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Im vergangenen Jahr hat die NRW.Bank insgesamt Fördermittel in Höhe von 13,5 Mrd. EUR vergeben, wie auf der am Dienstag stattgefundenen Pressekonferenz berichtet wurde. Damit steigerte die Bank ihren Beitrag um 13% im Vergleich zum Vorjahr. Ihren Schwerpunkt legt sie auf Transformationsthemen wie Digitalisierung und Nachhaltigkeit, die bei der täglichen Arbeit zunehmend verschmelzen würden. Auch unterstützt die Landesbank bei der Bewältigung der akuten Krisen.
Energiewende und Umweltschutz im Fokus
In das Förderthema Energiewende und Umweltschutz flossen insgesamt 3,1 Mrd. EUR. Davon gingen 1,7 Mrd. EUR in Sonderprogramme, die die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine oder auch die Hochwasserkatastrophe 2021 abfedern sollten. Dabei erfüllt die Bank neben der finanziellen Unterstützung auch ihren Beratungsanspruch. Insgesamt wurden 42.100 Beratungen durchgeführt – und damit deutlich mehr als im Vorjahr mit 30.900 Beratungen. Beim Förderthema Gründungen und Innovation wurde das bereitgestellte Kapital um 60% gesteigert: 1 Mrd. EUR flossen in dieses Thema, die Nachfrage lag bei 321,8 Mio. EUR und damit um 100% höher als im Vorjahr (152,2 Mio. EUR).
Eigenkapitalfinanzierungen erfolgreich
Mit Blick auf die Eigenkapitalfinanzierungen sind die Commitments ebenfalls angewachsen und stiegen von 563 Mio. EUR aus dem Jahr 2022 auf 585 Mio. EUR. Auch wurde der erfolgreiche Bereich mit einem Nachfolgeprogramm des in der Coronapandemie aufgelegten NRW.Start-up akut gestärkt. Mit dem Wandeldarlehen-Programm, das Mitte letzten Jahres auslief, konnten 270 Finanzierungen mit 52,1 Mio. EUR realisiert werden. Mit NRW.SeedCon knüpft die Bank an das erfolgreiche Modell an und hat bereits eine Finanzierung umgesetzt, weitere knapp 40 Anfragen sind in der Prüfung. Auch war das Jahr mit Blick auf Exits erfolgreich: 125 Mio. EUR konnten erlöst werden. Zudem startete NRW.Venture mit dem vierten Fonds, der mit 150 Mio. EUR ausgestattet ist und einen Schwerpunkt auf Climatetech legt.
Aktuelle Marktentwicklung
Auch mit Blick auf die aktuelle Lage am Markt und den durch die Silicon Valley Bank ausgelösten Schock zeigt sich Vorstandsmitglied Michael Stölting optimistisch: „Die Silicon Valley Bank ist nicht wegen ihrer Ausrichtung auf Frühphasen in die Pleite gerutscht, sondern aufgrund mangelnder Liquidität. Diese Entwicklung wird nicht ausschlaggebend für das Wagniskapitalgeschäft.“ Mit Blick auf die Venture Capital-Finanzierungen im Krisenjahr fügt er aber hinzu: „Gleichwohl spüren wir hierzulande seit dem Zinsanstieg seit Mitte des Jahres eine Zurückhaltung bei der Start-up-Finanzierung. Im Fokus liegt das Thema Kosten sparen, um Fundraising zu erhöhten Konditionen, geschuldet durch das Zinsbudget, zu vermeiden. Aber: Der Markt ist nicht ausgetrocknet.“