Größter börsennotierter Dachfonds
Die Absolute Private Equity AG (APE) wurde von der Credit Suisse-Gruppe initiiert und ist der mit Abstand größte börsennotierte Dachfonds am deutschsprachigen Markt. Von ihren grundsätzlich ähnlich strukturierten Wettbewerbern unterscheidet sich APE bereits durch die Währung: trotz Verwaltungssitz im Schweizerischen Zug berichtet der Dachfonds in US-$ und wird seit seinem Börsengang im Mai 2001 an der Schweizer Börse in US-$ notiert.
Beachtlich hoher Anteil in „Distressed“
Mit rund 50% ihres rund 620 Mio. US-$ großen Vermögens investiert APE breit gestreut in Private Equity-Fonds: Hiervon entfallen auf US-Fonds 38%, auf europäische 15% und auf global agierende Fonds 47%. Buy-out- und Venture Capital werden abgerundet durch Mezzanine, Distressed und andere Themen. Direktinvestments bestehen derzeit nicht und sollen, wenn überhaupt, nur als Co-Investor betrieben werden. Erstaunlicherweise finden sich nur ganze 13 Zielfonds im Portfolio. Als größte Adressen finden sich Warburg Pincus (39,4% Portfolioanteil) sowie zwei CSFB-Fonds (23,2%). Durch die dritt- und viertgrößten Adressen Matlin Patterson Global Opportunities (16,5%) und Terra Firma (9,0%) besteht aktuell ein recht hoher Anteil an Distressed-Funds.
Konservativ finanziert
Den offenen Commitments von 356 Mio. US-$ stehen verfügbare Mittel in fast gleicher Höhe gegenüber, jedoch keinerlei Finanzschulden. Eine weitere Besonderheit: Nichtabgerufene Mittel dürfen in börsengehandelten Aktien und Renten angelegt werden, entweder unmittelbar oder via Hedge-Fonds. Von letzterem hat das Management Gebrauch gemacht und 45% des Fondsvermögens in zwei Vehikel investiert: den Multi-Manager-Portfolio Global Opportunistic Portfolio (GOP) und den Fonds Elysium Global Macro
Börse verlangt nur geringen Discount
Die Gesellschaft wird jährlich mit einer Verwaltungsgebühr von 1,8% des Vermögens belastet. Auf realisierte Ergebnisse wird ab 8% Performance eine Gewinnbeteiligung von 10% fällig. Bei einem Kurs von 45,55 US-$ per 03.10.2003 und einem inneren Wert je Aktie von 54,14 US-$ errechnet sich ein vergleichsweise bescheidener Abschlag von 15,9%. Auch auf Sicht der letzten zwölf Monate fällt der Wertverlust der Aktie mit 4,7% verglichen mit dem gesamten Private Equity-Markt gering aus.
Fazit:
Die Anlehnung an die Credit Suisse läßt vermuten, daß nur gute Produkte eingekauft werden. Beachtliche Anteile konzernfremder Adressen entkräften den Verdacht, daß hauseigene Fonds bevorzugt würden. Die hohe Konzentration auf wenige Zielfonds und die Anlage liquider Mittel in einem Strauß alternativer Strategien verleihen der APE-Aktie ein besonderes Chance-/Riskoprofil, welches es zu überwachen gilt.
Volker Deibert