Auf Deutschlandreise durch regionale Tech-Hotspots

Hotspots, Hidden Regions und Innovationen in Deutschland

Auf Deutschlandreise durch regionale Tech- Hotspots
Auf Deutschlandreise durch regionale Tech- Hotspots

Bildnachweis: Pexels, IFB Innovationsstarter, NRW.Bank, IBB Ventures, TGFS, bm-t, MBG Baden-Württemberg, BayBG.

Als Gründer- und Investitionsstandort hat Deutschland viel zu bieten: von innovativen Ideen, die sich zu Start-ups und wachstumsstarken Jungunternehmen entwickeln, über den klassischen Mittelstand bis hin zu großen Konzernen. Doch welche besonderen Stärken und Potenziale das Land vorweisen kann, zeigt sich häufig erst bei einem Blick auf einzelne Standorte – eine Deutschlandreise von Nord nach Süd mit regionalen Highlights (ohne Anspruch auf Vollständigkeit).

Nordlicht punktet mit Förderung

Heiko Milde (IFB Innovationsstarter)
Heiko Milde (IFB Innovationsstarter)

„Hamburg verfügt bundesweit über ein einzigartiges, stark ausgebautes Fördersystem“, sagt Dr. Heiko Milde, Geschäftsführer bei der IFB Innovationsstarter GmbH, die zentrale Programme gemeinsam mit der Hamburgischen Investitions- und Förderbank umsetzt. Die Zuschussprogramme InnoRampUp für Hightech-Start-ups und InnoFounder für die absolute Frühphase sind am Markt etabliert und stark nachgefragt. Hinzugekommen ist in den letzten Jahren das Förderprogramm InnoFinTech mit einem Fokus auf Fintechs und angrenzende Branchen mit Finanzbezug. Zu den geförderten Start-ups zählen unter anderem Flower Labs aus dem KI-Bereich und LignoPure, das eine Alternative zu Mikroplastik auf den Markt gebracht hat. „2023 konnten wir als erstes Bundesland ein Förderprogramm für Social- und Impact-Start-ups auf den Weg bringen“, so Milde. Das zeige, dass Hamburg schnell auf wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklungen reagiert und Unternehmer entsprechend unterstützt. Die Social Entrepreneurship (SocEnt) City Hamburg sorgt als übergreifende Initiative für Verknüpfung, Inspiration, Sichtbarkeit und für neue Wege im gemeinsamen sozialen Wirken in der Stadt. Mit dem InnoVentureFonds steht neuerdings auch Risikokapital für die Wachstumsphase bereit. Dass sich in Hamburg eine starke Gründerszene etabliert hat, ist auch dem Hamburg Investors Network zu verdanken. Neben der Vernetzung von Gründerteams und Kapitalgebern ist eines der großen Themen die Stärkung von Gründerinnen, zum Beispiel mit dem Female StartAperitivo. Das Finale fand am 6. Juni in Hamburg statt. Zehn Gründerinnen aus zehn Bundesländern standen auf einer Bühne, um vor Investoren, Jury und 400 Publikumsgästen zu pitchen. Die Veranstaltungsreihe wird nun noch weiter bundesweit ausgerollt. „Der Norden punktet zudem durch die hohe Lebensqualität, die Universitäten und Forschungseinrichtungen sowie die Vielfalt etablierter Unternehmen, von denen sich viele, zum Beispiel durch Venture Clienting, für Startups öffnen“, weiß Milde. Besonders im Bereich Greentech beobachtet er aktuell vielerlei zukunftsweisende Entwicklungen, und auch beim Quantum Computing sieht er in der Hansestadt großes Potenzial.

