Das Münchener Spacetech-Start-up UNIO steht vor finanziellen Schwierigkeiten und hat beim Amtsgericht München einen Insolvenzantrag gestellt. Das Gericht hat dem Antrag stattgegeben und Rechtsanwalt Dr. Alexander Zarzitzky von Anchor Rechtsanwälte als vorläufigen Insolvenzverwalter eingesetzt. Der Geschäftsbetrieb des Unternehmens soll weiterhin aufrechterhalten werden. Laut Zarzitzky werde bereits intensiv nach einem neuen Investor gesucht, um die innovative Technologie von UNIO weiterentwickeln zu können.
Gegründet im Jahr 2022 als Joint Venture der Unternehmen Isar Aerospace, Reflex Aerospace, Mynaric und SES, entwickelte UNIO eine proprietäre Technologie, die eine lückenlose Hochgeschwindigkeits-Internetversorgung ermöglicht. Diese Kombination aus 5G-Netzen und Satellitenkommunikation soll eine unterbrechungsfreie Konnektivität gewährleisten – eine wichtige Voraussetzung für Anwendungen wie das autonome Fahren.
2,5 Mio. EUR Seed-Finanzierungsrunde
Im März 2024 brachte UNIO das Produkt „UNIO Move“ auf den Markt, das vor allem Automobilhersteller und landwirtschaftliche Fahrzeughersteller als Zielkunden hat. Ende 2023 konnte das Unternehmen eine Pre-Seed-Finanzierungsrunde erfolgreich abschließen. Investoren wie der Raumfahrtkonzern OHB und das Technologieunternehmen IABG unterstützten das Startup mit einem Volumen von 2,5 Millionen Euro. Auch das Weltwirtschaftsforum hatte UNIO im Sommer 2024 als eines der 100 vielversprechendsten Startups der Tech-Branche ausgezeichnet. Doch trotz dieser Erfolge konnte UNIO keine Anschlussfinanzierung durch die Gesellschafter sichern. Das schwierige wirtschaftliche Umfeld im Automobil- und Mobilitätssektor sowie die angespannte Lage bei Wachstumsfinanzierungen in Europa führten zur Insolvenz. Die Suche nach einem neuen Investor soll den Fortbestand des Unternehmens sichern.
Investorensuche hat begonnen
„Die Technologie von UNIO ist innovativ und wegweisend“, betonte Insolvenzverwalter Zarzitzky. Sein Ziel sei es, das Unternehmen zu stabilisieren und fortzuführen. In Zusammenarbeit mit den Geschäftspartnern und Beschäftigten werde daran gearbeitet, eine schnelle Investorenlösung zu finden. Katrin Bacic, CEO von UNIO, fügte hinzu: „Wir sind überzeugt, dass unsere Technologie viele Branchen verändern und zu einem unverzichtbaren Rückgrat für wirtschaftliche und politische Souveränität werden kann.“ Der Insolvenzverwalter und sein Team haben bereits erste Gespräche geführt, um die nötigen Schritte zur Rettung des Unternehmens einzuleiten. Anchor Rechtsanwälte begleitet die Sanierung und sucht aktiv nach neuen strategischen Partnern für UNIO.