„Wir schaffen es heute 30% Energie in Immobilien einzusparen“

Interview mit Christopher Gumppenberg (KUGU Home GmbH)

Interview mit Christopher Gumppenberg (KUGU Home GmbH)
Interview mit Christopher Gumppenberg (KUGU Home GmbH)

Bildnachweis: KUGU Home GmbH.

Die deutsche Immobilienwirtschaft befindet sich durch die drängenden Anforderungen der Wärmewende und Dekarbonisierung in einem tiefgreifenden Wandel. Die Digitalisierung spielt dabei eine Schlüsselrolle, um den Energieverbrauch in Gebäuden zu optimieren und CO2-Emissionen zu reduzieren. KUGU, ein Unternehmen, das sich auf die Digitalisierung und Optimierung von Energiesystemen in Immobilien spezialisiert hat, setzt an diesen Punkten an.

Laut Christopher von Gumppenberg, CEO von KUGU, liegt ein enormes Potenzial im Einsatz
intelligenter Technologien, um den Energieverbrauch und die Betriebskosten zu senken und
gleichzeitig den Komfort für die Bewohner zu erhöhen. Wie sich KUGU diesen Herausforderungen stellt und welche innovativen Lösungen das Unternehmen bietet, erläutert der Experte im Interview.

VC Magazin: KUGU hat sich einen Namen in der grünen Transformation der Immobilienwirtschaft gemacht. Was war die ursprüngliche Vision hinter der Gründung von KUGU?

Von Gumppenberg: Die Idee zu KUGU entstand aus der Überzeugung, dass Energie in der Immobilienwirtschaft bis vor wenigen Jahren überhaupt keine Rolle gespielt hat und das obwohl sie als einer der Branchen mit dem größten CO2-Austoß weltweit gilt. Wir sahen das enorme Potenzial, durch den Einsatz smarter Technologien den Energieverbrauch und die Betriebskosten zu senken, und gleichzeitig den Komfort für die Bewohner zu steigern. Unsere Vision war es, eine Plattform zu schaffen, die alle relevanten Daten eines Gebäudes sammelt, analysiert und intelligent optimiert. Wir schaffen es heute 30% Energie einzusparen und die Kosten für die Optimierungsmaßnahmen umzulegen, was das klassische Vermieter-/Mieterdilemma bei energetischen Maßnahmen endgültig löst.

VC Magazin: Sie sprechen von der „Zukunft der Gebäudetechnologie“. Was bedeutet das konkret für Ihre Kunden und Partner?

Von Gumppenberg: Die Zukunft der Gebäudetechnologie bedeutet für uns, dass Gebäude intelligent und vernetzt sind. Unsere Kunden und Partner profitieren von Lösungen, die weit über einfache Automatisierung hinausgehen. Zum Beispiel bieten unsere Systeme eine automatische, bedarfsgeführte Steuerung von Heizsystemen, die Energieeinsparungen von bis zu 30% ermöglichen und die CO2-Emissionen signifikant reduzieren. Das ist nicht nur gut für die Umwelt, sondern senkt auch die Betriebskosten erheblich. In unserer automatischen Optimierung von Heizungs-, Klima- und Belüftungssystemen berücksichtigen wir Wettervorhersagen, die Gebäudesubstanz und die Nutzung der Gebäude, um bei minimalen Energieeinsatz jederzeit den Energiebedarf zu decken und den Komfort zu halten bzw. idealerweise zu verbessern.

VC Magazin: KUGU hat sich stark auf die Digitalisierung und Optimierung von Heizsystemen konzentriert. Können Sie uns mehr über Ihre Lösungen und deren Vorteile erzählen?

Von Gumppenberg: Unsere Hauptlösung, der Digitale Heizungskeller, bietet eine Echtzeitüberwachung und -steuerung von Heizungssystemen. Diese Technologie ermöglicht eine präzise Steuerung basierend auf dem tatsächlichen Bedarf, was zu signifikanten Energieeinsparungen führt. Darüber hinaus bieten unsere Submetering-Dienstleistungen eine genaue Erfassung und Abrechnung des Energieverbrauchs, was die Transparenz erhöht und die Verwaltung erleichtert. Unsere Kunden schätzen besonders die einfache Implementierung und den direkten Einfluss auf die Betriebskosten.

VC Magazin: Wie positioniert sich KUGU in einem so dynamischen und wettbewerbsintensiven Markt?