Rhein-Ruhr-Gebiet setzt auf B2B-Fokus

Christoph Büth (NRW.Bank)
Christoph Büth (NRW.Bank)

Als größter deutscher Industriestandort ist NRW Heimat etlicher internationaler Konzerne und über 1.000 mittelständischer Unternehmen in unterschiedlichsten Branchen. „Die Vielfalt macht unsere Region für Geschäftsmodelle mit B2B-Fokus besonders interessant“, sagt Christoph Büth, Bereichsleiter Eigenkapitalfinanzierungen der NRW.Bank. Die räumliche Nähe ist ein wichtiger Faktor. „Durch Netzwerke wie die DigiHubs und die IHKs entstehen Kontakte zwischen Start-ups und etablierten Unternehmen“, so Büth. Zusätzlich unterstützen spezielle Netzwerke und Kompetenzplattformen wie KI.NRW. Die exzellente Forschungs- und Universitätslandschaft trägt entscheidend zur Stärke des Standorts bei. Im Umfeld der Hochschulen sind bereits einige Themen- und Branchencluster entstanden, die häufig an die industrielle Historie anknüpfen. „In der Rheinschiene sehen wir zum Beispiel viele Life Sciences-Gründungen, in Bochum hat sich ein Cybersecurity-Cluster entwickelt“, so Büth. Für die Zukunft gibt es große Pläne. So soll NRW zur ersten klimaneutralen Industrieregion Europas werden. „Dazu müssen sich auch klassische Industrieunternehmen der nachhaltigen, grünen Transformation widmen“, so Büth, „und das eröffnet Chancen für Start-ups, die Industriekonzerne und Mittelständler bei diesem Umbauprozess unterstützen.“ Es geht um Themen wie die ressourceneffizientere Aufstellung durch Digitalisierung und Innovationen im Fertigungsprozess. Entsprechende Start-ups fördert Büth mit seinem Team. NRW.Venture, der Venture Capital-Fonds der NRW.Bank, investierte zum Beispiel im Mai im Rahmen der Series A in die cylib GmbH aus Aachen. cylib bietet ein innovatives Verfahren zum Recycling von Lithium-Ionen-Batterien, die unter anderem Elektroautos mit Strom versorgen. Eine weitere Beteiligung ist das Aachener Start-up Black Semiconductor, das Chips für KI-Anwendungen mit einer optischen Schnittstelle aus Graphen entwickelt. Ab 2031 soll die Serienfertigung starten. „Mit NRW.SeedBridge haben wir zudem eine akute Finanzierungslücke für Early Stage-Start-ups geschlossen“, so Büth. Über dieses Programm können Unternehmen, die nicht älter als sieben Jahre sind, Wandeldarlehen von bis zu 200.000 EUR beantragen.

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Starke Start-up-Infrastruktur in der Hauptstadt

Markus Lehmann (IBB Ventures)
Markus Lehmann (IBB Ventures)

Berlin hat in den vergangenen Jahren einen atemberaubenden Aufstieg zu einem der führenden Standorte für Start-ups in Europa hingelegt. In den letzten Jahren flossen jeweils 30% bis 50% der in Deutschland in Start-ups investierten Mittel in die Bundeshauptstadt. „Die Internationalität und kulturelle Vielfalt zieht Talente aus aller Welt an, sowohl Gründerinnen und Gründer als auch Fachkräfte“, fasst Markus Lehmann, Finance Director und Prokurist bei IBB Ventures, die Pluspunkte der Hauptstadt zusammen. So hat sich eine starke, auf Start-ups ausgerichtete Infrastruktur entwickelt, die unter anderem Inkubatoren, Acceleratoren, Dienstleister und Förderangebote umfasst. Entsprechend viele Investoren sind hier aktiv, und die zentrale Lage Berlins mit Zugang zum größten innereuropäischen Markt macht den Standort auch für internationale Kapitalgeber attraktiv. Lehmann begrüßt besonders den Trend Richtung Deeptech: „Die Finanzierung dieser Unternehmen braucht einen langen Atem – von der ersten Seed-Finanzierung bis zum wirtschaftlichen Durchbruch vergehen viele Jahre.“ Das passt oft nicht zu den begrenzten Laufzeiten privater Fonds. „IBB Ventures kann fondsübergreifend in dieselben Unternehmen investieren – so können wir Start-ups über einen viel längeren Zeitraum unterstützen.“ Besonders für die frühe Phase wünscht sich Lehmann dafür noch mehr private Partner. Derzeit hat IBB Ventures mehr als 90 Beteiligungen im Portfolio, darunter Daato, eine All-in-one-Nachhaltigkeitsplattform für Unternehmen, sowie Quantistry, die Forschung und Entwicklung im Bereich Chemie und Materialentwicklung durch den Einsatz von KI-gestützten Simulationsmodellen beschleunigen will. Lehmann beobachtet eine zunehmende inhaltliche Auseinandersetzung mit der Wirkung der Geschäftstätigkeit der finanzierten Start-ups. Dies betrifft einerseits mögliche negative Wirkungen im Bereich ESG, wenn Lehmann und sein Team ein mögliches Engagement beurteilen. Dieses Thema wird in erster Linie regulatorisch getrieben. „Spannend finden wir auch die andere Seite, nämlich die Einbeziehung von positiven Wirkungen und gesellschaftlichem Mehrwert, die Start-ups mit ihrer Geschäftstätigkeit anstreben“, so Lehmann. Der erste öffentlich finanzierte Impact Venture Capital-Fonds, der speziell für diese Zielgruppe vor zwei Jahren in Berlin aufgelegt wurde, hat bereits mehrere Investments getätigt.

