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Das Augsburger 3D-Startup Scoobe3D hat nach einem schwierigen Jahr einen Käufer gefunden. Das Unternehmen musste im Februar 2024 Insolvenz anmelden, nachdem es nicht gelungen war, neue Investoren zu gewinnen. Insolvenzverwalter Dr. Alexander Zarzitzky von Anchor Rechtsanwälte hatte seitdem intensiv nach einer Lösung gesucht, um das junge Unternehmen zu retten. Nun konnte die Technologie von Scoobe3D an das 3D-Druck-Unternehmen Immensa aus Dubai verkauft werden.
Damit bleibt das Know-how des Startups erhalten. Scoobe3D entwickelte einen hochpräzisen 3D-Scanner im Handy-Format, der besonders für den einfachen und schnellen Einsatz konzipiert war. Mit dieser patentierten Technologie konnten auch schwierige Oberflächen, wie glänzende oder reflektierende Materialien, mit hoher Genauigkeit gescannt werden. Julian Berlow, einer der Mitgründer und Physiker aus Augsburg, hatte diese Technologie 2016 entwickelt und patentieren lassen. Gemeinsam mit Carolin Berlow und Benjamin Bönsch gründete er Anfang 2018 das Unternehmen, das sich rasch einen Namen in der Technologiebranche machte. Scoobe3D startete 2018 mit einer Crowdfunding-Kampagne und brachte den ersten 3D-Scanner auf den Markt. Dank einer von BayStartUP arrangierten Seed-Finanzierung konnte das Unternehmen 2020 weiter wachsen. Weitere Investoren waren auch die Bayern Kapital GmbH und die BayBG Bayerische Beteiligungsgesellschaft.
Übernahme durch Immensa
Das in Dubai ansässige Unternehmen Immensa, führend im Bereich der digitalen Fertigung in der MENA-Region, zeigt sich in einer Stellungnahme zufrieden mit der Übernahme. Fahmi Al Shawwa, CEO und Co-Founder von Immensa, erklärte: „Die patentierte Technologie von Scoobe3D kannten wir bereits und waren beeindruckt. Nun können wir diesen innovativen Ansatz für hochpräzise 3D-Scans für unsere Anwendungen nutzen. Diese Übernahme passt perfekt zu unserer Mission, die Ersatzteil-Lieferketten durch fortschrittliche Fertigung und Digitalisierung zu revolutionieren.“ Immensa plant, die Technologie zur Erstellung von digitalen Zwillingen kritischer Ersatzteile einzusetzen und sieht großes Potenzial in der Beschleunigung der Massendigitalisierung für Kunden im Energiesektor.