Von Gumppenberg: Unser Ansatz ist es, ständig an der Spitze der technologischen Entwicklung zu stehen. Wir investieren kontinuierlich in Forschung und Entwicklung, um sicherzustellen, dass unsere Lösungen den höchsten Standards entsprechen und den Bedürfnissen unserer Kunden gerecht werden. Wir arbeiten dabei mit renommierten Forschungsinstituten wie der TU Berlin oder der Berliner Hochschule für Technik, sowie dem BMWK und der IBB zusammen. Als Resultat der Arbeit werden wir auch in den kommenden Monaten unsere ersten Patente in dem Bereich anmelden. Darüber hinaus setzen wir auf enge Zusammenarbeit mit unseren Partnern und Kunden, um deren Feedback direkt in unsere Produktentwicklung einfließen zu lassen. Diese Innovationskraft und Kundennähe machen uns einzigartig im Markt.

VC Magazin: Nachhaltigkeit ist ein zentrales Thema Ihrer Arbeit. Wie trägt KUGU zu den globalen Nachhaltigkeitszielen bei?

Von Gumppenberg: Nachhaltigkeit ist tief in unserer Unternehmensphilosophie verankert. Unsere Vision von Beginn an ist ein CO2neutraler Immobilienbestand. Unsere Lösungen helfen nicht nur dabei, den Energieverbrauch und die CO2-Emissionen zu reduzieren, sondern fördern auch eine nachhaltige Nutzung von Ressourcen. Durch die Digitalisierung und Automatisierung von Gebäudemanagementprozessen tragen wir dazu bei, dass Gebäude effizienter betrieben werden und somit einen geringeren ökologischen Fußabdruck hinterlassen. Unsere Partnerschaften und Projekte sind darauf ausgelegt, einen echten und messbaren Beitrag zu den globalen Nachhaltigkeitszielen zu leisten.

VC Magazin: Gibt es besondere Projekte oder Partnerschaften, auf die Sie besonders stolz sind?

Von Gumppenberg: Absolut. Ein herausragendes Beispiel sind unsere Partnerschaft mit Covivio, der Gewobag in Berlin oder der TAG, alles drei führende europäische Immobilienunternehmen. Durch die Implementierung unserer Lösungen konnten sie nicht nur ihre Betriebskosten erheblich senken, sondern auch einen
Beitrag zur Nachhaltigkeit leisten. Diese Projekte zeigen, wie unsere Lösungen in der Praxis
funktionieren und welche Vorteile sie bieten.

Aber auch unsere Produktpartnerschaften mit EINHUNDERT Energie, einem Pionier für Mieterstrom in Deutschland, oder Aareon, dem führenden immobilienwirtschaftlichen ERP-Systemanbieter in Deutschland, sind Beweis für eine offene und ganzheitliche Betrachtung rund um das Thema Dekarbonisierung der Immobilienwirtschaft.

VC Magazin: Was können wir in Zukunft von KUGU erwarten?

Von Gumppenberg: Wir haben große Pläne für die Zukunft. Wir arbeiten an der Integration fortschrittlicher KI-Technologien, um unsere Systeme noch intelligenter und effizienter zu machen. Zudem planen wir, unsere Marktpräsenz weiter auszubauen und neue Partnerschaften zu schließen. Unser Ziel ist es, die führende Plattform zur Dekarbonisierung von Immobilien zu werden und die Immobilienwirtschaft im Bereich Nachhaltigkeit in den nächsten Jahren zu prägen. Unser Ziel ist es bis 2026 die Anzahl der
optimierten Gebäude von aktuell 10.000 auf 40.000 zu steigern und dann über 100.000 tCO 2e jährlich einzusparen.

VC Magazin: Wie können Interessierte mehr über KUGU erfahren oder mit Ihnen in Kontakt treten?

Von Gumppenberg: Interessierte können uns jederzeit über unsere Website oder auf LinkedIn kontaktieren. Wir freuen uns immer über interessierte Immobilienunternehmen, neue Partnerschaften und natürlich auch interessierte Mitstreiter. Für uns ist es wichtig, gemeinsam mit unseren Kunden und Partnern die Zukunft der Immobilienwirtschaft zu gestalten und nachhaltige, effiziente Lösungen zu entwickeln.

VC Magazin: Vielen Dank für das Gespräch!

Über den Interviewpartner:

Christopher von Gumppenberg ist Mitgründer und Geschäftsführer der KUGU Home GmbH, die er 2018 gründete, als er das Potenzial von Energiedaten zur Effizienzsteigerung von Gebäuden erkannte. Nach seinem Studium des Wirtschaftsingenieurwesens Maschinenbau an der Technischen Universität Wien und beruflichen Stationen bei Daimler und Jebsen Capital in China sammelte er Erfahrungen im Projektmanagement, M&A und in der Restrukturierung von Unternehmen. Die Plattform zur Dekarbonisierung von Immobilien verfolgt das Ziel, die führende Energiedatenplattform in Europa zu werden und die Immobilienwirtschaft nachhaltig zu verändern.