Europaweit größter Halbleiter-Cluster

Sören Schuster, TGFS
Sören Schuster, TGFS

„Die Stärken des Gründer- und Unternehmerstandorts Sachsen liegen im Deeptech-Bereich, insbesondere in der Halbleiterindustrie sowie den technischen Universitäten und Forschungseinrichtungen in Dresden, Chemnitz und Leipzig“, sagt Sören Schuster, Geschäftsführer des TGFS Technologiegründerfonds Sachsen. Mit dem europaweit größten Halbleiter-Cluster rund um Dresden hat das Bundesland auch international eine herausragende Stellung gewonnen. Diese geht auf politische Entscheidungen zurück, die von der Landesregierung vor über 30 Jahren getroffen wurden. „Diese strategische Weitsicht und die kontinuierliche Entwicklung haben sich definitiv ausgezahlt“, so Schuster. Beispiele für sächsische Deeptech-Start-ups sind unter anderem Novaled aus Dresden, einer der führenden Hersteller organischer Halbleiter, das Maschinenbauunternehmen watttron aus Freital, das eine revolutionäre Technologieplattform für thermische Prozesse bereitstellt, und Sunmaxx PVT aus Ottendorf-Okrilla, die Fotovoltaik und Solarthermie in Solarmodulen kombinieren. Neben der Forschung und Industrie gibt es auch eine starke Infrastruktur für Tech-Unternehmer. futureSax ist die zentrale Innovationsplattform des Landes und die erste Anlaufstelle für alle Gründerteams. Darüber hinaus gibt es zahlreiche öffentliche und private Förderangebote, Inkubatoren und Acceleratoren. Das SpinLab der Handelshochschule Leipzig zum Beispiel zählt seit Langem zu den erfolgreichsten Acceleratoren Europas. Das sächsische Start-up-Ökosystem wird außerdem gestärkt durch langjährig aktive Seriengründer wie Jan Blochwitz-Nimoth, einen der Mitgründer von Novaled, und Thomas Schmidt, den ehemaligen Gründer von Datafleet und CEO von TomTom, der mittlerweile mit seiner Beteiligungsgesellschaft be-exponential investiert. So aufgestellt, ist Sachsen nicht nur für Gründer, sondern auch für weltweit führende Chiphersteller ein Hotspot. „Die geplante Ansiedlung von Intel und TSMC in Dresden und die damit einhergehenden Milliardeninvestitionen werden ein weiterer Booster für unsere Region sein“, so Schuster.

