Dachfondsmanager aus dem Sparkassen-Universum
Viele der Initiatoren deutscher Private Equity-Dachfonds haben erst vor wenigen Jahren ihre Liebe zur Anlageklasse entdeckt. Dank 37 Jahren eigener Erfahrung im Private Equity-Geschäft hat die in Hannover ansässige Nord Holding Unternehmensbeteiligungs GmbH, deren verwaltetes Vermögen aktuell die 600 Mio. Euro-Marke überschritten hat, keine externen Berater für die Zielfondsauswahl. Neben ihrem Eigenvermögen managt sie seit 2000 einen 93 Mio. Euro-Dachfonds und hat im Frühjahr 2006 Dachfonds Nr. 2 mit einem Zielvolumen von 250 Mio. Euro. aufgelegt.
Vorgängerfonds besser als 15% p. a.
Dessen Investoren stammen überwiegend aus dem öffentlich-rechtlichen Finanzverbund. Das Fundraising erfolgt sehr defensiv – 75% des neuen Dachfonds wurden von Altinvestoren des ersten Dachfonds übernommen. Zum Stichtag 31.12.2005 lag dessen Rendite spürbar oberhalb des Zielwertes von 15% p. a. netto. Neue Investoren wie Family Offices, Versorgungswerke, größere Stiftungen oder kleinere Versicherungen sind willkommen – sofern sie mindestens 5 Mio. Euro zeichnen. Der zweite Zeichnungsschluss ist für das 4. Quartal 2006 vorgesehen, die Laufzeit soll ca. zwölf Jahre betragen, wobei von einer Kapitalbindung von sieben Jahren ausgegangen wird.
Midcap-Buyouts der „DACH“-Märkte
Die Mittelverwendung des Dachfonds konzentriert sich auf mittelgroße Buyout- und Expansionsfinanzierungen. Maximal 20% sind Special Situations gewidmet, wobei Mezzanine und Venture Capital außen vor bleiben. Nach Regionen will der Dachfonds mindestens 60% im deutschsprachigen Raum anlegen, die Fremdwährungsquote soll unterhalb von 25% bleiben. Die Kostenstruktur läßt das Herz jedes Privatanlegers höher schlagen: kein Agio, 0,5% anfängliche Einmalkosten, eine jährliche Verwaltungsvergütung von 2% auf das investierte (!) Volumen, in den ersten drei Jahren jedoch mindestens 0,5% der Zeichnungssumme. Nach Erreichen einer Hurdle Rate von 4% wird eine Performance Fee von 10% fällig.
Fazit:
Es dürfte Investoren leichter zu vermitteln sein, Managementgebühren auf das tatsächlich investierte Volumen eines Dachfonds zu entrichten als auf eine Zeichnungssumme, die vielleicht nur zu einem Bruchteil abgerufen wird. Für ihren Dachfonds I hat die Nord Holding eine durchschnittliche Inanspruchnahme der Investoren in Höhe von 25% der Zeichnungssumme ermittelt – was dennoch keinen Investor dazu verleiten sollte, das Vierfache dessen zu zeichnen, was er anlegen möchte.
Volker Deibert
NORD KB Dachfonds II |
|
Volumen |
250 Mio. Euro |
Minimum |
5 Mio. Euro |
Laufzeit |
ca. 12 Jahre (Kapitalbindung ca. 7 Jahre) |
Zeichnungsschluss |
ca. 4. Quartal 2006 |
RQ-16* |
82,23% |
Investment-Thema |
Midcap Buyout-Fonds des deutschsprachigen Raumes sowie internationale Fonds – |
Anzahl Portfoliogesellschaften |
15 Zielfonds = ca. 150 Portfoliounternehmen |
Internet |
* Die Kennzahl RQ-16 (=Rendite-Quotient auf Basis von 16% Bruttorendite) gibt an, in welchem Umfang der Anleger am Bruttoergebnis des Fonds nach Abzug sämtlicher Kosten partizipiert (vor Steuern). Hierzu werden die Emittentenangaben herangezogen, ein planmäßiges Fondsvolumen und ein typischer Verlauf unterstellt und die internen Zinsfüße des Netto- und des Brutto-Zahlungsstroms ins Verhältnis gesetzt.