Nachfrage nach Beteiligungskapital in Hessen stabil

bmh Beteiligungs-Managementgesellschaft Hessen veröffentlicht Jahresrückblick

bmh Beteiligungs-Managementgesellschaft Hessen investiert 29,47 Mio. EUR in hessische Start-ups und Mittelständler
bmh Beteiligungs-Managementgesellschaft Hessen investiert 29,47 Mio. EUR in hessische Start-ups und Mittelständler

Bildnachweis: (c) mojolo – stock.adobe.com.

Hessische Start-ups und Mittelständler haben im vergangenen Jahr weiter auf Beteiligungskapital gesetzt. Wie der Geschäftsbericht 2023 der bmh Beteiligungs-Managementgesellschaft Hessen zeigt, brauchten die Unternehmen aufgrund der anhaltenden Inflation, der Energiekrise und nicht zuletzt der herausfordernden Wirtschaftslage weiter einen finanzstarken Kapitalpartner. 

Die bmh Beteiligungs-Managementgesellschaft Hessen hat im letzten Jahr im Rahmen von 63 Eigenkapitalfinanzierungen in regionale Unternehmen investiert und zieht damit eine positive Bilanz: Die Nachfrage im Frühphasenbereich, insbesondere bei Seed- und Neuinvestments, sei laut bmh nach wie vor stark. Im hessischen Mittelstand ist durch die anhaltend volatile Wirtschaftslage eine Investitionszurückhaltung spürbar, gleichzeitig setzen mittelständische Unternehmen zur Verbesserung ihrer Eigenkapitalausstattung auf eigenkapitalähnliche, externe Finanzierungsformen. Insgesamt hat die bmh im letzten Jahr 29,47 Mio. EUR investiert und konnte damit sogar das Rekordjahr 2022 (27,55 Mio. EUR) leicht übertreffen. 2023 war somit erneut ein gutes Geschäftsjahr für die hessische Beteiligungsgesellschaft. Vor allem Start-ups und Unternehmen in der frühen Unternehmensphase profitierten von dem Kapital, investiert wurde in 49 Jungunternehmen (Vorjahr: 52). Dabei handelte es sich zumeist um Direktbeteiligungen. Wachstumskapital floss darüber hinaus in 14 Unternehmen. (Vorjahr: 16). „Die Finanzierung von Fremdkapital ist für Unternehmen im letzten Jahr aufgrund steigender Zinsen deutlich teurer geworden. Um dennoch wichtige Innovations- und Wachstumsinvestitionen tätigen zu können, sind Eigenkapitalfinanzierungen für viele Mittelständler und Start-ups eine präferierte Option“, sagt Jürgen Zabel, Geschäftsführer der bmh.

Kooperation mit Co-Investoren

In enger Kooperation mit nationalen und internationalen Co-Investoren konnte die bmh im Zuge ihrer Investments (inklusive ihrer eigenen Mittel) insgesamt 100,8 Mio. EUR (Vorjahr: 102 Mio. EUR) Eigenkapital für Hessens Gründer und Mittelstand bereitstellen. Über ihre sechs verschiedenen Fonds verfügt die bmh über ein Gesamtbeteiligungsvolumen von über 200 Mio. EUR (Assets under Management). Derzeit ist die bmh in mehr als 230 hessischen Unternehmen aus nahezu allen Branchen investiert. Ein bedeutender Schritt waren die 2023 erstmals möglichen großvolumigen Beteiligungen bis zu 5 Mio. EUR, die in zwei Fällen erfolgreich umgesetzt wurden. Für 2024 sind in diesem Segment weitere Beteiligungen geplant. Ein weiterer Meilenstein im Jahr 2023 war der Start des Technologiefonds Hessen IV (TFH IV) und damit des vierten Fonds der „Technologiefonds Hessen“-Familie. Er hat die Finanzierung innovativer Technologie-Start-ups und kleinerer Technologieunternehmen in Hessen zum Ziel und soll mit einem Volumen von bis zu 30 Mio. EUR mehr doppelt so groß werden wie sein Vorgänger TFH III. „Der TFH IV ist der erste von der BaFin zugelassene AIF unter den von der bmh verwalteten Fonds und wird überdies sowohl im Beteiligungsprozess als auch im Portfoliomanagement bestimmte ESG-Kriterien berücksichtigen. Das ist ein weiteres Novum“, erklärt Dr. Steffen Huth, Geschäftsführer der bmh, und ergänzt: „Zusammen mit dem TFH IV verfügt die bmh für die nächsten Jahre insgesamt über knapp 100 Mio. EUR frisches Kapital.“

Neuer Baustein mit KfW-Programm RegioInnoGrowth

Einen wichtigen Baustein des künftigen Beteiligungsgeschäftes der bmh bildet das KfW-Programm „RegioInnoGrowth“: Das Programm richtet sich an Start-ups, die ökologische, digitale oder soziale Innovationen verfolgen, sowie mittelständische Unternehmen auf Innovations- und Wachstumskurs und stellte dem Beteiligungsfonds „Hessen Kapital I“ 51 Mio. EUR zur Verfügung. „Verbunden mit der Bereitstellung von 22 Mio. EUR aus erwirtschafteten Fondsmitteln, die den Beitrag des Landes Hessen darstellen, umfasst das neu zu investierende Fondsvolumen somit 73 Mio. EUR, die in den kommenden drei Jahren in innovative Unternehmen fließen können“, so Jürgen Zabel.