Bildnachweis: Gateway.
Das Gateway Exzellenz Start-up Center ist eins von 15 Projekten, das auf dem Weg zur Start-up Factory die nächste Hürde genommen hat. Die RWTH Aachen und die Universität zu Köln werden gemeinsam mit Start2 Group und Gateway ihr Konzept weiter ausarbeiten, um für die Förderung mit bis zu 10 Mio. EUR ausgewählt zu werden.
VC Magazin: „Der Kölner Weg“ wird die Gründerförderung an den Hochschulen in Köln gern genannt. Was unterscheidet den Standort von anderen Universitätsstandorten in Sachen Gründergeist?
Kley: In Köln arbeiten wir im Gründungsbereich schon sehr lange vertrauensvoll mit den Partnern im Ökosystem zusammen. Die Hochschulen verzahnen bewusst ihre Angebote für gründungswillige Studierende und Wissenschaftler entlang des Start-up-Lebenszyklus. Unterstützt werden sie dabei von einem starken Netzwerk aus Kapitalgebern, Investoren, Industrieunternehmen sowie KölnBusiness und Technologieparks wie dem BioCampus Cologne. Die Universität zu Köln, Technische Hochschule Köln, Deutsche Sporthochschule, Rheinische Hochschule und CBS International Business School treten unter der gemeinsamen Marke „Gateway Hochschulen Köln“ auf. Gemeinsam haben wir unter anderem das Gateway-Alumni-Netzwerk und den Gateway-Förderverein gegründet. Die Start-up-Szene nimmt diese Netzwerke gerne wahr und kommt an die Alma Mater zurück: „Give Back“ wird zunehmend Teil der Gründungsförderung, erfahrene Gründer helfen den jüngeren, etliche Gateway-Start-ups unterstützen inzwischen den Förderverein.
VC Magazin: Ihr Antrag auf die Gateway Factory Startup wurde genehmigt. Wie sehen Ihre Ziele dafür und die nächsten Schritte aus?
Kley: Gateway Factory Startup wird das Ziel verfolgen, aus regionalen Start-ups international erfolgreiche Scale-ups zu entwickeln. Dabei stehen Deeptech-Start-ups im Fokus, die einen Bezug den Exzellenzforschungsfeldern der beteiligten Hochschulen aufweisen. Gateway Factory Startup ist ein gemeinsames Vorhaben der Gateway Hochschulen Köln mit der RWTH Aachen. Damit lassen sich komplementäre Stärken in der Wissenschaft, aber auch hinsichtlich etablierter Industrieverbände in der Region nutzen. Denkbar ist für die Umsetzungsphase eine noch stärkere Integration der Gesamtregion Rheinland.
VC Magazin: Wie viele Ausgründungen konnten Sie mit Gateway bereits begleiten? Wie geht es den Start-ups heute?
Kley: Seit Beginn der Förderung als Exzellenz Start-up Center im September 2019 hat Gateway 93 Kapitalgesellschaften als Spin-offs allein aus der Universität zu Köln bis Ende 2023 generiert. Als Gateway-Hochschulen tragen wir langfristig zu einer positiven Entwicklung des Standorts Köln bei, denn unsere Start-ups wachsen. So hat sich die Zahl der Scale-ups, gemeint sind Unternehmen mit mehr als 50 Mitarbeitenden, in den letzten drei Jahren verdoppelt. Auch das Gesamtvolumen der Finanzierungen für Kölner Start-ups steigt trotz der schwierigen gesamtwirtschaftlichen Lage.
VC Magazin: Wie bewerten Sie die Startup-Förderung im Hochschulumfeld?
Kley: Die Start-up-Förderung an Hochschulen ist in Deutschland sehr gut und sucht international ihresgleichen. Jedoch ist die Unterstützung von Ausgründungen immer noch sehr abhängig von Drittmitteln. Vielfach ist an den Institutionen noch ein Kulturwandel erforderlich, damit die Förderung von Transfer im Allgemeinen und Gründungen im Speziellen sich angemessen im Budget der Hochschulen und Forschungseinrichtungen niederschlägt.
VC Magazin: Vielen Dank für das Gespräch.
Über den Interviewpartner:
Marc Kley ist CEO des Gateway Exzellenz Start-up Center der Universität zu Köln.