Zentrale Lage in der Mitte Deutschlands

Stephan Beier (bm-t)
Stephan Beier (bm-t)

„Thüringen ist und war schon immer ein Technologiestandort mit Weltmarktführern in den Bereichen Optik und Photonik, Sensorik und Medizintechnik“, sagt Stephan Beier, Senior Investment Manager bei der bm|t beteiligungsmanagement thüringen gmbh. In den letzten Jahren haben sich auch die Bereiche B2B-Software, Künstliche Intelligenz und Umwelttechnik stark entwickelt. Die hohe Dichte von fast 40 öffentlichen und privaten Bildungs- und Forschungseinrichtungen auf relativ kleinem Raum ist in Deutschland einmalig. „Dies bildet einen perfekten Nährboden für innovative Technologiegründungen und für uns als Frühphaseninvestor ein perfektes Umfeld für guten Dealflow“, so Beier. Neben den malerischen Orten, der schönen Landschaft und der hohen Lebensqualität ist für viele Gründer auch die zentrale Lage in der Mitte Deutschlands ein wichtiger Grund für die Standortwahl. Die Unterstützung für Gründerteams ist zentral im Thüringer Zentrum für Existenzgründungen und Unternehmertum organisiert (ThEx), und mit bm|t steht einer der aktivsten öffentlichen Wagniskapitalgeber für die Finanzierung innovativer Start-ups bereit. „Insbesondere in den Bereichen Life Sciences mit Medizintechnik und Biotech, Deeptech-Unternehmen mit echter KI-Entwicklung sowie Agtech und Umwelttechnik sehen wir aktuell interessante Neugründungen“, so Beier. Dabei sei insbesondere der Standort Jena als großer Innovationshub und Hightech-Standort hervorzuheben, aber auch die Universitätsstandorte Erfurt, Weimar und Ilmenau. Im Bereich der Software sieht Beier vorwiegend B2B-Anwendungen, weniger B2C- oder Plattformentwicklungen. Um die Sichtbarkeit insbesondere der jungen Start-ups auch über die Landesgrenzen hinaus zu erhöhen und für eine bessere internationale Vernetzung zu sorgen, haben sich die drei Hochschulen Jena, Halle und Leipzig in Mitteldeutschland zum International Startup-Campus zusammengeschlossen. Thüringer Start-ups, die aktuell für Aufmerksamkeit sorgen, sind etwa der Cybersecurity-Spezialist Enginsight, der Enterprise Metaverse Solution-Anbieter rooom, der Agrarroboteranbieter E-Terry und der Spezialist für quantenoptische Systeme Quantum Optics Jena.

Spitzenplatz im Hightech-Bereich

Mattias Götz (MBG Baden-Württemberg)
Mattias Götz (MBG Baden-Württemberg)

„Baden-Württemberg ist europaweit eine der wirtschaftsstärksten Regionen mit höchster Innovationsfähigkeit“, sagt Mattias Götz, Leiter Venture Capital bei der MBG Mittelständische Beteiligungsgesellschaft Baden-Württemberg. Im Hightech-Bereich steht das Bundesland deutschlandweit auf dem Spitzenplatz. Aus der starken Hochschul- und Forschungslandschaft gehen regelmäßig Spin-offs hervor. „Ein großes Plus sind die zahlreichen Cluster und Branchennetzwerke, die Synergien bündeln und den Wissens- und Technologietransfer zwischen Wirtschaft und Wissenschaft unterstützen“, so Götz. Es gibt zahlreiche Finanzierungs- und Förderangebote, die Gründerteams bei der Umsetzung ihrer Ideen unterstützen, insbesondere für die Frühphase und die Series A, wie etwa den Start-up BW Innovation Fonds, oder den neuen Startup BW Seed Fonds für die ganz frühe Phase. „Alles, was mit Technologie zu tun hat, von Medtech bis Deeptech, hat in Baden-Württemberg eine Heimat“, sagt Götz. Dazu zählt auch das Themenfeld Künstliche Intelligenz, das mit den Exzellenzuniversitäten einen besonderen Nährboden hat. „Wir sehen derzeit mehrere KI-Start-ups skalieren, besonders auch mit KI-Anwendungen im industriellen Zusammenhang.“ Zum Portfolio der MBG zählen Unternehmen wie Atmos Space Cargo, die ein wiederverwertbares Transportsystem entwickeln, um Material und technische Anlagen kosteneffizient aus dem All zur Erde zurückzubringen, oder Inovedis mit einer innovativen Implantat- und OP-Technik, die bei häufig auftretenden Schulterverletzungen deutlich verbesserte Heilungsaussichten verspricht. Auch nach den Herausforderungen der letzten Jahre ist die Lust auf Start-ups ungebrochen. „Die Bereitschaft, sich für Innovation zu begeistern und den Herausforderungen unserer Zeit mit Unternehmergeist zu begegnen, ist ungebremst“, sagt Götz. Sowohl große Konzerne als auch der Mittelstand hätten verstanden, wie die Zusammenarbeit mit innovativen, jungen Unternehmen der eigenen Struktur hilft: „Venture Clienting ist dabei ein wichtiges Instrument.“

