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Welche Ratschläge haben Sie für Gründer?
Dr. Bernd Klosterkemper (Partner, Ananda Impact Ventures): Denkt groß, handelt schnell und habt die Wirkung immer im Blick. Nachhaltige Lösungen, die echte Probleme lösen, gewinnen langfristig.
Christine Rittner (Aufsichtsrätin & Business Angel, encourageventures): Der Aufbau
eines Unternehmens ist ein Marathon, kein Sprint.
Konzentriert euch auf langfristige Ziele und lasst euch von Rückschlägen nicht entmutigen.
Susanne Fromm (GP & Co-Founder, Vanagon Ventures): Nutzt soziale Medien wie LinkedIn und baut dort eure persönliche und eure Start-up-Marke aus. Kommuniziert regelmäßig und konsistent. Dadurch könnt ihr breite Zielgruppen an potenziellen Kunden, Partnern, Investoren und Mitarbeitenden erreichen und erhaltet zudem Zugang zu weiteren Plattformen wie Konferenzen oder traditionellen Medien. Und wenn ihr mit neuen Technologien arbeitet: Stellt sicher, dass ihr die Zukunft und die Gegenwart im Team habt, also ein Gründungsteam, das beides vereint – ein fundiertes Verständnis der technologischen Möglichkeiten und gleichzeitig Erfahrung aus dem heutigen Markt und wie dort – noch – gearbeitet wird. Zwischen diesen Polen muss man laufend die Balance finden, also das passende Angebot entwickeln, ohne zu überfordern, und es schnell zukunftsfähig anpassen können.
Janina Adamo-Bornowski (Community & Communication, Hochschule Heilbronn –
Startklar Gründungszentrum): Seid mutig und erstellt von vornherein einen Businessplan, kennt eure Wettbewerber gut, investiert viel Zeit in die Marktrecherche und nutzt so viele Netzwerkveranstaltungen wie möglich. Sucht euch so früh wie möglich einen Mentor und ein passendes Acceleratoren-Programm.
Warum sollte man in den aktuell herausfordernden Zeiten ein Start-up gründen?
Klosterkemper: Krisenzeiten sind Innovationszeiten. Jetzt ist die Chance, echte Lösungen für globale Herausforderungen zu schaffen – wirtschaftlich erfolgreich und gesellschaftlich relevant.
Rittner: Gerade schwierige Zeiten zwingen Unternehmen, innovativer zu sein. Sie schaffen oft neue Bedürfnisse und Marktchancen, die Start-ups nutzen können. Beispiele sind digitale Lösungen, Gesundheits- und Klimatechnologien, die durch Krisen an Relevanz gewinnen. Also ja: unbedingt gründen!
Fromm: Die erfolgreichsten Unternehmen von heute sind in allen Marktphasen entstanden.
Und gerade in herausfordernden Zeiten, in großen Umbrüchen, besteht großer Bedarf an
neuen Lösungen, den Start-ups bedienen können. Aktuell befinden wir uns am Anfang der Twin Transition, der Zwillingstransformation, getrieben zum einen durch das nächste Level der Digitalisierung durch neue Softwaretechnologien wie Künstliche Intelligenz und zum anderen durch die notwendige nachhaltige Transformation unserer Wirtschaft. Das bietet riesige
ökonomische Chancen.
Adamo-Bornowski: Orientiert euch nicht an den Herausforderungen, sondern macht es dann, wenn es zeitlich für euch passt und ihr bereit dafür seid. Herausforderungen wird es immer geben, aber wenn der Moment passt und vor allem die passenden Menschen an Bord sind, gibt es keinen Grund, es nicht zu versuchen.
Warum sind Sie bei der Heilbronn Slush‘D dabei, welche Erwartungen haben Sie an die Veranstaltung?
Klosterkemper: Ich möchte auf der Heilbronn Slush‘D mutige Gründer treffen, die nicht nur Profit, sondern auch Impact anstreben. Ich erwarte inspirierende Ideen und echte Lösungen für unsere größten Herausforderungen.
Rittner: Die Heilbronn Slush‘D ist eine außergewöhnliche Plattform, die Gründer, Investoren und Innovatoren zusammenbringt, um über die Zukunft von Start-ups zu sprechen. Als Business Angel sehe ich es als meine Verantwortung, mein Wissen und meine Erfahrung weiterzugeben, besonders an Gründerinnen, die oft vor zusätzlichen Herausforderungen stehen.
Fromm: Ich bin neugierig auf Heilbronn, da hier einiges im Hinblick auf KI passiert – eine unserer Kerntechnologien, in die wir investieren. Insbesondere Initiativen wie Campus Founders oder der KI-Campus und die aufstrebende Gründer- und Investorenszene sind für uns interessant.
Maxi Pethö-Schramm (Investmentmanagerin, HV Capital): Als Deeptech-Investorin
finde ich die Entwicklung und Ambition des Innovationsparks für Künstliche Intelligenz in Heilbronn getrieben unter anderem durch die Schwarz Gruppe sehr spannend. Ich freue mich darauf, im Rahmen der Heilbronn Slush’D das lokale Ökosystem kennenzulernen!
Adamo-Bornowski: Die Hochschule Heilbronn ist Ecosystem-Partner der Heilbronn Slush‘D. Wir möchten uns vor allem als EXIST-Anlaufstelle in Heilbronn bekannter machen, und eine Veranstaltung wie die Heilbronn Slush‘D bietet ein großartiges Netzwerk, um dies voranzubringen. Dieses Jahr gibt es wieder tolle Speaker, und ich freue mich schon sehr auf die Pitches der Start-ups.
VC Magazin: Vielen Dank für das Gespräch.