Bildnachweis: neoteq ventures.
neoteq ventures veranstaltet am 28. September 2023 seinen Portfoliotag. Im Interview blicken B.J. Park und Simon Schneider auf die aktuelle Finanzierungssituation – vor allem auch im Rheinland – sowie das Event.
VC Magazin: Mit der Gründung im Jahr 2020 ist neoteq ventures noch ein recht junger Fonds. Wer steckt dahinter und wie sehen die Investmentkriterien aus?
Park: neoteq ventures ist ein Earlystage-VC mit Sitz in Köln. Wir unterstützen Gründerteams von Anfang an auf ihrem Weg, Marktführer zu werden, indem wir unser Know-how und Kapital einbringen. Unsere 5-köpfiges Team vereint dabei die gemeinsame Leidenschaft für innovative Geschäftsmodelle und Technologien. Unsere Investitionen erstrecken sich von der (Pre-)Seed-Phase bis zur Serie A und richten sich an Teams, die unabhängig von ihrer Branche in der Lage sind, ein relevantes Kundenproblem mit ihrem Produkt zu lösen und das Potenzial besitzen, entweder die Nummer eins oder die Nummer zwei in ihrem Marktsegment zu werden. Unser Fokus liegt dabei klar auf techbasierten Gründungen und nicht so sehr im Bereich Life Sciences und Hardware. Bei der Auswahl unserer Investments legen wir daher einen besonderen Fokus auf das Gründerteam, da wir fest davon überzeugt sind, dass die Zusammensetzung des Teams einen entscheidenden Einfluss auf den langfristigen Erfolg eines Unternehmens hat.
VC Magazin: neoteq ventures investiert deutschlandweit mit Schwerpunkt auf das Rheinland. Wie sehen Sie die rheinländische Start-up-Szene im deutschlandweiten Kontext?
Schneider: Das Rheinland hat viele Potenziale – neben den vielen ansässigen Unternehmen, der Forschung und Entwicklung passiert in den unterschiedlichen Städten viel im Bereich Entrepreneurship und Unternehmertum. Daher blicken wir positiv auf die Entwicklung der Startup-Szene in NRW. Neben zahlreichen neu aufgelegten Fonds, die in den letzten Jahren aus Nordrhein-Westfalen hervorgegangen sind, hat sich trotz aller Herausforderungen auch die Start-up-Szene in der Region positiv entwickelt. Es ist ermutigend zu sehen, dass neben den etablierten Start-up-Hochburgen Berlin, München und Hamburg nun auch hier im Westen eine äußerst aktive Gründungscommunity in Städten wie Köln, Düsseldorf, Aachen und Bonn sowie deren Umfeld entsteht. Dieser Trend dürfte sich fortsetzen und das örtliche Ökosystem in Nordrhein-Westfalen weiter stärken. Ein Blick auf unser Portfolio bestätigt diese Annahme: 75 % unserer Portfolio-Unternehmen sind im Rheinland ansässig.
VC Magazin: Seit Jahresbeginn sehen sich viele Start-ups einem deutlich schwierigeren Marktumfeld ausgesetzt. Was beobachten Sie? Welche Auswirkungen sehen Sie bei Preisniveau und Kapitalverfügbarkeit?
Park: Das Umfeld für Venture Capital hat sich in den letzten Monaten gewandelt. Die Dynamik von Finanzierungsrunden hat sich verändert, wobei diese nun längere Zeit in Anspruch nehmen und gleichzeitig Anpassungen bei den Konditionen, wie etwa der Unternehmensbewertung und den erreichten Meilensteinen, zu beobachten sind. Diese Entwicklungen stellen Start-ups vor Herausforderungen, da der planmäßige Abschluss von Finanzierungsrunden erschwert wird. Gleichzeitig ist zu beobachten, dass Gründerteams angesichts der aktuellen Marktlage zögern, ihre Unternehmungen zu starten. Grundsätzlich lässt sich jedoch festhalten, dass für vielversprechende Ideen weiterhin ausreichend Finanzierungsmöglichkeiten auf dem Markt vorhanden sind. Tatsächlich können Krisenzeiten sogar als günstiger Zeitpunkt betrachtet werden, um eine Unternehmensidee zu verwirklichen.
VC Magazin: Welche Rolle spielen Nachhaltigkeit und Impact bei Ihren Investments?
Schneider: Bei der Auswahl unserer Investments stehen nicht nur wirtschaftliche Kriterien im Fokus, sondern auch Themen wie Nachhaltigkeit und Impact spielen eine wesentliche Rolle. So haben wir mit Planted Anfang 2022 beispielsweise in ein Start-Up aus Köln investiert, welches Unternehmen dabei hilft, klimaaktiv zu werden. Darüber hinaus ist es spannend zu sehen, wie viele Start-Ups sich mittlerweile mit dem Thema Nachhaltigkeit beschäftigen und erfolgreiche Geschäftsmodelle dazu am Markt etabliert haben.
VC Magazin: Sie veranstalten im September Ihren Portfolio-Day. Was dürfen die Teilnehmer erwarten, wen sprechen Sie an?
Schneider: Es ist unser erster Portfoliotag, den wir als neoteq ventures veranstalten werden, die Vorfreude bei uns ist also groß. Im Vordergrund steht das Zusammenbringen von unterschiedlichen Playern aus unserem Netzwerk und der Austausch untereinander. Das sind zum einen unsere Portfoliounternehmen, dann unsere LPs, viele befreundete Investoren, Business Angels und andere Netzwerkpartner. Wir haben einiges vor an dem Tag und konnten z.B. mit Nick Sohnemann von Future Candy, einen exzellenten Key-Note-Speaker für die Veranstaltung gewinnen. Aber auch der Spaß wird nicht zu kurz kommen. Unsere Gäste dürfen gespannt sein.
VC Magazin: Vielen Dank für das Gespräch!
Zu den Interviewpartnern:
B.J. Park (40) und Simon Schneider (51) sind Gründer und Partner des Earlystage VC-Fonds neoteq ventures aus Köln. Beide arbeiten seit vielen Jahren im Start-Up-Umfeld und fokussieren sich mit ihrem Fonds insbesondere auf junge Technologieunternehmen in Deutschland mit Fokus auf das Rheinland.