Unicorn-Hotspot im Süden

Dr. Marcus Gulder, BayBG
Dr. Marcus Gulder, BayBG

Mit über 500 Mio. EUR Venture-Investments sicherte sich Bayern 2023 den zweiten Platz im Venture Capital-Ranking der Bundesländer. „Die Anziehungskraft des Start-up-Standorts gründet in der außergewöhnlichen Kombination aus Wissenschaft, Wirtschaft, Start-ups, Business Angels und den vor Ort angesiedelten Venture Capital-Fonds“, sagt Dr. Marcus Gulder, Head of Venture Capital bei der Beteiligungsgesellschaft BayBG. Die öffentliche Hand fördert das bayerische Ökosystem konsequent, und die hohe Anzahl von Unicorns wie etwa Celonis, FlixMobility, Personio, Agile Robots und Scalable Capital bestätigt diese Strategie. Viele Gründungen finden im Umfeld der internationalen Top-Universitäten wie der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU), der Technischen Universität (TU) München, Universität der Bundeswehr München und der Hochschule München statt. „Insbesondere das Center for Digital Technology and Management als gemeinsames Forschungs- und Lehrinstitut von TU und LMU hat in den letzten Jahren viele erfolgreiche Start-ups hervorgebracht“, so Gulder. Die von Susanne Klatten gegründete gemeinnützige UnternehmerTUM unterstützt seit 2002 Gründer und Start-ups. Im März 2024 wurde TUM von der Financial Times zu Europas bestem Gründungszentrum gekürt. Außerhalb der Metropolregion sind inzwischen 19 digitale Gründerzentren wichtige Anlaufstellen für Gründungswillige. An 30 Standorten fördert das Land Bayern zudem die Entwicklung von Start-ups und vernetzt sie mit etablierten Unternehmen. München hat sich zum führenden Standort für Deeptech entwickelt. „Der gewinnbringende Einsatz von Künstlicher Intelligenz ist aktuell das dominierende Thema. Noch besteht eine große Diskrepanz zwischen der Erwartungshaltung und konkreten B2B-Anwendungen in sicheren Unternehmensumgebungen“, so Gulder. Besondere Dynamik beobachtet er zudem in Feldern wie Kommerzialisierung der Raumfahrtbranche, technische Lösungen rund um die Energiewende, IT-Security und nachhaltige Kreislaufwirtschaftsgeschäftsmodelle. Am BayBG-Venture-Capital-Portfolio ist die Konzentration der Start-ups auf den Großraum München gut abzulesen: „Mit wenigen Ausnahmen sind in den Sommermonaten alle 37 Portfoliofirmen mit dem Fahrrad erreichbar“, so Gulder.

Fazit

Ob bei den Megatrends Life Sciences, erneuerbare Energien, Deeptech, Künstliche Intelligenz oder der Schaffung spezieller Cluster – Deutschland ist breit aufgestellt und innovative Vorausdenker machen den Standort stark für die Zukunft. Investitionen spielen dabei in allen Segmenten eine wichtige Rolle, und auch wenn die Investitionszahlen 2023 und des ersten Halbjahres 2024 nicht an die vorausgegangenen Rekordjahre heranreichen, macht die Beteiligungsszene eines deutlich: Der Innovationsstandort Deutschland hat weitaus mehr zu bieten, als manch ein Investor aus dem Ausland auf den ersten Blick denken mag.