Weniger Direktinvestitionen…
Die Suche nach guten, investitionswürdigen Private Equity-Fonds und die Beobachtung aussichtsreicher Teams ist ein arbeitsintentives Geschäft, wenn man nicht gerade einen Leitinvestor hat, dessen Schritte es nur nachzuahmen gilt. Noch arbeits- und daher kostenintensiver wird es, wenn ein Dachfonds auch Direktinvestments tätigen möchte, denn dann wollen geeignete Anlageziele aus den Abertausenden kapitalsuchenden Unternehmen herausgefiltert und betreut werden. Diesen Aufwand kann man wiederum dadurch eindämmen, daß man Co-Investments mit anderen tätigt. Mit der Absenkung der Quote für direkte Co-Investments von 20 % auf 10 % hält sich MPC-Fondsberater Global Vision AG die fachliche Kompetenz im Hause, schaltete aber einen Gang zurück. Die Zielfonds will MPC wieder ausgewogen über Früh- und Spätphasen sowie Nordamerika und Europa verteilen. Im Portfolio des MPC IV finden sich Beteiligungen an Fonds wie Carlyle Venture Partners II, Doughty Hanson Technology und Thomas H. Lee V. Für den neuen Fonds verhandelt MPC auch mit Merlin Biosciences und der auf Mittelstandsfinanzierung spezialisierten Deutsche Beteiligungs AG.
…verursachen weniger Kosten
Der Anleger spürt die veränderte Struktur am schnellsten anhand der geringeren fixen Managementvergütung von 1,95 % statt bisher 2,635 %. Es verwundert ein wenig, daß dem Management der im Januar 2003 an den Start gegangenen Fondsgesellschaft für das Jahr 2002 rund 0,6 % aller zum Zeichnungsschluß gezeichneten Nominalbeträge zugebilligt werden – neben den einmaligen Kosten von insgesamt 8,5 % des Kapitals. Es wird noch Jahre dauern, bis sich herausstellt, welchen Einfluß der geringere Anteil direkter Beteiligungen auf die Rendite hat. Durch die veränderte Kostenstruktur liegt der Renditequotient des MPC V mit 55,85 % etwas besser als beim MPC IV mit 53,39 %. Das hohe Plazierungstempo der Vorgängerfonds läßt vermuten, daß auch die
Nummer fünf zügig ihr nötiges Startgewicht erreichen und die Investitionstätigkeit beginnen kann.
Fazit:
Durch den geringeren Anteil direkter Beteiligungen wird der MPC V ein „echterer“ Dachfonds und nebenbei auch billiger. Man mag der Struktur- und Kostenänderung den Rang eines Signals für die Branche einräumen. Doch die erst in Jahren meßbaren Erfolge haben mehr Gewicht für das Nettoergebnis beim Anleger. Vom Timing her hat der MPC V hierfür gute Karten.
Volker Deibert
MPC Global Equity V Beteiligungs GmbH & Co. KG | |
Zielvolumen | 25,0 Mio. Euro |
Minimum / Stückelung |
20.000 Euro/5.000 Euro |
Zeichnungsschluss | 31.12.2003 (geplant) |
Laufzeit bis | 31.12.2012 + bis zu drei Jahre |
Rendite-Quotient* | 55,85% |
Investment-Thema |
90 % in Top-Quartile-PE-Fonds (VC und Buy-out, Nordamerika und Europa); 10 % Direktinvestments |
Anzahl Portfoliogesellschaften | weit über 100 indirekte Beteiligungen + direkte Co-Investments |
Initiator | MPC Münchmayer Petersen Capital AG, Hamburg, www.mpc-capital.de |
*) Die Kennzahl „Rendite-Quotient“ gibt denjenigen Anteil der Bruttogewinne des Dachfonds an, der nach Abzug von Agio, Verwaltungsvergütung, Gewinnbeteiligung und sonstigen Verwaltungskosten beim Anleger verbleibt (vor Steuern). Hierzu werden die Emittentenangaben herangezogen, ein planmäßiges Fondsvolumen und ein typischer Verlauf unterstellt und die internen Zinsfüße des Netto- und des Brutto-Zahlungsstroms ins Verhältnis gesetzt. Ziel ist die Messung, in welchem Umfang der Anleger am Bruttoergebnis des Fonds teilnimmt.