up ScrapBees hierzulande bekannt und konnte sich mittlerweile 2,3 Mio. EUR Seedkapital sichern. Beteiligt haben sich der Impact Investor BonVenture, Faraday Venture Partners aus Spanien und der Frühphasen-Investor Cohors Fortuna Capital, außerdem Business Angels und ein Family Office. ScrapBees digitalisiert den Schrotthandel in Städten und Ballungsgebieten und plant mit dem Kapital sein Wachstum weiter anzukurbeln.
Kunden können online ihr Altmetall benennen und anschließend abholen und fachgerecht entsorgen lassen. Das Material wird dabei digital erfasst, analysiert und zu professionellen Abnehmern gefahren. Für die wertvollen Materialien erhalten die Kunden eine digitale Gutschrift. Die Gründer Florian Kriependorf und Sebastian Kopsan kurbeln damit die Recycling-Kreislaufwirtschaft an, indem wertvolle Rohstoffe wieder zurückgeführt werden. „Die aktuelle Energiekrise und der zunehmende Rohstoffmangel erfordern, dass sämtliche Ressourcen gesichert werden müssen“, sagt Florian Kriependorf, Gründer der ScrapBees GmbH. „Nachhaltiger Abbau ungenutzter urbaner Rohstoffe ist der Kern und die Idee unserer SchrottBienen. Das Urban Mining findet lokal statt, in der Produktion, auf Baustellen und in den Kellern unserer Kunden. Unsere Lösung hilft, Altmetall konsequent und effizient zu recyceln. Dass wir damit richtig liegen, bestätigt uns die wachsende Zahl zufriedener Kunden – gleichermaßen im B2B und privaten Bereich.“ Bereits 8.000 Kunden zählt das Unternehmen seit dem Start vor einem Jahr und konnte 2022 einen Umsatz von circa 1 Mio. EUR einfahren. Für ScrapBees sind knapp 50 Mitarbeiter tätig.
Nachhaltige Lösung
Die fortschreitende Knappheit an weltweiten Rohstoffreserven an Nickel, Zink, Kupfer oder auch Eisen belastet die metallerzeugende Industrie. Zusätzlich steht sie vor der Herausforderung der Dekarbonisierung. Metallhersteller setzen daher vermehrt auf Recyclingstoffe. Allein 2022 sammelten die SchrottBienen mehr als 2.000 Tonnen Metallschrott, wovon ansonsten ein Großteil als Sperrmüll verbrannt worden wäre. Die Wiederverwertung von Metallschrott spart nicht nur Primärrohstoffe, sondern verringert zudem CO₂-Emissionen, und ist eines der Kernelemente zur Erzeugung von „Green Steel“. Nikolaj Klebert, Investment Manager bei BonVenture, dem ersten Impact Investor in Deutschland, betont: „Wir sind überzeugt von der smarten technischen Lösung, die jede Warenbewegung digital in Echtzeit abbildet, und ihrer exzellenten operativen Umsetzung, die das erfahrene Team der ScrapBees als Marktführer anbietet: Dadurch wird nicht nur das Rückführen von Metallrohstoffen in den Kreislauf mittels Urban Mining sichergestellt, sondern auch ein wichtiger Beitrag zur Transparenz von Herkunft und Qualität im undurchsichtigen Rohstoffmarkt geschaffen.“ Derzeit verfügt das Unternehmen bereits über mehr als 20 Fahrzeuge, die das Altmetall bei Haushalten, Handwerkern und Betrieben einsammeln. Nach dem Start im Ruhrgebiet, sind die Bienen mittlerweile in Hamburg, Stuttgart, Mannheim, Nürnberg und Frankfurt sowie in Sachsen und Thüringen unterwegs. Weitere Städte und Regionen sollen folgen.