Start-up-Boom in Sachsen

Auf dem Weg zum führenden Hochtechnologiestandort Europas

Dr. Eric Weber (Spinlab)
Dr. Eric Weber (Spinlab)

Bildnachweis: Spinlab.

Die kontinuierliche Unterstützung und strategische Förderung machen Sachsen zu einem attraktiven Standort für innovative Unternehmen und Technologie-entwicklungen. Mit Programmen wie dem SpinLab und dem ExciteLab oder dem Wagniskapitalfonds Smart Infrastructure Ventures zeigt Sachsen, wie gezielte Maßnahmen und eine starke Vernetzung zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Kapitalgebern das Innovationspotenzial einer Region ausschöpfen können.

Sachsen hat sich zu einem führenden Innovationsstandort entwickelt, der internationale Konzerne, mittelständische Unternehmen und Start-ups gleichermaßen anzieht. Besonders die Städte Dresden und Leipzig haben sich als dynamische Start-up-Zentren etabliert. Während die meisten Bundesländer zweistellige Rückgänge bei den Start-up-Gründungen verzeichneten, hob sich Sachsen mit einem deutlichen Anstieg hervor: Im vergangenen Jahr wurden dort 35% mehr Start-ups gegründet als noch 2022, wobei der Großteil der Neugründungen in den Städten Leipzig und Dresden stattfand.

Innovationszentren Leipzig und Dresden

Ein zentraler Baustein sind die Digital Hubs des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz, die in Leipzig und Dresden angesiedelt sind. Das SpinLab in Leipzig konzentriert sich auf Smart Infrastructure, Energie und Gesundheit, während der Digital Hub in Dresden den Schwerpunkt auf Smart Systems legt. Diese Hubs fungieren als Knotenpunkte für Gründer und etablierte Unternehmen. Vor Kurzem wurde das SpinLab von der Financial Times und Statista als eines der führenden Gründerzentren Europas ausgezeichnet. Ein weiterer Aspekt der positiven Entwicklung in Sachsens Start-up-Szene ist die umfassende und systematische Förderung durch den Freistaat. Sachsen setzt auf eine breit angelegte Unterstützungsstruktur, die von der Gründungsberatung über finanzielle Zuschüsse bis hin zu Infrastrukturhilfen reicht. Mit dem nunmehr dritten Fonds des Technologiegründerfonds Sachsen ist das Gesamtvolumen auf 241,2 Mio. EUR angewachsen. Auch der private Wagniskapitalfonds Smart Infrastructure Ventures, der im Ökosystem des SpinLab entstanden ist, trägt zur steigenden Attraktivität des Standorts bei. Dadurch zeigen immer mehr Investoren vor Ort Interesse – so besuchten beispielsweise knapp 200 europäische Investoren aus Ländern wie Frankreich, Estland, Italien und Finnland den diesjährigen SpinLab Investors Day.

Excitelab: Neuer Impuls im sächsischen Innovationsökosystem

Das sächsische Kabinett hat im vergangenen Jahr mit der „Förderrichtlinie Akzeleratoren“ ein einzigartiges Angebot zur Stärkung der Gründerlandschaft im Freistaat beschlossen. Dafür stehen bis 2027 rund 30 Mio. EUR zur Verfügung, die unter anderem in drei neue Acceleratoren investiert werden. Ein Beispiel ist das ExciteLab in Dresden. Der neue Hightech-Accelerator, initiiert von der Technischen Universität (TU) Dresden mit dem Excellence Center for Innovation, Transfer and Entrepreneurship (TUD|excite) und der TU Dresden Aktiengesellschaft (TUDAG) sowie SpinLab, richtet sich an Start-ups in Schlüsseltechnologien wie Internet of Things, Halbleiter, Robotik, Sensorik und Quantentechnologie. Unterstützt wird das ExciteLab von führenden Unternehmen wie Von Ardenne GmbH, Infineon, Forvis Mazars, Sap, white ip, MBG Sachsen und dem Zeiss Innovation Hub. Die Lage des ExciteLab im „Silicon Saxony“, Europas größtem Mikroelektronikstandort, ist besonders vorteilhaft. Hier wird bereits ein Drittel aller in der EU hergestellten Chips produziert. Mit der Ansiedlung des taiwanesischen Halbleiterkonzerns TSMC, die mit 10 Mrd. EUR die größte Einzelinvestition in Sachsen darstellt, wird die Bedeutung der Region weiter gestärkt.